Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

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Edwin
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Montag 21. Dezember 2009, 14:40

Find ich gar nicht langweilig - schöner Bericht, Ernst! :-i

L.G.

Edwin

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SingularitySailor
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von SingularitySailor » Freitag 1. Januar 2010, 20:46

Frei nach "Kaiser" Robert Heinrich: "Na alsdann!"

Einen "Bootslebenslauf" kann ich ja eigentlich gar nicht abgeben - mangels eines Bootes.
Aber angefangen hat´s - das kann ich nach dem Lesen der Vorberichte sagen - ganz klassisch durch einen Kollegen, der mich einfach einmal zum Segeln mitgenommen hat.
Damals vollkommen Schein- und wissenslos, und nur bei gutem Licht Bug von Heck unterscheiden könnend hat dann auch ein einziger Törn genügt, um die Leidenschaft zu begründen.

Mein dritter Törn war dann eine Regatta, auf der ich zwar nur "Schotenzupfer" war, die mir aber wegen einer Wettfahrt in heftiger Bora in Erinnerung bleiben wird: Nichts hätte die Vertrauenswürdigkeit in ein paar Millimeter GFK und ein bisserl Aluminium besser festigen können, als so ein Ritt durch 9 Bf. Ehrlich, seit diesem Erlebnis tu ich mir leichter, einer Yacht "Vertrauen" entgegenzubringen...

Nach ein paar dieser "Mitsegelgelegenheiten" war dann doch der Wunsch nach mehr (Meer) da, und damit der Weg zum Kurs eingeschlagen.
Dann der erste Törn als Skipper, zusammen mit ein paar Freunden.
Toll war´s, und trotzdem - so in der Rückschau stellt man dann doch fest, dass auch die beste Ausbildung noch ziemliche Greenhorns hinterläßt. Jedenfalls sind uns damals genau die Sachen passiert, über die ich heute nur den Kopf schüttle, wenn ich sie bei anderen beobachte. (Merke: Nicht lästern, sondern - bei Bedarf - helfen. Greenhorns waren wir alle mal.)

Trotzdem bin ich meinen - guten! - Ausbildern heute noch dankbar.
Bei den unzähligen Anlegemanövern im Kurs - ich war damals gerne ein bisschen zu zögerlich unterwegs - kam immer wieder der Spruch "Martin nudelt schon wieder herum!" von der Seite.
Und diese Stimme höre ich heute noch - und das hilft, besonders, wenn es in der ACI Split bei 35 kt. doch ein bisserl eng wird ;-)

Ich habe das Glück, in den letzten 7 Jahren jeweils einen Monat am Wasser verbracht haben zu können und dabei unheimlich viele tolle / interessante / beeindruckende /... / Erlebnisse gehabt zu haben - und vor allem viele nette Menschen kennengelernt zu haben. Ich bin - hauptsächlich aus finanziellen und organisatorischen Gründen - meistens im Mare Nostrum, der Adria unterwegs - und bis auf einen Hafenkapitän (der mir aufgrund nicht verbriefter Seetüchtigkeit des Schiffes die Ausreise verweigert hat :-P:: ) bin ich nur auf freundliche Leute getroffen.

Ach ja, der Bootslebenslauf hat mich von süddeutschen Yachten über viele Versuche (Elans, GibSeas, Salonas) bei einer First 47.7 landen lassen, die mein bevorzugtes Charterschiff ist.
Flott bei wenig Wind, herrlich unaufgeregt und leicht handzuhaben bei viel - mittlerweile haben wir auf ihr schon den einen oder anderen 9er erlebt - und das in (subjektivem?) recht großem Sicherheitsgefühl.
Mittlerweile ist sie schon recht alt, was an einem Charterbomber halt Spuren hinterläßt. Die Menge an mitgebrachtem Material und Werkzeug wird immer länger, dafür kennt man mittlerweile jedes Seeventil beim Vornamen und die Segelmacher wenigstens beim Nachnamen (wißt ihr übrigens, wie wenig Segelmacher es an der kroatischen Küste nur mehr gibt?). Die Vercharterin weiß, dass das Schiff meistens in besserem Zustand zurückgegeben wird als es übernommen wurde, wundert sich auch nicht mehr über Materialwünsche, und solange sich das in Rabatten niederschlägt, is es ja auch in Ordnung, schließlich lernt man ja was dabei ;-)

Beim Segeln ist thematisch alles drin: Vom Meilenfressertörn bis zum "Bade- und Kulinariktörn".
Einzige Bedingung: nur nicht in der Hauptsaison, am liebsten im Frühling, im Herbst werden die Tage zu kurz.

