Ueberstellung Alicante Murter

[jeanneau34]

Korrektur : Antioco liegt Süd-Westlich von Sardinien.
Sorry Günther

[jeanneau34]

19.05.2014 ca.20:00 Uhr

An der Tankstelle. Wir treten als Wanderzirkus auf.

An der Tankstelle. Wir treten als Wanderzirkus auf.

Wir sind körperlich am ENDE.

Fortsetzung folgt.
Günther

[jeanneau34]

sorry, Bild ist 2x angekommen.
Günther

[jeanneau34]

Sorry, Antioco liegt natürlich Süd-Westlich von Sardinien.
Günther

[jeanneau34]

Hallo Segelfreunde

Nach der Ankunft in Antioco stelle ich fest daß eine Bilgenpumpe nicht mehr funktioniert. Wohl trockengelaufen. Zusätzlich ist in der Toilette
der Plastikflansch der Ableitung gebrochen ist. Ersatzteile besorgen und reparieren, danach Stadtbesuch, Abendessen, Vino rosso und Rückblick auf die letzten 24 Stunden. Wir stimmen überein. "Es war schlimm"
Zurück aufs Boot und in die Kojen, wir sind alle müde und zerschlagen.
22.05.2014 Antioco - Ustica
Wir füllen den Dieseltank (€ 1,78/L) fragen nach dem Liegeplatzpreis und sind überrascht. Die Italiener wollen kein Geld nehmen. Es wird ein herzlicher Abschied, sie wünschen uns eine gute Reise. Ich füttere ihre Getränkekasse mit 50 Euronen.
11:30 Uhr legen wir ab, der Himmel ist trübe, Wind mit 10 Kn aus (wie sollte es anders sein) Ost. Um 14:00 Uhr sind wir etwa dort, wo wir
gestern aufgegeben haben. Heute ist es wesentlich angenehmer. Wir versuchen Fische zu fangen, haben auch gleich einen am Haken, ist aber nicht zu halten, viel zu schwer. Vom Gefühl her sicher über 100 Kg. Neuer Versuch mit stärkerem Material und gleich wieder mit gleichem Erfolg. Mir kommt vor ich hab den Thun noch lachen gehört. Wir stellen unsere lächerlichen Angelversuche ein. Monotones motoren Richtung Ost.
23.05.2014 00:00 Uhr 38°48,5N 009°35,1E Ich gehe auf Wache, dichter Nebel und Windstille, der Autopilot macht meine Arbeit, ich konzentriere mich auf den nicht sichtbaren Horizont. Kein Schiff weit und breit.
Den ganzen Tag motoren wir durch einzelne Nebelbänke, manche extrem dicht. (Sicht um 100 Meter) Unangenehm, da Nebel ja auch Geräusche
stark dämpft. Unsere Anspannung ist entsprechend. Keiner will Bier.
24.05.2014 00:00 Uhr 38°47,6N 012°,08,1E Kein Nebel mehr aber auch kein Wind, am Horizont voraus ist gelegentlich ein Feuer zu sehen.
Auf Ustica stehen 2 Leuchttürme, der 1. am südwestufer, der 2. auf einer Anhöhe am nordostufer und den sehen wir. Bei Tagesanbruch
kommt Wind auf, natürlich aus Ost. Segelsetzen und hart am Wind nach Ustica. Gut daß wir während der Nacht etwas Höhe gemacht haben.

09:00 Uhr 38°42,5N 013°11,7E Wir sind vor der Hafeneinfahrt von Ustica, Moto an, Segel bergen und ......
der Autopilot kann nicht mehr ausgekuppelt werden (genau jetzt) Der kleine Hafen ist gegen Osten ungeschützt, es liegen viele Boote
im Hafenbecken vor Anker und es gibt ordentlich Schwell. Ein Marinero ruft vom Anleger herüber " Romano Catolico con Ancla".
Bravo. Ich brauche 2 Anläufe, der Anker hält nicht sofort. Im Autopiloten ist ein knacken und knarren zu hören. Nach dem festmachen erst-
mal Bier für alle.
Nach demontage des Autopiloten ist es klar. Das Getriebe ist zerbröselt, die Riemenführungsrollen gebrochen. Reparatur ist nicht mehr möglich. Ersatz bekommen wir hier auch nicht. Die Zukunft wird anstrengend.

