Seerecht -> Frage

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Taurus
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Seerecht -> Frage

Beitrag von Taurus » Mittwoch 21. April 2004, 10:52

Hallo Zusammen,

Wie ist das nun? :ahnung:

Ich bin in Seenot und ein anderes Boot ist bereit mich abzuschleppen :swim:

Soll ich ihm nun meine Leine zuwerfen
(Ihm also eigentlich mein Schiff übergeben)
Oder seine Leine entgegen nehmen?

-> um natürlich mein Boot nicht zu verlieren!!!

:helpm:

Danke für jegliche Info,
Taurus

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Seerecht

Beitrag von Willi » Mittwoch 21. April 2004, 14:13

Das ist eine Frage was dir die Rettung wert ist.
Warum solltest du im Bergungsfall deine Schleppleine übergeben ?
Die Übernahme der Schleppleine galt traditionell als Aufgabe des Schiffs, der Bergelohn steigt dann über ein Vielfaches des
Bergeaufwands, der ja immer zu bezahlen ist.
Beim Abschleppen sollte - wenn möglich - auch ein Teil der Crew an Bord bleiben und die Arbeiten selbst erledigen.
Aber ich glaube die Seeräuberzeiten sind schon vorbei und das ist nicht mehr so heikel


Liebe Grüße
Willi

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Re: Seerecht -> Frage

Beitrag von Edwin » Mittwoch 21. April 2004, 18:22

Taurus hat geschrieben:Soll ich ihm nun meine Leine zuwerfen
(Ihm also eigentlich mein Schiff übergeben)
Oder seine Leine entgegen nehmen?
Hallo Taurus!

Wie Willi schon richtig angemerkt hat, sollte man den "Abschlepper" dazu bringen, dass er Deine Leine annimmt!

In der christlichen Seefahrt konnte der Bergelohn sogar den gesamten Schiffswert inkl. Ladung betragen, was heute
nicht mehr so einfach ist - aber Vorsicht ist dennoch geboten und es sollte vor dem Abschleppen der entsprechende
Lohn vereinbart werden!

Man hört auch immer wieder von "Profi-Abschleppern", die eigentlich nur darauf warten, dass sie jemanden "helfen"
können - das kann u.U. teuer werden.

Bei einer Charteryacht sollte auch der Vermieter gefragt werden, ob ihm eine Bergung durch Dritte recht ist oder ob er
selbst in der Lage ist, das Schiff abzuholen! (natürlich nur dann, wenn nicht Gefahr in Verzug ist!)

Wichtig ist also Besonnenheit walten zu lassen - am besten so, dass man erst gar nicht in Seenot gerät!

Ich hoffe, Du wirst die genannten Tipps (außer den letzten) nie wirklich brauchen!

Liebe Grüße

Edwin

...---...

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Beitrag von Willi » Donnerstag 22. April 2004, 11:55

Am einfachsten ist das dadurch zu erkären, dass alles was "herrenlos" im Meer treibt von dir in Besitz genommen werden kann. z. B du findest ein herrenloses Schiff und nimmst es an deine Schleppleine schon hast du das Eigentumsrecht oder das Recht auf den Wert von Schiff und Ladung erworben.
Achtung das Lösen von Festmachern an Schiffen oder einem Poller ist nicht gerne gesehen
:teufelex:

Willi

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Re: Seerecht -> Frage

Beitrag von liveaboarder » Sonntag 2. Mai 2004, 20:56

Taurus hat geschrieben:.....Ich bin in Seenot und ein anderes Boot ist bereit mich abzuschleppen :swim: .....
sofern es sich beim "anderen boot" um ein sportboot handelt, wirst du mit einer kiste bier davonkommen. unter sportsfreunden ist es nicht üblich, über bergelohn zu sprechen.
- - - liveaboarder - - -

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Re: Seerecht -> Frage

Beitrag von Gery » Montag 3. Mai 2004, 18:11

liveaboarder hat geschrieben:sofern es sich beim "anderen boot" um ein sportboot handelt, wirst du mit einer kiste bier davonkommen. unter sportsfreunden ist es nicht üblich, über bergelohn zu sprechen.
stimmt, ich käme gar nicht auf die idee bei jemanden abzukassieren.

hatte allerdings schon mal jemand im schlepp (mit meiner leine), dessen motor nach etwa 2 meilen urplötzlich wieder ging.
(vielleicht habe ich ihn ja angeschleppt ;-) )
der gute mann hat dann ganz einfach die leine gelöst und ist wortlos verschwunden :twisted:

vielleicht hat ihm ja auch mein kurs nicht gepasst...

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Re: Seerecht -> Frage

Beitrag von ostsee » Freitag 14. Mai 2004, 13:48

Taurus hat geschrieben:Hallo Zusammen,

Wie ist das nun? :ahnung:

Ich bin in Seenot und ein anderes Boot ist bereit mich abzuschleppen :swim:

Soll ich ihm nun meine Leine zuwerfen
(Ihm also eigentlich mein Schiff übergeben)
Oder seine Leine entgegen nehmen?

-> um natürlich mein Boot nicht zu verlieren!!!

:helpm:

Danke für jegliche Info,
Taurus

Hallo,

Dir geht es offensichtlich wirklich um Information und nicht um Cockpit-Meinungen, deshalb sollte man sich nicht an Leute aus dem Badeteich Adria wenden um so knifflige Fragen beantwortet zu bekommen.

Die folgenden Zeilen habe ich (quasi als Kostprobe) aus dem Internet.



Die Krux mit der Hilfe auf See

Ueber das Vorgehen, die rechtliche Situation und die finanziellen Konsequenzen bei Hilfeleistung oder Bergung auf See besteht bei vielen Skippern Unsicherheit. Falsches Verhalten kann aber teuer werden!

Eines ist beruhigend: Das "Internationale Uebereinkommen von 1989 über Bergung" enthält detaillierte Bestimmungen über das Vorgehen bei Bergungsmassnahmen sowie Kriterien für die Festsetzung des Bergelohns. Wer diese kennt, braucht sich nicht ungebührlich unter Druck setzen zu lassen und im voraus jede beliebige vom Berger geforderte Summe zu akzeptieren. Das Abkommen fasst zur Straffung des Textes die Begriffe "Hilfeleistung" und "Bergung" zu "Bergungsmassnahmen" zusammen. Dies ändert aber nichts daran, dass sehr wohl ein Unterschied zwischen Hilfeleistung und Bergung gemacht wird.



Mein Rat: mit dem Suchbegriff "LLoyds open form" ein Suchmaschine starten. Dort finden sich viele seriöse und sachliche Antworten

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Beitrag von Taurus » Freitag 14. Mai 2004, 14:49

Danke für den Tip ostsee, ich werde heute Abend gleich mal im Netz suchen :-i

Natürlich auch danke an alle anderen für die Antworten :-D


Liebe Grüße,
Taurus

(Es ist natürlich immer am besten gar nicht in diese Situation zu kommen!)

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