Koper - Paros - Koper 2015
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- John McLane
- Steuermann
- Beiträge: 260
- Registriert: Freitag 22. Januar 2010, 04:55
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Griechenland
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Koper - Paros - Koper 2015
So, nachdem ich meinen inneren Schweinehund überwunden habe, schreibe ich einmal von unserem heurigen Segeltörn.
Start war Anfang Juli in Koper, Besatzung waren meine Frau und ich, unser Schiff ist eine Dufour 385GL.
Nachdem wir am Samstag das Schiff gestaut und für die Überfahrt fertiggemacht hatten, legten wir noch am Samstagabend ab, um einen kurzen Schlag in eine nahegelegene Bucht zu machen (ich hasse es, in Marinas zu schlafen).
Sonntag ging es dann mit dem ersten Tageslicht los, Wetterbericht eher durchwachsen (wenig Wind), unser erstes Etappenziel ist Korfu, ich rechne mit knapp 5 Tagen. Der Plan ist, in die Mitte der Adria zu fahren und dann gemütlich, außerhalb der Großschifffahrtsrouten nach SE.
Leider müssen wir haupsächlich motoren und am Montagnachmittag bemerke ich ein verändertes Auspuffgeräusch und entdecke weißen Rauch.
Kühlwasser kommt, ich befürchte das Schlimmste (Zylinderkopf) und wir beschließen, Fano (immerhin die Stadt der Glücksgöttin) anzulaufen, um den Motor anschauen zu lassen.
Zwei Mechaniker schauen sich alles an, meinen, dass Kühlwasser (im inneren Kreislauf) fehlt. Sie füllen es nach und meinen wir sollen ruhig weiterfahren.
Dass das keine gute Idee war, zeigt sich wenige Stunden später. In der einsetzenden Dämmerung bemerke ich wieder weißen Rauch und wir beschließen, Ancona anzulaufen. Gegen 2 Uhr früh sind wir in Ancona und legen in der Marina Dorica an.
Der nächste Tag ist der Geburtstag meiner Frau (noch dazu ein runder), den "feiern" wir in der Werft der Marina.
Fazit: Der Auspuffkrümmer zugesetzt, Muscheln im Kühlwasseransaugbereich des Saildrive.
800€ ärmer, aber eine Erfahrung reicher setzen wir am Mittwoch unsere Fahrt fort.
Unterwegs sehen wir viele Schildkröten (sicher um die 40), die alle Richtung Süden ziehen.
Langsam wird uns auch Äolos gnädig und schickt uns Wind.
So rauschen wir mit guter Fahrt Richtung Palagruza. Dort sehen wir in der Nacht eine riesige Fischerflotte, es ist gar nicht so leicht zu antizipieren, was die vorhaben. Alles geht aber gut und am Freitagabend verlassen wir die italienische Küste und ändern den Kurs Richtung Korfu.
Seit kurz vor Palagruza alles unter Segeln.
Samstag in der Früh sehen wir die ersten griechischen Lichter und beschließen, gleich nach Paxos weiterzusegeln.
Am frühen Nachmittag legen wir mit Buganker in Gaios auf Paxos an und versuchen einzuklarieren.
Das gestaltet sich nicht ganz einfach, zumal es in Griechenland ein Dokument gibt, das sogenannte DEKPA, das jeder am Schiff haben muss, und in das der Hafenkapitän seinen Stempel gibt.
Die Polizistin ist sehr nett, bittet uns nach der Mittagspause wiederzukommen, um dann die Formalitäten zu erledigen.
Gesagt, getan. Nach einem Nachmittagsschlaferl mache ich mich wieder auf den Weg.
Wir werden einklariert, DEKPA gibt es, mit Verweis auf den kleinen Hafen, keines. Der Satz "Try next Port!" wird zu einem Stehsatz in weiterer Folge.
Wir beschließen nach einem schönen Abend am nächsten Tag ohne DEKPA nach Levkas zu segeln.
