Endlich wieder einmal ein g'scheita Thread.
Zum Bugstrahler habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Einerseits, weil ich eines hatte, andererseits weil ich alle Manöver bei mehr Wind ohne Bugstrahler fahren mußte. Das Problem ist, ob ein ausreichend starker E-Motor verbaut ist und ob auch die Batterien für den Bugstrahler vorne eingebaut sind. Das geht wirklich extrem "zu Lasten" der Segeleigenschaften, eben weil der Bugbereich eh schon mit Ankerkette beschwert ist.
Das Bugstrahlruder muß man hegen und pflegen wie sonst nichts anderes, da fließen ca. 100 A hin. Also alles, was Sicherung, Kabel, Laden und sonstige Kleinigkeiten betrifft, sollte man sich gut anschauen. Immer rechtzeitig vorher den Check machen. Bis es ausfallslos wie gewünscht ging, war die 1. Saison vorbei. Mein Resume: Bis maximal (optimistische) 4 Beaufort geht es, danach braucht man eine Spezialkonstruktion für den Bugstrahler. Oder man kennt den Schwingkreis der eigenen Yacht und weiß, wie weit es diese noch versetzt. Und es gibt auch Bedingungen, bei denen geht r.k. anlegen einfach nicht mehr.
Und es gilt wie immer. Je größer das Schiff, desto länger braucht's, bis das Bugstrahlruder zu wirken beginnt. Insbesondere gegen den Seitenwind, wenn's mal einmal wirklich eng wird.
Liebe Grüße,
Michael
P.S.: Und für die Puristen. Ich kenne eine 30-er (Segelyacht natürlich), die hat nicht nur einen Bugstrahler verbaut sondern auch einen Heckstrahler. Da schaut's.
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.