Ciao Reinhard!
Kapetan hat geschrieben:Tu es! (tust es aber nicht, weilst es nicht brauchst!)
Suum cuique, und das ist schön so!
Ich persönlich segle aus sehr gern mit "Jumping Jack Flash", aber auch mit "Angie", "Ruby tuesday" und "As Tears Go By",meistens aber genieße ich nur die Musik des Meeres und des Windes- das ist mir die liebste Musik ! Manchmal sind mir auch 1,65m Tiefgang lieber, weil ich da vor meiner Lieblingstaverne liegen kann und a Faltpropeller is ma Wurscht, weil ich Zeit hab
und mir die Muscheln 3 Minuten später auch noch schmecken.
Jedem das Seine, da geb'ich Dir recht.
Aber meistens sind es aber nicht 3 Minuten, oft handelt es sich um Stunden. Ich sehe immer wieder Leute um Rogoznica motoren bei einem schönen Maestrale mit 5+ Beaufort. Da macht es sehr viel aus, ob man 10° höher am Wind segeln kann oder nicht. Speziell mit gerefften Segeln. Die meisten motoren und sind ca. 1 Stunde früher am Ziel als ich, aber ich kann segeln. Da zahlt es sich dann wirklich aus, weil die Welle seitlich genommen wird und man viel ruhiger und angenehmer fährt, als wenn die Welle von vorne genommen wird.
Beim vorletzten Mal Chartern 2003 für den Ecker-Cup waren die Segel so traurig beinander, daß bereits am ersten Tag bei 22 kn Vorwindkurs die Groß gerissen ist. Beim letzten Mal waren die Segel so traurig beinander, daß man mindestens 5x hätte kreuzen müssen, wo ich selbst mit maximal 2x durchgekommen wäre. Wahrscheinlich sogar mit einer einzigen Wende.
Nochmal. Es ist ein Unterschied, ob ich im Sommer einen 20 sm-Schlag mache oder ob ich 80 sm segeln muß. Oder noch längere Schläge vor mir habe. Oder die ganze Nacht draußen bleiben muß. Da ist man dann sehr froh, wenn man eine Stunde früher reinkommt und nicht gerädert und nicht - in der vorderen Koje - durchgebeutelt vom gegenan Motoren.
Was ich sagen will. Wenn es einem egal ist, ob man mit Segel oder Motor hinkommt, dann ist es eh wurscht. Dann habe ich die Segel sowieso nur als Dekoration. Wie oft sieht man heute bei Wind noch jemanden Segeln? Da nehme ich mich auch nicht aus, aber ich schätze einmal, daß ca. 50% eben in die falsche Richtung fahren und daher aus Zeitdruck motoren.
Und wegen des Tiefgangs. Wenn ich nur 1,65 m haben will, dann nehme ich eben eine 35-er. Da geht sich das genau aus, die Balance Segeln und Tiefgang verbunden mit passablen Kreuz- und Segeleigenschaften.
Kapetan hat geschrieben:Sauber muss es sein- und technisch alles OK!
Und stinken darf es auf keinen Fall, weil man dann alleine segeln kann.

Dann geht "frau" nicht an Bord oder sofort von Bord.
Kapetan hat geschrieben:Tja und wenn ich dann beim Volvo Ocean Race mitmach, nehm ich von mir aus auch Segel aus Kevlar!

Kann ich Dir aber ans Herz legen.

Ist ein gewaltiger Unterschied. Hätte ich bis vor kurzem selbst nicht geglaubt und hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen.
Kapetan hat geschrieben:Also unterm Strich: Jeder soll sich selber umschaun und seine Wahl treffen, denn "sie wissen, was sie tun!"
Als ehemaliger Schiffseigner im Charterbetrieb weiß ich noch a bissl, wie auf Stützpunkten gearbeitet wird und sag daher:
Nicht das Alter des Schiffes ist Kriterium für seinen Zustand, sondern die Einstellung eines Stützpunktleiters!
Stimmt, am besten ist ein wenig bis fast gar nicht verchartertes Boot, welches top gepflegt ist.

Dafür darf's a bisserl teurer sein.
Liebe Grüße,
Michael
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.