Fortsetzung folgt.
Lieben Gruß
Paul
Start war Anfang Juli in Koper, Besatzung waren meine Frau und ich, unser Schiff ist eine Dufour 385GL.
Nachdem wir am Samstag das Schiff gestaut und für die Überfahrt fertiggemacht hatten, legten wir noch am Samstagabend ab, um einen kurzen Schlag in eine nahegelegene Bucht zu machen (ich hasse es, in Marinas zu schlafen).
Sonntag ging es dann mit dem ersten Tageslicht los, Wetterbericht eher durchwachsen (wenig Wind), unser erstes Etappenziel ist Korfu, ich rechne mit knapp 5 Tagen. Der Plan ist, in die Mitte der Adria zu fahren und dann gemütlich, außerhalb der Großschifffahrtsrouten nach SE.
Leider müssen wir haupsächlich motoren und am Montagnachmittag bemerke ich ein verändertes Auspuffgeräusch und entdecke weißen Rauch.
Kühlwasser kommt, ich befürchte das Schlimmste (Zylinderkopf) und wir beschließen, Fano (immerhin die Stadt der Glücksgöttin) anzulaufen, um den Motor anschauen zu lassen.
Zwei Mechaniker schauen sich alles an, meinen, dass Kühlwasser (im inneren Kreislauf) fehlt. Sie füllen es nach und meinen wir sollen ruhig weiterfahren.
Dass das keine gute Idee war, zeigt sich wenige Stunden später. In der einsetzenden Dämmerung bemerke ich wieder weißen Rauch und wir beschließen, Ancona anzulaufen. Gegen 2 Uhr früh sind wir in Ancona und legen in der Marina Dorica an.
Der nächste Tag ist der Geburtstag meiner Frau (noch dazu ein runder), den "feiern" wir in der Werft der Marina.
Fazit: Der Auspuffkrümmer zugesetzt, Muscheln im Kühlwasseransaugbereich des Saildrive.
800€ ärmer, aber eine Erfahrung reicher setzen wir am Mittwoch unsere Fahrt fort.
Unterwegs sehen wir viele Schildkröten (sicher um die 40), die alle Richtung Süden ziehen.
Langsam wird uns auch Äolos gnädig und schickt uns Wind.
So rauschen wir mit guter Fahrt Richtung Palagruza. Dort sehen wir in der Nacht eine riesige Fischerflotte, es ist gar nicht so leicht zu antizipieren, was die vorhaben. Alles geht aber gut und am Freitagabend verlassen wir die italienische Küste und ändern den Kurs Richtung Korfu.
Seit kurz vor Palagruza alles unter Segeln.
Samstag in der Früh sehen wir die ersten griechischen Lichter und beschließen, gleich nach Paxos weiterzusegeln.
Am frühen Nachmittag legen wir mit Buganker in Gaios auf Paxos an und versuchen einzuklarieren.
Das gestaltet sich nicht ganz einfach, zumal es in Griechenland ein Dokument gibt, das sogenannte DEKPA, das jeder am Schiff haben muss, und in das der Hafenkapitän seinen Stempel gibt.
Die Polizistin ist sehr nett, bittet uns nach der Mittagspause wiederzukommen, um dann die Formalitäten zu erledigen.
Gesagt, getan. Nach einem Nachmittagsschlaferl mache ich mich wieder auf den Weg.
Wir werden einklariert, DEKPA gibt es, mit Verweis auf den kleinen Hafen, keines. Der Satz "Try next Port!" wird zu einem Stehsatz in weiterer Folge.
Wir beschließen nach einem schönen Abend am nächsten Tag ohne DEKPA nach Levkas zu segeln.
Fortsetzung folgt.
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Paul
- Edwin
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Super!John McLane hat geschrieben:So, nachdem ich meinen inneren Schweinehund überwunden habe, schreibe ich einmal von unserem heurigen Segeltörn.
L.G.
