"Bucht-Partys"

[bbblues]

Hallo zusammen,

ich möchte Euch heute mal etwas schildern, was ich vergangene Woche auf Zirje erlebt habe, und frage Euch wie Ihr reagiert hättet:

Wir sind vergangenen Montag an der Boje auf Zirje gehangen und haben den Nachmittag mit unserem Kleinsten genossen. Gegen Abend fuhr ein deutsches Schiff in die Bucht ein und legte sich ca. 200 m neben uns. Insgesamt waren etwa 10 Schiffe in der Bucht. Eine halbe Stunde später kam ein österreichisches Schiff herein und setzte sich neben das Deutsche.

Wie wir dann mitbekommen durften, hatte auf dem österreichischen Schiff jemand Geburtstag und das deutsche Schiff "machte einen auf Völkerverständigung" und feierte mit. So weit so gut. Der Abend war ohnehin gelaufen, aber es kam noch schlimmer: Gegen 12 Uhr wollten wohl einige Mitreisende auf diesen Schiffen schlafen, und die Feier wurde an's Festland (ca. 50 m von unserem Schiff entfernt) verlegt. Jede Dinghi-Fahrt wurde mit lautem Geschrei ähnlich einer Achterbahn-Fahrt umrahmt. So ging das Ganze bis 5 Uhr früh.

Als wir dann am nächsten Morgen beim Frühstück noch beobachten durften, wie sich ein Mitglied der Party-Truppe in's Meer übergab, platzte mir der Kragen. Ich habe dem Nachbarn einige "nette" Sätze gesagt und bin wutentbrannt aus der Bucht gefahren.

Was macht Ihr mit solchen Typen? Meldet Ihr die Aktionen beim Vercharter? Bringt das was?

Solche Typen können einem gehörig den Urlaub verderben....

LG,

Andi

[fetznfliaga]

Solche Typen können einem gehörig den Urlaub verderben....

Ciao Andi!

Ich hatte ein ähnliches Erlebnis in einer Vinothek. Meine Crew und ich haben fluchtartig die Vinothek während der Verkostung verlassen. Es beschränkt sich nicht nur auf die Ankerbucht.

Liebe Grüße,
Michael

[homebase]

Hallo Andy,
vorab muß ich gestehen dass auch ich schon mit etwas lautstarken Crews unterwegs war. Aber ich stelle grundsätzlich vor dem ersten Auslaufen gewisse Regeln auf und setze diese auch locker durch.
Wenn ich merke das zuviel getunken und lautstark gefeiert wird, ziehe ich meine Runde zu den anderen Booten und sondiere die Stimmung. Dann gibt es eine klare Skipperanordnung: STOP / LEISER oder AUS.
Du hättest den Skipper sofort ansprechen und Ihn bei der Ehre schnappen müssen. Es klappt (fast) immer), ausser der Skipper ist selbst zu fleißig.
Auf jeden Fall gilt für mich: Ein Boot will Ruhe (vor allem mit Kleinkind), dann hat Ruhe zu sein! Hier gilt keinesfalls eine Mehrheitsentscheidung.
Also, mein Rat:
1)
2)
3)

[ernst]

bin ganz eurer meinung

aber deppen gibt es überall, hatte auch schon ganz viel schlechte
erlebnisse.
einmal war es der auslöser zu eriner nachtfahrt.
na dann prost
lg ernst

[maci]

Wer kennt das nicht. Habe das auch schon erlebt.

Wir hatten beim Ante eine Begebenheit am Nachbarschiff (Motorboot):
Ein Crewmitglied hat in der Nacht den ganzen Salon am Boot vollgekotzt (sorry für den Ausdruck) - Da vergeht mir schon alles.
Begleitet mit: Joschi net, nein Joschi net, na Joschi
und dann wars schon geschehen.

[Harry]

Bist du Sicher, dass der ge.... hat?
Bei der Konversation fällt mir was anderes ein


lg
Harry

[Edwin]

Ja, leider trifft man solche Typen immer öfters, so wie wir heuer auf Scedro, wo eine ganze Horde Österreicher tagsüber ihr Saufgelage durchgeführt hatte. Zum Glück waren die aber mit so einem kroatischen Ausflugsdampfer in der Bucht und haben sie gegen 19 Uhr wieder verlassen.