Fortsetzung folgt
Günther

[jeanneau34]

Hallo den Forumsteilnehmern

Mittags wird der Wind schwächer und im Hafen wird das Wasser ruhiger. Diesel auffüllen. (€ 1,98/L rekordverdächtiger Preis) Dann ab in ein Restaurant. Fisch vom Grill ist ein Hit, Bier auch. Leider ist das Wetter nicht besonders gut.
Wir hören am Boot den Wetterbericht für den kommenden Tag. Es soll schön werden. Wir entscheiden gegen Abend weiterzufahren.
24.05.2014 17:30 Uhr Ablegen in Ustica. Windstille, das Meer ist spiegelglatt, Kurs vorerst 90°, Höhe machen, wir haben unsere Erfahrungen
mit Wind aus Ost gemacht.
25.05.2014 06:00 Uhr 38°28,8N 014°22,1E, leicher Wind aus SW. Backbord voraus die Insel "Alicudi" im Nebel verhüllt. Der Nebel lichtet sich
nur langsam. Später kommt uns ein einzelner Segler entgegen. Hatten bis jetzt nur wenige Schiffe gesehen.
Um 10:00 Uhr 38°23,3N 014°47,0E die Insel "Vulcano" liegt Backbord voraus. Wir fahren im Abstand von 1NM an Vulcano vorbei.

[jeanneau34]

14:00 Uhr 38°20,1N 015°14,6E Cabo Milazzo (Sizilien) liegt Steuerbord querab. Haben jetzt guten Wind mit 14 Kn aus Ost.
3Stunden später, etwa 3 NM vor der Einfahrt in die Straße von Messina, ein Kreuzfahrtschiff überholt uns an Steuerbord, dreht dann nach
Norden ab, wendet etwas später, fährt nach Süden, wendet neuerlich und fährt direkt auf uns zu. Wir sind ratlos, was will der denn?
Er läuft Steuerbord an uns vorbei, wendet 2 NM hinter uns, überholt uns nochmal und fährt dann die Straße von Messina nach Süden.
Um 18:00 Uhr sind wir am Cabo Peloto, der Einfahrt in die "STRETTO DI MESSINA" 38°16,4N 015°39,2E

[jeanneau34]

Die Strömung läuft nach Süden, es gibt viel Verkehr. Wir entscheiden Messina anzulaufen. Heli wird uns hier verlassen, per Bus nach Catania
fahren und von dort nach Wien fliegen.
25.05.2014 20:00 Uhr 38°11,9N 015°33,5E wir haben in der Marina von Messina festgemacht. Sehr schöner Hafen mit guter Infrastruktur.
Liegeplatz kostet € 52,00 pro Tag, der Chef der Marina ist sehr hilfsbereit, er warnt uns vor Taxifahrten (sehr teuer), zeigt uns am Stadt-
plan gute Restaurants und den Busbahnhof.
Nach ausgiebiger Körperpflege, gehts ab in die Stadt, Restaurant und vorzeitige Abschiedsfeier (Heli fliegt am 27.5 um 10:00 Uhr).
Bei sehr gutem Essen und reichlich Bier wird gefeiert und das erlebte besprochen. Wir stellen fest : Ohne Autopilot ist´s besch...

[jeanneau34]

Hallo Komune
Beschreibung zu den Fotos im letzten Beitrag
Foto1 und 2. Cabo Peloto (nord-ostzipfel von sizilien) Einfahrt in die Straße von Messina.
Foto 3 Fähre zwischen Messina und Reggio di Calabria.
Foto 4 und 5 Marina von Messina.

Wir verbringen die Zeit bis zum 27.5. mit Stadtbesichtigungen und Restaurantbesuchen. Am Abend sitzen wir in der Marinakneipe
bei Gin-Tonic und geniesen das sizilianische Flair. Einzig der Verkehr in Messina ist chaotisch, alles übrige ist durchaus angenehm.
Hafenrundgang ist auch sehr interessant. MSC-Splendida hat angelegt. Gewaltiges Schiff. Im abgesperrten Marinehafen liegen bestimmt
20 Kriegsschiffe. (Wir werden sie noch aus der Nähe zu sehen bekommen)

[jeanneau34]