Edwin
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Super Bericht! Ich freue mich darauf die Fortsetzung zu lesen!
Fair winds
Georg
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- John McLane
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Nach dem Frühstück setzen wir Segel und ein schwacher NW bläst uns Richtung Levkas.
Zeit, die Seele baumeln zu lassen und gemütlich geistig in Griechenland anzukommen. Eine Woche zu zweit auf See, inklusive Nachtfahrten, zehrt an der Substanz, weil man nie wirklich ausschläft. Zwar macht sich eine Bordroutine breit, aber letztlich schlafe ich doch nur sehr leicht, immer mit einem Ohr, ob das AIS piepst, oder meine Frau mich ruft.
Der Aussicht, mehrere Tage lang gemütlich von Insel zu Insel zu hüpfen, kann ich einiges abgewinnen.
Die Schleppangel ist (bei Tag) immer draußen und auf halbem Weg nach Levkas dann ein Biss!
Frischer geht Sashimi nicht!!
In diversen Foren war zu lesen, dass der Kanal von Levkas in der Einfahrt tückisch sei, einerseits Unterwasserfelsen an Backbord, andererseits eine Sandbank an Steuerbord und die Betonnung eher "griechisch"...
Zusätzlich wird die Einfahrt von einer Drehbrücke blockiert, die nur einmal pro Stunde öffnet.
So vorgewarnt sind wir sehr vorsichtig, aber völlig problemlos, eingefahren, und nach einem kurzen Stück in Levkas angekommen.
Unser Plan war, im Hafenamt ein DEKPA zu bekommen und dann durch den Kanal zu einer Bucht weiterzufahren. Außerdem wollte meine Frau Soyasauce kaufen...
Das Hafenamt war zu finden, DEKPA keins...
"Try next Port!"
Ich habe mir in allen Ämtern bestätigen lassen, dass ich nach einem DEKPA gefragt hätte, mich hat jedoch nie jemand nach einem selbigen gefragt.
Nachdem die Behörden- und sonstigen Wege länger als beabsichtigt gedauert hatten, beschlossen wir, liegen zu bleiben. Zwei freundliche Mitarbeiter der Stadtverwaltung kamen mit einem Rechnungsblock und einem Taschenrechner. Nach längerem Eintippen von Formeln mussten wir schließlich 8,95€ Liegegebühr bezahlen. Damit konnten wir gut leben.
Lieben Gruß
Paul
Zeit, die Seele baumeln zu lassen und gemütlich geistig in Griechenland anzukommen. Eine Woche zu zweit auf See, inklusive Nachtfahrten, zehrt an der Substanz, weil man nie wirklich ausschläft. Zwar macht sich eine Bordroutine breit, aber letztlich schlafe ich doch nur sehr leicht, immer mit einem Ohr, ob das AIS piepst, oder meine Frau mich ruft.
Der Aussicht, mehrere Tage lang gemütlich von Insel zu Insel zu hüpfen, kann ich einiges abgewinnen.
Die Schleppangel ist (bei Tag) immer draußen und auf halbem Weg nach Levkas dann ein Biss!
Frischer geht Sashimi nicht!!
In diversen Foren war zu lesen, dass der Kanal von Levkas in der Einfahrt tückisch sei, einerseits Unterwasserfelsen an Backbord, andererseits eine Sandbank an Steuerbord und die Betonnung eher "griechisch"...
Zusätzlich wird die Einfahrt von einer Drehbrücke blockiert, die nur einmal pro Stunde öffnet.
So vorgewarnt sind wir sehr vorsichtig, aber völlig problemlos, eingefahren, und nach einem kurzen Stück in Levkas angekommen.
Unser Plan war, im Hafenamt ein DEKPA zu bekommen und dann durch den Kanal zu einer Bucht weiterzufahren. Außerdem wollte meine Frau Soyasauce kaufen...
Das Hafenamt war zu finden, DEKPA keins...
"Try next Port!"