Der Rat von Helmut ist sicher ein guter und wird meist auch klappen! (bei den Ausflugsdampfern glaube ich allerdings nicht daran)

Die Idee die Störenfriede beim Vercharterer zu melden halte ich hingegen als aussichtslos, denn erstens kann dieser nichts dafür und zweitens wird er aus geschäftlichen Gründen eher keine "Blacklist" führen, solange er sein Boot halbwegs heil wieder zurückbekommt...

L.G.

Edwin

[NBS]

Also ich würds dem Vercharterer auf alle Fälle melden, zumindest per Email etc...

Denn falls der sichs mal aussuchen kann, wird er auf diesen Skipper verzichten, auch wenn grundsätzlich keine Blacklisteinträge machen
wird, wie Edwin schon richtig gesagt hat.

[Sergio a.R.]

Hi,

ich kenne beide Seiten. Ich habe mich schon über andere aufregen müssen und es ist sich auch schon über mich und meine Crew aufgeregt worden (letzteres wahrscheinlich öfter). Unsere Crew hat ein Durchschnittsalter von 24 womit wir wohl salopp gesagt zur jüngeren, feiernden Gesellschaft zählen. Ich kenne es daher auch gut, dass es wirklich schwierig sein kein, nach einem Tagestörn noch einen Platz zum feiern zu finden, wenn kein Ort oder ähnliches in der Nähe ist. In einer Bucht oder im Hafen ist es ja nicht viel anders als auf einem Campingplatz. Man hört einfach alles, was im Nachbarboot passiert. Wir haben es immer so gehandhabt, dass wir versucht haben die umliegenden Crew zum feiern einzuladen. Dabei merkt man sofort wenn auch Crews dabei sind, die eigentlich ihre Ruhe haben wollen (vielleicht Kinder dabei etc.).
Ich finde auf jeden Fall, du hättest dich an dem Abend schon beschweren sollen. Dann hättest du den anderen beiden Crews die Chance gegeben mehr Rücksicht auf dich zu nehmen und leiser zu sein. Vielleicht wären sie ja eine Bucht weitergezogen oder so...

Mir ist es wie gesagt auch schon passiert, dass wir am nächsten Morgen riesen Ärger von unseren Nachbarn bekommen haben (und ich setzte Mal einfach voraus, dass der auch berrechtigt war und nicht nur perse unserer Altersgruppe galt). Ich hatte mir in diesem Fall sehr gewünscht, mein Nachbar hätte sich am Abend schon beschwert, wir haben nämlich in keiner Weise Rücksichtslos sein wollen, wir waren so beschwingt, dass wir einfach nicht daran gedacht haben, dass da noch ein anderes Boot in der Bucht liegt. Lange Rede kurzer Sinn,

Ich stimme mit angebrachter Lautstärke für mehr Kompromissbereitschaft und Verständnis unter Seglern aller Altersstufen...

lg, Jonas

P.S.: Ich sehe aber ein, dass deine Situation sehr extrem ist.

[Edwin]

Ich stimme mit angebrachter Lautstärke für mehr Kompromissbereitschaft und Verständnis unter Seglern aller Altersstufen...

Hallo Jonas!

Ich denke, dass das weniger mit der Altersstufe, sondern mehr mit dem jeweiligen Alkoholspiegel zu tun hat - zumindest habe ich das schon in allen Stufen beobachten können! (je höher der Spiegel, desto geringer die Chance, einen Kompromiss zu finden)

Meiner Meinung kommt es auf das WO und WIE an - ich gebe gerne zu, dass auch ich/wir schon recht ausgelassen in einer Bucht gefeiert haben und meine, das gehört auch irgendwo dazu - aber - wenn, dann haben wir das immer in einer wirklich einsamen Bucht gemacht, wo wir mit Sicherheit niemanden gestört haben!

Ich denke, Bootfahren soll rundum Spaß machen, habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass gerade die Stille unter sternenklarem Himmel das Höchste der Gefühle sein kann!

L.G.

Edwin

[bachris]

uns gings heuer in bozava so

wir spielten mit der gitarre und haben natürlich auch gesungen. nicht jeder trifft dabei den richtigen ton. irgendwann hat einer aus einem haus etwas zu uns rübergerufen und wir sind sofort
1. unter deck gegangen und
2. viel leiser geworden.


so gehörts. ein australier kam aber am nächsten tag und sagte, dass er sich gestört fühlte am abend. der war aber nur 10 meter von uns entfernt auf seiner yacht gewesen. wenn der was gesagt hätte, wären wir auch ruhiger geworden. und zwar sofort.

ich bin eben auch der meinung, dass man es dem skipper sagen sollte. ein großteil wird sich daraufhin etwas einbremsen. und ein paar idioten wirds immer geben. die werden weitermachen, womöglich noch lauter.

falsch ist, wenn man in der koje liegt und sich grün und blau ärgert anstatt zu handeln!!!

