törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Forum zum Thema Yachtcharter und Reviere

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wolfgangA
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Montag 14. Dezember 2015, 23:38

zwischen murter und tremiti lag aber eine nachtfahrt

für meine (damalige) frau und mich die erste
wir haben sie genossen!

Herbert, unser Skipper, hatte uns gemeinsam zur ruderwache zw 2200 und 0200 Uhr eingeteilt
das Meer, spiegelglatt, einfach ein genuss

damals wussten wir aber noch nicht, was das Meer aber sonst noch so zu bieten hat, jedenfalls nicht wirklich...

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von Jugocaptan » Dienstag 15. Dezember 2015, 16:46

Zur Erinnerung:
1002 gab's in Murter noch keine Betina, daher Marina Hramina.
mit herzlichem Gruss - Peter

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von bachris » Mittwoch 16. Dezember 2015, 06:46

Jugocaptan hat geschrieben:1002 gab's in Murter noch keine Betina, daher Marina Hramina.
Klar. Damals gehörte es ja auch noch zum oströmischen bzw. byzantinischen Reich :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Gruß Christian
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von Cpt. Honey » Mittwoch 16. Dezember 2015, 08:25

autsch :twisted: :mrgreen:
Ahoi aus Graz,

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 17:48

rückblende:

anfang märz 92 waren wir auf der boot-Tulln

am stand vom master yachting? glaub ich, waren überstellungstörns angeboten, zu einem unverschämt niedrigen preis
na klar, die wollten ja die letzten übersteller der Saison an den segler bringen
wir als absolute Newcomer(die Vorgeschichte erzähl ich auch noch mal) sahen nur den preis, das revier und die Jahreszeit gerieten in den Hintergrund

kurz, wir haben gekauft, äh gebucht

eine törnbesprechung kurz vor dem törn, alles klar

wir wurden dann von zuhause abgeholt, in besagtem Renault espace, samt Anhänger
die reise begann...

Herbert, unser Skipper, wurde noch von meiner Mama gebeten, gut auf uns achtzugeben, das hat er auch getan :-)

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von wolfgangA am Donnerstag 17. Dezember 2015, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 17:58

Rückblende die 2te

fahrt mit dem wagen durchs Kriegsgebiet:

Marion (meine damalige frau) musste mal :mrgreen:
wir hielten an einem Feldweg direkt an der bundesstrasse, geh halt...

nach wenigen Minuten kam sie käsweis zurück, es sei ihr vergangen...ach komm, du bist ja keine tussi, oder?
erst waren wir konsterniert, aber dann...

der grund ist schnell erklärt, sie hat ihn uns gezeigt:
ein Warnschild:
no tresspassing, kein durchgang >>> minen!

ok, DAS haben wir verstanden
also hielten wir bei einer raststation...

das war damals wirklich nicht ohne
man konnte fast nirgends in die Botanik, alles war vermint
nur die strasse war sicher...sogar der strassenrand, davor wurde gewarnt...

Fortsetzung folgt

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 18:12

die besten Minensucher waren damals angeblich schafe

von einheimischen hörten wir, dass sie in der Nachkriegszeit Schafherden durch die Pampa getrieben hätten
pro ausgelöster mine gab es Subvention in mehrfachem wert des schafes oder der schafe
angeblich...

für mich aber schlüssig, schafe sind billiger als menschen, auch wenn diese zum minensuchen ausgebildet wurden

jedenfalls war 1992-1995 der krieg doch relativ real, wenn auch nicht wirklich an der küste, Dubrovnik und Umgebung ausgenommen, wie man an vielen neuen Dächern sehen kann

doch zurück zum törn

Fortsetzung folgt

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 18:36

wir haben also als Newcomer mit wenig Erfahrung, damals grad mal einen urlaubstörn und eine skipperausbildung, einen übersteller gebucht

dumm, sollte man meinen,
unerfahren, meine ich, der preis war genial, umgerechnet etwa 300 € für 2 Wochen pro Person, excl BK und Rückflug nach wien

wir waren anfangs zwar etwas skeptisch, aber doch auch optimistisch, Jugend halt...
"das schaffen wir" a la Angela Merkel

die Vorbesprechung hat uns in unserem Optimismus noch bestärkt ,lauter alte Seebären
DAS sollte uns eigentlich zu denken gegeben haben, tat es aber nicht, aber egal...