Ich habe mir in allen Ämtern bestätigen lassen, dass ich nach einem DEKPA gefragt hätte, mich hat jedoch nie jemand nach einem selbigen gefragt.
Nachdem die Behörden- und sonstigen Wege länger als beabsichtigt gedauert hatten, beschlossen wir, liegen zu bleiben. Zwei freundliche Mitarbeiter der Stadtverwaltung kamen mit einem Rechnungsblock und einem Taschenrechner. Nach längerem Eintippen von Formeln mussten wir schließlich 8,95€ Liegegebühr bezahlen. Damit konnten wir gut leben.
Lieben Gruß
Paul
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- Kapitän
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
ich freu mich, schon der zweite, den ich zum erzählen animieren konnte, super
und bitte weiterschreiben, erinnert an schöne Erinnerungen
langsam wird es doch durchaus wieder interessant, ins Forum reinzusehen
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- jeanneau34
- Steuermann
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Hallo Paul
Super Story
So ein Fisch in der Adria (wenn auch sehr südlich) wird selten beim segeln gefangen. Gratulation.
Fürs angeln (schleppen) sollte man eigentlich vor Sardinien, Sizilien oder den Balearen unterwegs sein.
L.G. Günther
Super Story
So ein Fisch in der Adria (wenn auch sehr südlich) wird selten beim segeln gefangen. Gratulation.
Fürs angeln (schleppen) sollte man eigentlich vor Sardinien, Sizilien oder den Balearen unterwegs sein.
L.G. Günther
no soy marinero, soy capitan ! "LIBERTAD OUT"
- jeanneau34
- Steuermann
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Da geb ich Dir schon recht, aber sie sind dort doch eher rar.
Hab schon alles ausprobiert, Adria wie auch MM und Atlantik.
Adria ist eher MAU.
Gruß Günther
Hab schon alles ausprobiert, Adria wie auch MM und Atlantik.
Adria ist eher MAU.
Gruß Günther
no soy marinero, soy capitan ! "LIBERTAD OUT"
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- Kapitän
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
wie hast du denn den Thun gefangen?
ich hab 5 jahre lang eine hochseeangel hintnach geschleppt, ohne einen einzigen biss
hast du einen tip für uns?
ich hab 5 jahre lang eine hochseeangel hintnach geschleppt, ohne einen einzigen biss
hast du einen tip für uns?
-
- Kapitän
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
klar gibt's die, sehr grosse vor allem auchKapetan hat geschrieben:Dieser Teil der "südlichen Adria" wird auch schon Jonisches Meer genannt!So ein Fisch in der Adria (wenn auch sehr südlich) ......
Aber diese Thunfische gibts auch nördlich in der eigentlichen Adria noch.
die ziehen zum laichen ins Mittelmeer, so von juli bis September (und mit ihnen kommen auch die haie mit)
aber zu fangen (mit der angel) sind sie kaum
einmal war ein thunschwarm wie delphine vor dem bug unseres bootes aufgetaucht, alle gut ein meter lang
die angel war aber leider 150m weiter hinten unterwegs
Fazit: nix
- John McLane
- Steuermann
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Ich hab eine Rute mit Multirolle und einer Dyneemaleine. Am Ende ist so ein rosa Kalmar.wolfgangA hat geschrieben:wie hast du denn den Thun gefangen?
ich hab 5 jahre lang eine hochseeangel hintnach geschleppt, ohne einen einzigen biss
hast du einen tip für uns?
Ich hab immer so ca. 50m Leine draußen.
Diesen Thun habe ich unter Segeln bei ca. 4kn Fahrt gefangen.
Vorteil der kurzen Leine ist, dass man nicht drillen muss. Während der Fisch noch im ersten Schock ist, liegt er schon auf der Badeplattform
Vor Kythnos hatte ich dann heuer auch noch so einen bei ca. 7,5kn (auch unter Segeln).