Weiter im Text

27.05.2014 Heli nimmt Abschied, Ernst und ich bedauern das aus mehreren Gründen. Die Zeit mit ihm war angenehm und unterhaltsam.
Und wir wissen daß die kommenden Tage für uns hart werden. (Nur 2 Personen am Boot bedeutet wenig Schlaf.)
Um 08:45 verlassen wir Messina (nach auffüllen der Vorräte und tanken) und laufen mit Raumwind und Strom Richtung Süden.
12:00 Uhr 38°00,7N 015°37,9E haben wir die Straße v. Messina gequert, vor uns liegt das "Cabo dell Armi" (der Westlichste Teil des
italienische Festlandes)
Wir brauchen bis zum Einbruch der Dunkelheit keinen Motor, das ist mehr als erfreulich.
In der Wachfreien Zeit höre ich den Wetterbericht. Für Morgen sind in unserem Fahrtenbereich Gewitter mit Windstärken um 6-7 angesagt.
"AVISO DI BURRASCA"
Und da ist auch noch eine weitere Warnung. "EXERCICIO DI TIRO, NAVE ITALIANA" (Schiessübungen der italienischen Marine). Es werden
eine Unmenge von geogr. Positionen genannt, die teilweise weit auseinanderliegen. Wir entscheinden unseren Kurs weiterzufahren.
21:00 Uhr 38°13,0N 016° 23,7E wir haben den Motor gestartet, Kurs 50°.

[jeanneau34]

Guten Morgen

21:30 Uhr. Auf dem Meer ist eine Lichterkette ausfgezogen. Absperrpostenboote der Marine ?? Wenig später entdecken wir unbeleuchtete
Kriegsschiffe, sie fahren schnell und recht nahe an uns vorbei. Das Funkgerät bleibt still. Ein Zerstörer morst "Lima-Lima" mit dem Scheinwefer. Wir halten an, und uns wird klar, wir sind in einem der Manövergebiete. Weit hinter uns können wir Geschützfeuer hören.
Wir sind nervös und beobachten gespannt die Umgebung.
Gegen Mitternacht sehen wir von Steuerbord aufkommend, etwas schwarzes mit grosser Bugwelle, schnell auf uns zukommen.
Ca. 60 Meter vor unserem Bug werden für 3 Sekunden die Positionslichter eingeschaltet, dann taucht das U-Boot ab. Die Italiener haben
wohl richtig Spaß mit uns. Ernst, sonst ein besonnener Mensch, beginnt zu fluchen. Mir flattern die Nerven.
03:00 Uhr. Wir haben seit 6 Stunden keine Meile Strecke gemacht. Um uns herum wird es plötzlich ruhig, alle Schiffe fahren Richtung Westen.
Übungsende ??
Wir warten noch 30 Minuten und nehmen dann wieder Kurs auf.
06:00 Uhr 38°37,9N 016°45,8E vor uns liegt der "Golf von Taranto", im Norden schwarze Gewitterwolken mit einzelnen Blitzen, der Wind
erreicht bald 29 Kn aus NE, das Meer ist aufgewühlt. Überkommendes Wasser und kalter Wind nach einer schlaflosen Nacht senken unsere Laune weiter. Um 14:00 haben wir es überstanden. Wind nur mehr 14 Kn, Sonne scheint auch wieder, nur das Meer bleibt noch 3 Stunden
sehr bewegt.
18:00 Uhr Wind schläft ein, Motor starten, das manuelle steuern macht keinen Spaß mehr.
21:00 Uhr 39°31,9N 017°58,7E. Die Lichter von "LEUCCA" sind bereits zu sehen.
29.05.2014 01:30 Uhr. Wir haben in der Marina angelegt. Weit und breit kein Marinero zu sehen.
Wir verzichten sogar auf Körperreinigung und fallen sofort in die Kojen.

[jeanneau34]

29.05.2014 09:00 Uhr Tagwache und schnell die Sanitäranlagen aufgesucht. Wir wollen einen Tag hierbleiben, das Marinabüro nimmt € 42,00 dafür.
Nach dem Frühstück in einem Hotel mit tollem Buffet (€ 5,00 pro Person !!) Stadtpummel. Leucca ist recht klein aber es hat schöne Kneipen.
Einkaufen, tanken, Restaurants, Kartenstudium, Navionics recherge, einholen von Wetterinformationen.
Der Plan über Albanien und Montenegro nach Kroatien ist gestorben. (Albanien wird als unsicher beschrieben. Montenegro hat eigenartige
Einreisebstimmungen)
Der neue Plan: Leucca - Vieste (wir wissen daß wir gegen den Strom und auch mit Gegenwind zu rechnen haben)
Viest - Vis ( einklarieren in Komiza nicht ganz legal da nicht der nächstgelegene Zollhafen)
Vis - Murter
30.05.2014 08:30 Uhr ablegen in Leucca. Wetter ist gut, Leichter NE-Wind. Wir umrunden den Stiefelabsatz (letztes Foto im vorigen posting)
Als wir aus der Abdeckung des Festlandes herauskommen und den Kurs af NNE ändern ist der angekündigte NE-Wind schlagartig da.
20 Kn Wind auf die Schnauze, dazu kurze 1,5 Meter Wellen. Motor an, aber mehr als 4,7 Kn Speed sind nicht möglich.
Wir werden ordentlich gebeutelt.
14:00 Uhr 40°08,8N 018°29,8E wir sind auf der Höhe von Otranto und haben von den Bedingungen genug. Schnelle Entscheidung:
EInlaufen in Otranto und Wetterbesserung abwarten.
um 14:10 Uhr haben wir festgemacht.