wie auch immer ,WIR bekamen die einkaufsliste
wir konnten also mehr oder weniger einkaufen, was wir wollten und was wir uns wünschten
Paradies pur

da ich schon immer ein leidenschaftlicher koch war, hab ich mich auch schon auf diverse lukullische genüsse an bord eingespielt, die da wären:
entrecote
lachs kalt geräuchert
Roastbeef usw

Herbert hat mich da schon mal schnell runtergeholt

nudeln a la rebitschek seien gefragt, er hat mir auch gleich das passende buch in die Hand gedrückt, ich habs heute noch...
und ich hab auch gelernt

auf törns nur eintopf, naja, nicht nur immer, geht auch anders

egal, auf santa Maria auf tremiti haben karl und ich schon mal Gulasch angesetzt, als herberts Kommando kam, leinen los nach brindisi

mir war es egal, ich kochte weiter
solange, bis wir aus der windabdeckung der Insel kamen, dann waren 2-3 m wellen die norm
nix mehr mit Gulasch

Fortsetzung folgt

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 18:53

herberts befehl kam aber auch nicht von ungefähr:

schon seit längerem hatte der wind gedreht, nur wir in der küche hatten es nicht mitbekommen
als sich unser bug permanent an der mole rieb, hat Herbert halt die Konsequenz gezogen, auf die köche nimmer Rücksicht zu nehmen und die mole als auflandiges ding zu verlassen
recht hatte er...

na ja, wir fuhren aus dem hafen raus, und auch aus der windabdeckung
und dann war schluss mit lustig

kurs gen brindisi, aber heftig, für mich damals halt :-)

das Gulasch stand nach wie vor auf dem herd, kardanisch, eh klar
und blieb auch bis zum schluss stehen, von herdklammern gehalten

Fortsetzung folgt

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 19:26

welche winde, oder auch stürme, damals wehten, weiss ich heute nimmer
aber sie waren heftig, in meiner Erinnerung, wsl so 7-8bft

die wellen aber waren wirklich heftig, zuerst noch 1-2m zunehmend aus norden, Marion war kotzübel, dann zunehmend aus osten, bora?
wellen will und kann ich nicht mehr beschreiben, aber sie waren heftig, in Richtung 6-7m

nach einer nachtfahrt wäre Marion lt plan am ruder gewesen, doch leider, sie lag unter deck in der Kabine und kotzte in einen bauhauskübel...
never to have a Chance

ich sollte für sie einspringen, aber...ich sah erstmals diese wellen...und sorry nein, wenn ich da nen fehler mache, und kotzte gleich zu meiner frau in den kübel

das erste und einzige mal, dass ich beim segeln kotzen musste...egal, welches wetter

das ist das ende, dachte ich...

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 17. Dezember 2015, 19:42

wir waren damals beide für eine überstellungscrew ungeeignet
heute weiss ich das ganz genau, aber...

wir wollten es so und haben nur bis brindisi durchgehalten

dort aber stiegen wir aus, im Nachtzug zurück nach Austria und gut ists

späte Nachberichte gaben uns recht:
permanent schlechtes wetter bis nach greek, danach wechselhaft, aber nicht anhaltend gut

heute weiss ich, wir waren als zahler nur systemerhalter, aber das ist ok, es hat uns ja auch eine menge Erfahrung gebracht, daher
würde ich es wieder tun, jederzeit, auch deshalb, weil ich seit damals nie wieder kotzen musste

was mich aber bewegt, trotzdem zu solchen törns zu raten, ist:

man lernt mit sich selber umzugehen
man kotzt nicht nur einfach so, das hat einen grund

ohne erfahrung wird man nie ein erfahrener Skipper

viele schwerwettererlebnisse erhöhen die persönliche Sicherheit auf see

nur buchtl und sauferfahrungen erhöhen das Risiko auf see

man fahre viele schwerwettertörns und weiche den wetterunbilden im winter und frühjahr nicht aus

alles zusammen ist lehre: man wird nicht nur einfach soo Skipper, da gehört schon mehr dazu, das sollte man mal den segelschulen unter die nase reiben
(tschuigung, das musste sein) :-D