Lieben Gruß
Paul
Zuletzt geändert von John McLane am Freitag 18. Dezember 2015, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
- John McLane
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
Von Levkas geht es am nächsten Tag dann durch den Kanal, der zwar ganz nett ist, aber auch nicht wirklich ein "must see".
Unser Ziel ist Ithaka, Heimat des Odysseus und seiner Penelope, die in einem herrlichen Buch von Sandor Marei sagt:
"Mein seliger Mann war ein ruheloser Mensch. Am liebsten war er auf Reisen."
Dem ist nicht viel hinzuzufügen.
Nach einem herrlichen Segeltag ankern wir vor Vathy auf Ithaka auf 12m Wassertiefe. Nachbarn haben wir nicht viel, und die paar, die da sind, ankern im Seichteren.
Am nächsten Morgen setzen wir mit dem Dinghy über und suchen einmal das Hafenamt auf. Es ist die "Hochzeit" der Griechenlandkrise, von der wir allerdings auf den Inseln nicht viel mitbekommen. Bis auf kürzere Schlangen vor den Bankomaten, die wir nur sehen, wir haben ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen mit, geht das Inselleben (auch für die Griechen) seinen gewohnten Gang.
Beim Hafenkapitän erfahren wir, dass er ein DEKPA hat ("Hurra", denken wir), wir aber die 29,75 (oder so ähnlich)€ nicht einzahlen könnten, da aufgrund der Bankenkrise das Finanzamt (Tax Office) geschlossen wäre und er das Geld nicht nehmen dürfe...
Daher: "Try next Port!"
Wir holen uns also wieder eine Bestätigung, dass wir es versucht haben und beschließen, uns die Grotte des Odysseus anzuschauen und ein paar Verse der Odyssee zu rezitieren (die ich auf meinem Ebook mithabe).
Leider stellt sich heraus, dass die Grotte eingestürzt und daher gesperrt ist. Dann also nicht
Am nächsten Tag beschließen wir eine Bucht an der SW Spitze des Festlandes aufzusuchen, damit wir tags darauf in den Golf von Patras könnten.
Die Bucht ist gut geschützt, leider sind unweit Sümpfe, daher Gelsen.
So fällt uns wenigsten der Aufbruch nicht schwer und wir tuckern in aller Herrgottsfrüh Richtung Patras. Die Tage davor hatten wir das klassische ionische Wetter, in der Früh wenig Wind, dann beginnender SW, im Tagesverlauf ansteigend und drehend auf NW (5-6). Ideale Voraussetzungen für einen langen Schlag in den Golf von Korinth.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, bis Messolonghi kein Wind (dann halt motoren), ab dann setzt immer mehr auffrischender E Wind ein. Es baut sich eine unangenehme, weil kurze und steile Welle auf, gegen die wir nicht anstampfen wollen, also kreuzen.
Unser Plan war ein anderer...
Wir sind unter Segeln schneller als unter Motor gegenan, immerhin schaffen wir ein VMG von 4kn.Wir lassen Patras an stb. liegen und nähern uns der Brücke "Rion",
bei der wir uns brav am Funk anmelden und auch eine Durchfahrtserlaubnis bekommen. Der Golf von Korinth "knickt" um ca. 30° , ich erhoffe mir, dass wir einen Anlieger haben, aber der Wind dreht mit (no na ).
Mit einsetzen der Dämmerung kommen wir nach Triizonia,
wo eine der vielen (mit EU Geld gebauten und nie fertiggestellten) Marinas liegt.
Wir beschließen im Vorhafen zu ankern, da wir Tags darauf zeitig weiterwollen. Im Cockpit lassen wir den Tag gemütlich ausklingen...
Lieben Gruß
Paul
Unser Ziel ist Ithaka, Heimat des Odysseus und seiner Penelope, die in einem herrlichen Buch von Sandor Marei sagt:
"Mein seliger Mann war ein ruheloser Mensch. Am liebsten war er auf Reisen."