Seglerisch möchte ich gerne bald einmal Transatlantik angehen - wer Tipps hat, wie man das Abenteuer finanzieren kann, nur her damit :-D

Mal sehen, wohin die Zukunft uns führen wird, die First hat heuer wahrscheinlich ihr letztes Jahr im Charter vor sich...

L.G.
Martin
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von ernst » Freitag 1. Januar 2010, 23:47

super geschrieben, hab mich wiedererkannt.
da gibt es doch glatt 5 von 5 :-i :-i :-i :-i :-i
wer Tipps hat, wie man das Abenteuer finanzieren kann, nur her damit :-D
ich versuch es seit jahren mit lotto... ob des a tipp is :ueberl:

lg ernst
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Samstag 2. Januar 2010, 19:51

Vielen Dank Martin, für den tollen Bericht!

Auch von mir: :-i :-i :-i :-i :-i

L.G.

Edwin

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scr69
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von scr69 » Freitag 8. Januar 2010, 10:50

Alsdann, de G´schicht war so…..

Zu meiner Teenie Zeit, bis hinein in die frühen 20er (nicht 1920) war ich begeisterter Windsurfer.
Sowohl Lobau, als auch Schotterteich in Süßenbrunn, Neusiedlersee, Gardasee und Jugoslawien.
War eine schöne Zeit, insbesondere als ich einen alten VW-Bus hatte.
Der wurde mit wenigen Mitteln zum Schlaf- und Surfbus umgebaut.
Ohne Kocheinrichtung oder Kühlschrank, zu dieser Zeit gab es nur kalte Küche und Bier aus der Kühlbox.
Kein mühsames ab- und aufladen von Brettern und Segeln, einfach nur rein damit und los ging´s.

Etwa zur Zeit des VW-Busse machte meine Schwester auf der alten Donau den A-Schein.
Für Ihre Praxis hat sie mich gebeten, als Vorschoter zu dienen.
Wer jetzt glaubt, ich wurde vom Segelvirus infiziert, der irrt.
Mir war das einfach zu fad, und ich spöttelte nur blöd herum.

Zitat vor einer Wende
SCHWESTER: REE
ICH: Wo auf der alten Donau gibt es Rehe, ich glaub du verar…. mich!!)
Schäme mich eh dafür. :oops:

1996 dann, nach einem 5 wöchigem Urlaub in Australien, kam ich zurück in die Firma und 2 meiner Kollegen erzählten mir, sie würden im September einen Törn in der Adria, ab Cres machen.
Ich fragte rotzfrech, warum sie dabei nicht auch an mich dachten.
Nachdem Sie keine passende Antwort fanden und wir uns auch abseits der Arbeit prima verstanden, war ich mit dabei.
Und so habe ich das erste mal angeheuert. :kapit:

Was soll ich euch sagen: Da hat´s mich dann voll erwischt.
Im nächsten Frühjahr A-Schein am Neusiedlersee gemacht und Binnenpraxis gesammelt.
Das Jahr darauf wieder Männertörn. Das ging ein paar Jahre so, immer mit demselben Skipper, bei dem ich sehr viel gelernt habe.
Er ließ seine Crew immer das machen was sie wollten (im Bezug aufs Segeln), griff aber immer ein, wenn wir was falsch machten und erklärte uns wie es besser ging. Das war echtes learning by doing.
Irgendwann dachte ich dann auch daran, mit meiner inzwischen gegründeten Familie alleine zu segeln.
Also, im Dezember 2003 bei Edwin das Kroatische Küstenpatent gemacht und im Frühjahr darauf Skippertraining in Sukosan.
2004 dann auch mein erster Törn, ohne Zwischenfälle.
Seitdem versuche ich jedes Jahr zumindest 1 Woche zu segeln, manchmal auch mehr.
Heuer werden es insgesamt 4 Wochen werden.