[gutwind]

Uff.
Also, ich bin bestimmt auch einer, der es eher leise mag.

Trotzdem im Altersheim lebe ich aber auf einer Yacht nicht, ich denke jeder muss ein bisschen bereit sein, ab- und zu zu tuen.
Auch lebe ich nicht so, als liege ich im Grab!

Und Freunde auf dem Schiff zu haben, das gehört für mich zum Segeln dazu. Das es da ein wenig mehr lustig und auch mal lauter zugehen kann,
ja und?
... und da hilft bestimmt doch auch ein guter alter Trick:
Die Nachbarn freundlich einladen, es kommt immer darauf an, wie man auf die Leute zugeht und da ist dann selten einer böse;
und ab sagen wir mal 24°° sich etwas einzubremsen.
Gegenseitige Rücksichtnahme-
aber auch zulassen können, dass der andere das nicht ganz so eng auslegt.

Herumgegröhle und stänkern das meine ich jedoch damit nicht!

Die, die sich am meisten beschweren, sind dann oft die, die sich nicht einbremsen können, aber es von anderen verlangen.

Nichts für ungut!
Ich möchte leben und das ist nicht immer im Flüsterton.
Leisetreter sind nicht mein Ding.
Sorgsam mit dem anderen umgehen dafür sehr wohl.

[Segelhexe]

Das ist ein ganz heikles Thema und typisch dafür, dass mindestens zwei Welten aufeinander treffen.

Eine Gruppe genießt die Ruhe beim Segeln und möchte auch in den Buchten die Stimmung genießen. Die anderen möchten Spaß und Party und leben die scheinbare Freiheit in etwas Übermut und meist einigem Alhoholkonsum halt etwas lauter aus.

Ich war die letzten Tage in der Umgebung von Biograd und habe in einer Ankerbucht im Süden von Pasman (Triluke) eine sehr lautstarke Schiffsbesatzung erlebt. Es waren Italiener, wobei sich das sicher nicht auf eine Nationalität beschränken lässt.

Wir haben aber die Bucht am Abend verlassen, sodass ich nicht sagen kann, ob die Party auch weiter gegangen ist. Ich weiß aber auch, dass gute Stimmung ganz leicht zum Übermut führt und dabei die Lautstärke etwas zunimmt.

Ich habe heuer beim Skippertraining ein Hochgefühl und tolle Stimmung unter den Crewmitgliedern unserer fünf Yachten erlebt. Dabei hatten wir den Vorteil, dass Vorsaison war und damit noch wenige Schiffe unterwegs. Wir bekamen keine Rüge. Vielleicht weil wir die restlichen mit unserer guten Stimmung angesteckt und damit nicht gestört haben. Vielleicht aber auch deswegen, weil wir uns in den Salon verzogen haben und da der Geräuschpegel nach draußen nicht ganz so schlimm ist.

Wichtig ist jedoch auch hier die Kommunikation. Sollte sich jemand gestört fühlen, dann wird ein sachlich ausgesprochener Hinweis auf die Ruhestörung auch beim Gegenüber nicht gleich die Haare aufstellen und auf Verständnis treffen. Weiters sollte natürlich auch hier ein bisschen Sensibilität der Yachties nicht ganz verloren gehen und zumindest auf die unmittelbare Nachbarschaft Rücksicht genommen werden.

Ich hoffe im Sinne aller auf die sportliche Einstellung aller Beteiligten, sodass wir alle mit diesem schönen Sport noch viele schöne Urlaube verbringen können.

[ernst]

alkohol ist ein genussmittel das man mit maß zu sich nehmen sollte.
manche können ziemlich über durst drinken, hier geht es nicht ums feiern oder lustig sein, hier geht es um übermäßigen alkohol genuss.
stark betrunkene menschen sind
lg ernst

[gutwind]

@ Segelhexe
Gut geschrieben. Eben so meine ich es.

Die Adria ist nun mal die "Badewanne" Europas und bei so vielen Schiffen und Besatzungen werden sich immer welche finden, die fröhlich, ausgelassen Feiern möchten.
Im Übrigen habe ich immer Ohropax dabei.