Dem ist nicht viel hinzuzufügen.
Nach einem herrlichen Segeltag ankern wir vor Vathy auf Ithaka auf 12m Wassertiefe. Nachbarn haben wir nicht viel, und die paar, die da sind, ankern im Seichteren.
Am nächsten Morgen setzen wir mit dem Dinghy über und suchen einmal das Hafenamt auf. Es ist die "Hochzeit" der Griechenlandkrise, von der wir allerdings auf den Inseln nicht viel mitbekommen. Bis auf kürzere Schlangen vor den Bankomaten, die wir nur sehen, wir haben ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen mit, geht das Inselleben (auch für die Griechen) seinen gewohnten Gang.
Beim Hafenkapitän erfahren wir, dass er ein DEKPA hat ("Hurra", denken wir), wir aber die 29,75 (oder so ähnlich)€ nicht einzahlen könnten, da aufgrund der Bankenkrise das Finanzamt (Tax Office) geschlossen wäre und er das Geld nicht nehmen dürfe...
Daher: "Try next Port!"
Wir holen uns also wieder eine Bestätigung, dass wir es versucht haben und beschließen, uns die Grotte des Odysseus anzuschauen und ein paar Verse der Odyssee zu rezitieren (die ich auf meinem Ebook mithabe).
Leider stellt sich heraus, dass die Grotte eingestürzt und daher gesperrt ist. Dann also nicht
Am nächsten Tag beschließen wir eine Bucht an der SW Spitze des Festlandes aufzusuchen, damit wir tags darauf in den Golf von Patras könnten.
Die Bucht ist gut geschützt, leider sind unweit Sümpfe, daher Gelsen.
So fällt uns wenigsten der Aufbruch nicht schwer und wir tuckern in aller Herrgottsfrüh Richtung Patras. Die Tage davor hatten wir das klassische ionische Wetter, in der Früh wenig Wind, dann beginnender SW, im Tagesverlauf ansteigend und drehend auf NW (5-6). Ideale Voraussetzungen für einen langen Schlag in den Golf von Korinth.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, bis Messolonghi kein Wind (dann halt motoren), ab dann setzt immer mehr auffrischender E Wind ein. Es baut sich eine unangenehme, weil kurze und steile Welle auf, gegen die wir nicht anstampfen wollen, also kreuzen.
Unser Plan war ein anderer...
Wir sind unter Segeln schneller als unter Motor gegenan, immerhin schaffen wir ein VMG von 4kn.Wir lassen Patras an stb. liegen und nähern uns der Brücke "Rion",
bei der wir uns brav am Funk anmelden und auch eine Durchfahrtserlaubnis bekommen. Der Golf von Korinth "knickt" um ca. 30° , ich erhoffe mir, dass wir einen Anlieger haben, aber der Wind dreht mit (no na ).
Mit einsetzen der Dämmerung kommen wir nach Triizonia,
wo eine der vielen (mit EU Geld gebauten und nie fertiggestellten) Marinas liegt.
Wir beschließen im Vorhafen zu ankern, da wir Tags darauf zeitig weiterwollen. Im Cockpit lassen wir den Tag gemütlich ausklingen...
Lieben Gruß
Paul
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- Kapitän
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Re: Koper - Paros - Koper 2015
kurze hochseerute, multirolle und dyneema (ca 80kg) hatte ich auchJohn McLane hat geschrieben:Ich hab eine Rute mit Multirolle und einer Dyneemaleine. Am Ende ist so ein rosa Kalmar.wolfgangA hat geschrieben:wie hast du denn den Thun gefangen?
ich hab 5 jahre lang eine hochseeangel hintnach geschleppt, ohne einen einzigen biss
hast du einen tip für uns?
Ich hab immer so ca. 50m Leine draußen.
Diesen Thun habe ich unter Segeln bei ca. 4kn Fahrt gefangen.