LG Christian
Das schöne am Segeln ist der Weg und nicht das Ziel

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Freitag 8. Januar 2010, 10:55

Na bitte - jetzt haben wir schon die vierte Seite mit Bootslebensläufen! :-D

Super Christian - Danke! :-i :-i :-i :-i :-i

L.G.

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scr69
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von scr69 » Freitag 8. Januar 2010, 10:59

Edwin hat geschrieben: Super Christian - Danke! :-i :-i :-i :-i :-i

L.G.

Edwin
War ja auch schon Zeit, nach der Rüge von Ernst :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Das schöne am Segeln ist der Weg und nicht das Ziel

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von ernst » Freitag 8. Januar 2010, 14:05

auch von mir,
:-i :-i :-i :-i :-i
nach der Rüge von Ernst
rüge war es keine, ich bin eh scho als empfangskettenhund verschrien.
eher ein :-P::

lg ernst
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Willi » Freitag 8. Januar 2010, 14:32

ernst hat geschrieben:rüge war es keine, ich bin eh scho als empfangskettenhund verschrien.
eher ein :-P::
Also wegen dir hat sich der Ochsenknecht ausgezogen :mrgreen: :-i http://www.tikonline.de/top-stories/det ... op-Stories

Beim nächsten Forumstreffen gibt es für dich kein :bier: sondern Hundekuchen :bloedm2:

Sorry das musste sein. Ich hoffe du bist mir nicht bös
Liebe Grüße
Willi :sailm:

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von ernst » Freitag 8. Januar 2010, 14:41

:weglach: :weglach:
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oldtimersammler
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mein Bootslebenslauf

