Blu Balu Yachting

[Edwin]

In der Charterbranche "rumort" es - sowohl bei den Charterfirmen, wie auch bei den Kunden herrscht eine gewisse Unsicherheit...

Stein des Anstoßes ist das neue Charterunternehmen Blu Balu Yachting, welches mit aggressivem Marketing und scheinbar unschlagbaren Sonderangeboten auf den Plan tritt.

Wer ist Blu Balu und was steckt hinter der Preisschlacht?

Es ist ein Tochterunternehmen der s.g. Panda-Holding, welche sich bereits in der Immobilienbranche einen Namen gemacht und vor einiger Zeit das bekannte Yachtcharterunternehmen Leers übernommen hat. (Anm.: Andre Leers, der einstige Eigentümer, hat sich vom Chartergeschäft weitgehend zurückgezogen und widmet sich nun in der Hauptsache dem Vertrieb von Fountaine-Pajot Katamaranen - Infos dazu finden Sie unter http://www.leers-yachting.com

Etwas unbeliebt hat sich Blu Balu bei den Mitbewerbern gemacht, weil zum Einen vergleichende Werbung betrieben wird und zum Anderen, sich das Unternehmen als "Veranstalter" darstellt, was so nicht ganz zutrifft. (Als Veranstalter gilt üblicherweise ein Charterunternehmen dann, wenn es einen eigenen Stützpunkt im Revier betreibt, mit eigenen Angestellten und eigenen Yachten bzw. Yachten von Eignern,
die ihr Schiff dem Unternehmen zur Vermietung und zum Service überlassen)

Blu Balu jedoch verfügt derzeit über keine eigenen Charterbasen, sondern lässt bei ihren Partnerstützpunkten die Yachten von eigenem Personal übergeben - quasi als Bindeglied zur Agentur in Österreich. Diese Vorgangsweise hat allerdings sicher Vorteile für die Kunden, da diese im Falle von Problemen gleich mit zuständigen Mitarbeitern vor Ort in Kontakt treten können.

Wie aber kommen die teils wirklich günstigen Charterpreise zustande?

Als "Neuling" in der Charterbranche brauchte Blu Balu natürlich ein neuartiges Konzept, um gleich am Start einen hohen Bekanntheitsgrad und entsprechende Akzeptanz bei den Kunden zu gewinnen, was in dieser Branche mit Sicherheit
nicht leicht zu verwirklichen ist.

Dieses neue Konzept konnte mit den Mitteln der finanzstarken Unternehmensmutter verwirklicht werden - es wurden bei einigen "richtigen" Veranstaltern (Stützpunktbetreibern) Kontingente im Voraus erworben, also Yachten zu verschiedenen Terminen gebucht, ohne noch Kunden dafür zu haben. Natürlich
wurden diese Kontingente mit entsprechendem Preisnachlass erworben, welcher zum Teil an die Kunden von Blu Balu weitergegeben wird.

Soweit, so gut - aber wo ist nun der Unterschied beim Angebot?

Beim Schiff selbst macht es also keinen Unterschied ob Sie nun bei einer Agentur, bei Blu Balu oder dem Veranstalter selbst buchen - wenn der Stützpunkt von der Firma "XY" betrieben wird, bekommen Sie von allen Anbietern das gleiche Schiff.
In der Regel sollte es auch preislich keinen Unterschied machen, ob Sie bei einer Agentur oder beim Veranstalter buchen - nur Blu Balu fällt aus der Reihe - eben mit eigenem Personal vor Ort und den günstigeren Preisen...

Ist doch eigentlich nur von Vorteil für die Kunden - oder?

Nun ist sicher der Preisvorteil ein verlockendes Argument, jedoch sollte auch bedacht werden, dass der Stützpunktbetreiber und die Eigner letztlich weniger Ertrag erwirtschaften, was sich nach einiger Zeit auf die Qualität auswirken kann. Das neue System bringt schließlich nicht mehr Charterwochen als sonst, denn die Saison ist etwa in Kroatien auf kaum mehr als 22 Wochen zu erweitern.

Spürbar wird dies in dieser Saison noch nicht sein und wahrscheinlich auch noch nicht in der Nächsten - man kann freilich auch sagen, das ist mir eigentlich egal, ich kann ja dann wieder woanders meinen Törn buchen. (wenn die Mitbewerber
nicht zwischenzeitlich ebenfalls Konsequenzen aus der Sache ziehen mussten...)

Ob und wie die Branche auf den Konkurrenzkampf reagieren wird bzw. welche Auswirkungen die Strategie hat, wird jedenfalls die Zukunft zeigen.

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[Gery]

Also ich hab schon einiges über die Fa. in anderen Foren gelesen, wobei positiv angemerkt wurde, dass man dort für jeden "Schmarrn" einen Gutschein bekommt - so quasi als Wiedergutmachung für verbocktes, wie z.B., dass man von denen lange nichts zu hören bekommt, wenn man eine Anfrage gestellt hat. (das ist das negativ angemerkte)

Richtig Erfahrung dürften noch die wenigsten gemacht haben, so wie es aussieht - wird sich wohl erst heuer gegen Ende der Saison herausstellen, wie gut oder schlecht die Truppe ist. Wäre schön, wenn jemand mit diesbezüglicher Erfahrung mal hier was posten würde!

Mal sehen, ich jedenfalls bleib noch bei meiner gewohnten Agentur.