Vorteil der kurzen Leine ist, dass man nicht drillen muss. Während der Fisch noch im ersten Schock ist, liegt er schon auf der Badeplattform
Vor Kythnos hatte ich dann heuer auch noch so einen bei ca. 7,5kn (auch unter Segeln).
Lieben Gruß
Paul
einen kalmarjig ebenso...wechselnde farben, von blau bis rot ziemlich alles
aber no Chance, in 5 jahren nicht einen biss, trotz geruchsspur und sonstiges
- John McLane
- Steuermann
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- Wohnort: Wien
Re: Koper - Paros - Koper 2015
Am nächsten Tag ist nur ein kurzer Schlag nach Itea auf der Agenda. Auch dort gibt es eine nie fertiggestellte Marina, in der wir längsseits gehen, was niemanden weiter interessiert. Am Nachmittag fahren wir dann mit dem Bus nach Delphi (ein bisserl Kultur muss schon sein).
Das Heiligtum des Apollo ist sehr beeindruckend und wir sehen den "Nabel der Welt" (zumindest in der Antike dachte man, dass man ihn gefunden hätte).
.
Nach unserer Rückkehr folgt der obligatorische Gang zum Hafenkapitän. Sehr freundlich und sehr goldbetresst (wie überall in Griechenland).
Ich muss ich eine halbe Stunde lang Formulare ausfüllen, warum ich von wo wohin fahre, die Versicherungsunterlagen werden dreifach kopiert, alles musss schließlich auch seine Ordnung haben.
Wäre ich nicht gekommen, hätte auch alles seine Ordnung gehabt.
Endlich der entscheidende Augenblick: "Können wir bei Ihnen ein DEKPA bekommen?" "Ja, klar!", die Antwort. Auch das Tax Office ist mittlerweile wieder geöffnet, blöderweise aber 30km weit weg. Im Landesinneren. Am Berg.
Die Hafenkapitänin hat ein Einsehen mit uns und telefoniert mit Korinth, unserer nächsten Station. "Ja, klar, wir sollen kommen", alles weitere kein Problem.
Vor dem Ablegen wechseln wir noch von der Genua auf die Arbeitsfock, schließlich geht's in die Ägäis.
Also Leinen los, ab nach Korinth!
Itea liegt in einem kleinen Golf, einer Ausbuchtung des Golfs von Korinth. Bei der Ausfahrt - nahezu kein Wind- erwischen uns völlig unvorbereitet 2 Fallböen jenseits der 40kn, die uns nahezu flach aufs Wasser legen, über die Süllkanten strömt bereits das Wasser.
Danach wieder Ruhe.
Eine eindrucksvolle Demonstration der Elemente und eine Warnung für uns, nie einen Schlendrian an Bord einreißen zu lassen. Wir opfern Äolos und Neptun schnell einen Ouzo, um beide zu besänftigen, loben und preisen die Nereiden und werden mit herrlichem Segelwind und Delphinen belohnt.
Am Abend sind wir in Korinth, beim Hafenamt ist man bass erstaunt, dass wir kommen und auch noch ein DEKPA wollen.
"Jetzt ist alles schon zu und DEKPA hätten sie eh auch keins, ob ich nicht morgen kommen könne."
"Da wollten wir eigentlich schon durch den Kanal von Korinth..."
"Na, auch kein Problem, "Try next Port!""
Auch hier fülle ich wieder mehrere Formulare in mehrfacher Ausfertigung aus und kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Griechenlandkrise schon hausgemacht ist. Einen dermaßen aufgeblähten Verwaltungapparat und Beamtenstaat haben wir nicht einmal bei uns in Österreich.
Wieder liegen wir kostenlos an der Kaimauer und überlegen, mit einem Moped Akrokorinth zu besichtigen, beschließen aber dann, dass Delphi reicht und wir ja wiederkommen wollen und Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden sei...
Fortsetzung folgt.