Beitrag von oldtimersammler » Dienstag 30. Oktober 2012, 00:24

Also nachdem ich ja auch neugierig bin und dieses Forum nicht nur in der einen oder anderen Sache hilfreich sein kann sondern auch unterhaltsam habe ich
amüsiert eure schifflichen Lebensläufe gelesen und mich in der einen oder anderen Situation selber erkannt.
Daher will ich euch gerne auch meine Erlebnisse schildern.
Wie ja der eine oder andere hier schon von mir weiß bin ich ja eigentlich noch kein wirklicher Skipper,das eine oder andere Erlebnis in der Richtung jedoch
trotzdem schon erlebt.
Wie man sagt gut Dingt braucht Weile war der Anlauf bei mir eben etwas länger wie vermutlich üblich.
Nun kommen wir langsam dahin wo alles begann.
Es war an einem Schultag als ich am Nachhauseweg mit 12 Jahren bei einem Comicändler ein hölzernes Gerippe eines Bootes an der Decke hängen sah.
Nach einigen Verhandlungen einigten wir uns daß er mir das komische 'Gerippe verkaufte.
Nachdem ich schon von Kindheitstagen an handwerkliches Geschick vom Papa mitbekommen habe schaffte ich es auch daß das Gerippe fertig wurde und mit
Hartfaserplatten bespannt.
Da ein Freund meines Vaters ein alter Bootsbauer war wußte ich auch bald Bescheid wie man mit Polyester umgeht .
Hübsch rot lackiert und ein paar Wochen später lag es im Wasser ,wie groß war die Freude daß es dicht war,praktisch der Umstand daß beim Freund
vom Papa ein Bach an sein Grundstück grenzt.
Lang dauerte es jedoch nicht bis der Entschluß kam ein Aussenborder muß her,das Geld als nun immerhin schon Lehrling natürlich knapp bemessen.
Ein alter Schaft samt Propeller vom Schrotthändler ,ein 4 PS Rasenmähermotor und einige Tage und Nächte in der Werkstätte vom Papa und ich bewegte das kleine Boot(2,4mlang) mit Motorkraft den Bach entlang.
Doch die ersten Pannen kamen bald,immer wenn der Motor hochgekippt war rann irgendwie durch den Auspuff,der aus Wasserleitungsrohren selber hegestellt
war das Wasser in den Zylinder,das starten danach kostete mich damals schon Nerven.
Zündkerze raus,mit Lötlampe die Kerze erhitzt dann sprang das Ding endlich wieder an und ich tuckerte wieder dahin.
Na ja zwar selbst gebaut aber trotzdem mußte ich zugeben daß das keine Lösung war die mich zufriedenstellte und es wurde ein gebrauchter 5 PS Tomos
Motor gekauft.
Nach der ersten Saison schnitt ich das Boot über die Wintertage kurzerhand auseinander und verlängerte das ganze um einen Meter,stolze
3,4 m war das Ding nun lang und im folgenden Sommer fuhr ich an schönen Tagen immer wieder mit meinen Tomos und selber gebauter Seilzuglenkung
und Lenkrad den Bach rauf und runter.
Natürlich blieb auch das nicht ohne Folgen,der Bach an manchen Stellen sehr niedrig was schon ab und zu mal eine Propellerschraube kostete.
Dann war zwar der Traum von einem richtigen großen Boot nicht ganz weg aber es hat viele Jahre gedauert bis mich der Traum wieder einholte.
Ich muß dazu sagen daß ich immer wieder viele Interessen und Hobbys hatte und daher immer das eine oder andere auf der Strecke blieb.
Irgendwann aber ergab ein Zufall daß ich ein altes Kajütboot erstand,der Motor fehlte schon den hatte dfer Vorbesitzer separat verkauft,soweit ich mich erinnere war das Boot ein Shetland ,die Suche nach einem gebrauchten Aussenborder(75PS Chrysler)führte mich zu einem Motorboothändler am Rande des 22. Bezirkes.
Wie erstaunt war ich als ich in den Papieren des Vorbesitzers bermekte daß ich genau den Motor gekauft habe der ursprünlich am Boot war,ist ja echt nicht zu glauben.
Den Motor habe ich dann zu Hause komplett überholt,neue Kolben neu eingedichtet und der erste Probelauf im Wasserfass im Garten.
Irgendwann bei einem Einbruch im Haus meiner Eltern wurde aus dem Schuppüen hinterm Haus auch der Motor gestohlen,alles was mir davon bis heute geblieben ist sind die Papiere dazu.
Die Versicherung zahlte natürlich so gut wie gar nichts und das Boot ohne Motor wurde wieder verkauft.
Nun ja das war wieder mal unter dem Motto außer Spesen nichts gewesen.
Es dauerte wieder einige Jahre und der Blick auf eine Kleinanzeige und ich stiess auf ein gebrauchtes Sportboot mit Hänger samt technisch intakten Mercruiser
Innenborder.
Das wäre ja dieses mal wirklich ein tadelloses Boot ohne viel herzuriochten gewesen wenn da nicht wieder mal etwas dazwischen gekommen wäre.
Nun ja,Scheidung jede Menge anderer Sorgen und Probleme,kompletter Neuanfang,Umzug usw,ihr könnt euch vorstellen daß ich ander sorgen hatte.
Und das Boot stand 2 Jahre Sommer und Winter im Freien ,die Sitze verfault,Motor fest,Hänger komplett verrostet.
Naja das war also wohl wieder nichts.
Was nun tun,wegschmeissen trotzdem zu Schade,Motor raus ,neue Lebenspartnerin ganz nahe neben alter Donau Boot umgebaut auf Elektroantrieb.
Die erste Bootsfahrt an der alten Donau mit nagelneuen 36er Minkota und es beginnt plötzlich derart zu schütten wie selten.
Und zu allem Übel noch gibt der nagelneue Motor den Geist auf ,war natürlich ein Garantiefall,trotzdem ärgerlich,noch dazu die Aussage von der Serviceabteilung in Biedermannsdorf, "na ja der wird nass geworden sein da gibts keine Garantie"
2 Wochen habe ich gewartet bis der reparierte Motor wieder am Boot war.
Und wie gehts nun weiter?
Der Gerhard fängt wieder mit Hausbau an,Boot liegt nutzlos im Wasser und keine Zeit für das neue Hobby.
Im Schnitt rief mich so alle 2 bis 3 Wochen der Rudi wo mein Boot lag an und fragte "kumst boid amoi vorbei oda wortst bis ma vun dein Boot nix mehr sicht
weils scho am Grund liegt "
Nachdem Hausbau absoluten Vorrang hatte und ich einsah daß das echt keinen Sinn hatte verkaufte ich Boot samt Motor und konzentrierte mich auch Wichtigeres.
Nun aber ists endlich soweit es werden Nägel mit Köpfen gemacht.
Der eine oder andere von euch wird nun vielleicht amüsiert denken warum sollte das diesmal nicht wieder ein Fiasko werden.
Nun das kann ich euch schon sagen warum,weil Hausbau weitgehend fertig ist ,weil ich wenn ich etwas wirklich will das auch durchziehe und weil aller guten Dinge Drei sind und abgesehen von dem kleinen Holzboot mit meinen 12 Jahren ist das ja nun das dritte Boot.
So ich werd die Wintermonate nun verbringen mit Spaziergängen mit Hund und Frau,mit neugierigen Blicken ins Bootsforum und mit ein wenig lernen fürs Donaupatent.
Gute Nacht und liebe Grüße

Gerhard

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Dienstag 30. Oktober 2012, 13:49

Super Bericht, Gerhard! :-i

L.G.