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von jeanneau34 » Freitag 18. Dezember 2015, 08:12

[quote="wolfgangA"]wir waren damals beide für eine überstellungscrew ungeeignet
heute weiss ich das ganz genau, aber...


Ja, ja, Versuch macht klug.

Gruß Günther
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Freitag 18. Dezember 2015, 13:50

@kapetan

stimmt genau, aber bei so manchem segeltörn hab ich leider auch etliche neugebackene b-schein Besitzer gehabt, die alle glaubten, jetzt hätten sie alle Erfahrung der welt gesammelt

es gibt, fraglos, viele gute bis sehr gute segelschulen, die auch den unterschied zw berechtigt und befähigt vermitteln
aber leider auch einige andere

aber das ist jetzt OT und vom Edwin ein nicht erwünschtes Thema

daher für mich zu diesem Thema over and out

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Freitag 18. Dezember 2015, 15:07

etwas möchte ich noch erwähnen:

unsere fracht nach marmaris waren eher leichte, voluminöse gegenstände, untergebracht uA im ankerkasten
daher war die Stauung auch ok...

aber...

den fast besten Skipper dieser welt möchte ich schon noch erwähnen
der beste Skipper ist für mich marjan einspieler
er hat zwar wenig Einfühlungsvermögen ins psychologische, aber als segler ist er unschlagbar, für mich jedenfalls

aber nun den 2tbesten Skipper dieser welt

bitte vor den vorhang:

Herbert klinot

ihm habe ich vieles zu verdanken, aus nur einem törn

viele Skipper haben mir gezeigt, wie man es nicht macht
er zeigte mir, wie man es macht....

btw:

kennt ihn wer weiss, wie es ihm geht?

es würde mich sehr interessieren...

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von bachris » Freitag 18. Dezember 2015, 17:16

wolfgangA hat geschrieben:aber das ist jetzt OT und vom Edwin ein nicht erwünschtes Thema
Naja. Ich denke, Edwin will keine Führerascheindiskussionen, wo es darum geht, welches Patent besser ist, bzw. wer mit welchem Patent der bessere Skipper ist.
Und fangt dieses Thema auch bitte nicht an. :!:

Aber darum gehts hier ja nicht (Edwin korrigiere mich, wenn ich falsch liege).

Wenn ich nur daran denke, dass ich 6 Jahre lang selbst Freunde und Familie am Meer skipperte mit dem HR-Patent und ausreichend Meilen beisammen hatte (ca. 1.800)

Aber die wurden alle nicht für den FB3 vom ÖSV anerkannt. Charterbestätigungen und Crewlisten mit mir als Skipper, sowie Meilenbuch waren für die uninteressant.

AAAABER, wenn ich bei einem Überstellungstörn 14 Tage lang Zuseher bin, wo 50% motort werden, dann......jaaa dann passt das. Weil da war ja ein A- oder D-Skipper am Schiff und dann zählen diese Meilen :bloedm2:
Wo werde ich wohl mehr Erfahrungen sammeln haben können? :ueberl:

(Zumindest war das 2006 bei mir so. Ist heute vielleicht anders. :ahnung:)

Letzendlich liegt es an jedem selbst, seine Erfahrungen zu sammeln. Das kann dir keine Segelschule und keine FB-Prüfer und kein Luca Capitano beibringen. Also entweder selbst herausfinden (die harte Tour), oder wo mitsegeln, wo man auch jeden Tag Anlegemanöver usw.... SELBST machen kann.
Gruß Christian
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