Lieben Gruß
Paul
Das Heiligtum des Apollo ist sehr beeindruckend und wir sehen den "Nabel der Welt" (zumindest in der Antike dachte man, dass man ihn gefunden hätte).
.
Nach unserer Rückkehr folgt der obligatorische Gang zum Hafenkapitän. Sehr freundlich und sehr goldbetresst (wie überall in Griechenland).
Ich muss ich eine halbe Stunde lang Formulare ausfüllen, warum ich von wo wohin fahre, die Versicherungsunterlagen werden dreifach kopiert, alles musss schließlich auch seine Ordnung haben.
Wäre ich nicht gekommen, hätte auch alles seine Ordnung gehabt.
Endlich der entscheidende Augenblick: "Können wir bei Ihnen ein DEKPA bekommen?" "Ja, klar!", die Antwort. Auch das Tax Office ist mittlerweile wieder geöffnet, blöderweise aber 30km weit weg. Im Landesinneren. Am Berg.
Die Hafenkapitänin hat ein Einsehen mit uns und telefoniert mit Korinth, unserer nächsten Station. "Ja, klar, wir sollen kommen", alles weitere kein Problem.
Vor dem Ablegen wechseln wir noch von der Genua auf die Arbeitsfock, schließlich geht's in die Ägäis.
Also Leinen los, ab nach Korinth!
Itea liegt in einem kleinen Golf, einer Ausbuchtung des Golfs von Korinth. Bei der Ausfahrt - nahezu kein Wind- erwischen uns völlig unvorbereitet 2 Fallböen jenseits der 40kn, die uns nahezu flach aufs Wasser legen, über die Süllkanten strömt bereits das Wasser.
Danach wieder Ruhe.
Eine eindrucksvolle Demonstration der Elemente und eine Warnung für uns, nie einen Schlendrian an Bord einreißen zu lassen. Wir opfern Äolos und Neptun schnell einen Ouzo, um beide zu besänftigen, loben und preisen die Nereiden und werden mit herrlichem Segelwind und Delphinen belohnt.
Am Abend sind wir in Korinth, beim Hafenamt ist man bass erstaunt, dass wir kommen und auch noch ein DEKPA wollen.
"Jetzt ist alles schon zu und DEKPA hätten sie eh auch keins, ob ich nicht morgen kommen könne."
"Da wollten wir eigentlich schon durch den Kanal von Korinth..."
"Na, auch kein Problem, "Try next Port!""
Auch hier fülle ich wieder mehrere Formulare in mehrfacher Ausfertigung aus und kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Griechenlandkrise schon hausgemacht ist. Einen dermaßen aufgeblähten Verwaltungapparat und Beamtenstaat haben wir nicht einmal bei uns in Österreich.
Wieder liegen wir kostenlos an der Kaimauer und überlegen, mit einem Moped Akrokorinth zu besichtigen, beschließen aber dann, dass Delphi reicht und wir ja wiederkommen wollen und Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden sei...
Fortsetzung folgt.
Lieben Gruß
Paul
-
- Kapitän
- Beiträge: 744
- Registriert: Mittwoch 5. Februar 2014, 10:44
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: kroatien
Re: Koper - Paros - Koper 2015
jaja, die griechen
da geht ohne backschisch net viel
da geht ohne backschisch net viel
- Rassos
- Beobachter
- Beiträge: 29
- Registriert: Sonntag 5. Oktober 2014, 20:59
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Neusiedlersee & Mare Nostrum
Re: Koper - Paros - Koper 2015
Nicht Bakschisch-
Fakelaki ist dort das Zauberwort.
-auch schöner Bericht;
-eigenartig für mich ist,
dass in GR bei öffentlichen Gebühren auch mal abgerundet wird;
Fakelaki ist dort das Zauberwort.
-auch schöner Bericht;
-eigenartig für mich ist,
dass in GR bei öffentlichen Gebühren auch mal abgerundet wird;
LG
Peter
____Δ__/)___/)____
Peter
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Wer ist online?
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