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PS: Ich habe mir erlaubt, Deinen Bootslebenslauf mit den anderen zusammenzuführen.

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von John McLane » Dienstag 30. Oktober 2012, 16:09

Nachdem dieser thread wieder ausgegraben wurde, will ich auch meinen "Bootslebenslauf" vorstellen.

Meine Eltern waren schon immer sehr segelaffin und so bin ich schon als Baby (gibt Photos von mir in der Tragtasche) bei mauen Winden auf dem elterlichen Korsar chauffiert worden. Das war aber auf Dauer kein haltbarer Zustand und so musste der Holzkorsar einer GFK Manta weichen, die es im Übrigen heute noch gibt. Dann habe ich als Kind die "normale" Schule durchlaufen mit Optikursen, späterem Umstieg auf Laser (Radial gab´s damals noch nicht) und bin dann, nachdem es mir alleine zu fad war, als Jugendlicher dann "back to the roots" auf den Korsar umgestiegen. Einige Jahre bin ich recht aktiv Regatten gesegelt, das hat sich dann aber mit Beruf und diversen Nebenbeschäftigungen leider aufgehört.
Parallel dazu gab es immer noch die Manta am Neusiedlersee, mit der ich viele hundert Meilen am See unterwegs war (auch Breitenbrunn - Illmitz läppert sich...).
In den frühen Achzigern trailerten meine Eltern unsere Manta in die Kornaten und wir segelten zwei Wochen ab Zadar. Hut ab vor meinen Eltern, ich kann mir nur schwer vorstellen, das mit 19 Füßen und zwei kleinen Kindern zu machen!! Für mich war´s aber perfekt, seitdem war meine Liebe zum Meer entbrannt und es verging kein Sommer, in dem ich nicht am Meer war. Anfangs mit den Eltern mit diversen, von Freunden ausgeborgten, Booten, später dann mit dem Motorrad und schlussendlich dann wieder als Crewmitglied auf Charterbooten.
Nach ein paar tausend Seemeilen war ich dann bereit Verantwortung zu übernehmen und habe FB2 und FB3 gemacht.
Nach längerer Regattaabstinenz bin ich dann 2009 als Wachführer und 2010 als Skipper beim Round Palagruza mitgesegelt und habe Eindrücke erlebt, von denen ich immer noch zehre! Danke, Ronnie :-i :-i
Nach langen Jahren des Charterns habe ich dann meine Frau gefunden, die zwar vom Segeln keine Ahnung hatte, die Form des Urlaubs aber sofort genoss. Daraus entwickelte sich dann die Idee, ein eigenes Schiff anzuschaffen.
Mittlerweile gibt es dieses Schiff auch, eine Dufour 385, mit der wir jedes Jahr in Summe 12 - 14 Wochen unterwegs sind, mittlerweile auch mit Kind, der genauso ein Segelnarr geworden ist, wie wir es sind.
Der ist mit vier Jahren schon mit dem Außenborder herumgedüst und hat, mangels Körpergröße auf einem umgedrehten Nudeltopf stehend, unser Schiff durch die Dalbenstraße nach Grado gesteuert.
Ich kann mir ein Leben ohne Schiff nicht mehr vorstellen und wir zählen immer die Tage, bis wir wieder fahren können, dank Heizung gehen sich auch immer ein bis zwei Wochen im Winter aus.

Lieben Gruß
Paul

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von oldtimersammler » Dienstag 30. Oktober 2012, 16:43

schöne ERlebnisse,scheinbar geht es Vielen so daß ein geliebtes Hobby oft jahrelang nicht ausgeübt wird aber trotzdem irgendwann wieder zum Leben erweckt wird.

l.G.

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