[jeanneau34]

Liegeplatz in Otranto kostet € 21,00. Die Stadt ist sehenswert. Alte Festung mit gewaltigen Mauern. In der Altstadt schöne kleine Restaurants.
Leider sind die Sanitäranlagen wegen Renovierungsarbeiten unbenutzbar.
01.06.2014 07:00 Uhr. Der Wind ist etwas schwächer als gestern. Wir legen sofort ab. Unser nächstes Ziel ist Vieste. Aber bald ist alles wie gehabt. Starker Gegenwind, raue See. Wir stampfen den ganzen Tag, die ganze Nacht, den folgenden Tag und halbe Nacht nach Norden.
02.06.2014 23:30 Uhr 41°53,2N 016°10,6E Wir haben Vieste erreicht. Die gesamte Fischereiflotte scheint gleichzeitig in den Hafen einzulaufen.
Wir sind zu müde um das abzuwarten, also Vollgas und mit den Fischern mitgefahren. Nach dem Festmachen noch ein Bier und dann nur schlafen.

[Jugocaptan]

Zum Kreuzfahrer in der Str. v. Messina: der Bursche hat einfach auf den Lotsen gewartet, die Durchfahrt darf immer nur mit Lotsen gefahren werden. Bei stürmischem Wetter ist es schauerlich anzusehen wie die Lotsen von dem kleinen Boot auf den Riesen überspringen, das ganze aber auch noch bei 10 - 15 Kn Fahrt.

Zur Überstellung: toller Bericht, hab mir heute das ganze in Earth angeschaut.

[jeanneau34]

Gute Tag Forum
Wir verbringen die Zeit bis 04.06.2014 in Vieste. Ausruhen,gutes Essen,haben wir dringend nötig.
Um 10:30 (41°53,205N 016°10,640 E) legen wir ab. Sonnenschein, Wind aus NNE mit 16 KN und 1,5 M Wellen.
Nächstes Ziel ist Vis (Komiza). Erst mal Kurs auf Palagruza.
Je näher wir der Kroatischen Küste kommen umso ruhiger wird das Meer.
18:00 Uhr 42°29,000 N 016°12,314E sind wir an Palagruza vorbei. Wind bleibt uns bis zum anbruch der Nacht erhalten.

05.06.2014 01:00 Uhr wir tasten uns an die Hafeneinfahrt von Komiza heran. Absolute Finsternis.
Nach dem Festmachen gehe ich auf die Suche nach der Polizei, und finde sie schlafend in einem Auto vor. Die beiden sind von unserer
Ankunft nicht begeistert. Sie erklären noch daß ich um 08:00 Uhr sofort ins Hafenamt gehen muß.
So wirds dann auch gemacht. Dannach Frühstück und um 10:15 Uhr (43°02,671N 016°05,176E) sind wir wieder unterwegs.
Liegeplatz war nicht zu bezahlen.
Der letzte Tag belohnt uns mit super Wetter und Wind. Wir kommen gut voran.
Um 20:30 Uhr laufen wir in die Marina Hramina ein. Es ist vollbracht und war zumindest teilweise brachtvoll.
Wir bewegen uns im Laufschritt zu den Duschen.
Später noch richtig gut essen, etwas Bier und feiern.

Zusammenfassung:
1500 NM hinter uns gebracht. Einiges erlebt. Sardinien wird uns in Erinnerung bleiben, Marinemanöver auch.
Es ist nichts gravierendes vorgefallen, meine Begleiter waren super.
Ab Messina waren nur mehr 2 Personen an Bord, das ist für ein solches Unternehmen sicher zu wenig. Der Schlafmangel hat mir 4,5 Kg
Körpergewicht gekostet.
Fazit: Ich würde es wieder machen.

So, nun hoffe ich, euch nicht gelangweilt zu haben.
Gruß and alle Teilnehmer
Günther