törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Forum zum Thema Yachtcharter und Reviere

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wolfgangA
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Samstag 5. Dezember 2015, 21:39

wir waren auf perfektem vorwindkurs

anfangs noch sehr fein, danach eher stressig, zumal wir ja auch die wichtigen karten nicht hatten, aber schau ma mal, wir hatten permanente ausgucks....

etwas genua hatten wir bei 40-70kn wind noch heraussen, so ca 2 m2, aber mit maximaler motordrehzahl, etwa 3000 umin
die genua liessen wir aber auch, sie hatte uns stabilisiert
wellenhöhe? vllt ma so um die 3m höhe, manchmal auch 4m

mittendrin hatten wir regen, gut so, der beruhigt die wellen...

fakt war: wir haben nicht eine einzige welle im boot gehabt, der ganze törn war vergleichsweise ruhig und ausgeglichen
nur gegen die Windrichtung durfte man nicht schauen, das hat einem den atem geraubt
noch etwas war interessant:

je näher wir zur enge rion-andiron kamen, um so mehr hat sich die luft gestaut, das war definitiv zu spüren
der Luftdruck war sehr dominant

wir hatten eine windmessanlage an bord
bei 60kn wind ist die immer wieder angestanden, bei vorwindkurs

ein gps hatten wir auch, zwei sogar, eins am schiff und ein Handy
beide sagten uns: 13-14sm über grund...
kreuzen wäre da für uns unmöglich gewesen....

also immer weiter auf vorwindkurs, so schnell wie möglich

Fortsetzung folgt

wolfgangA
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Samstag 5. Dezember 2015, 22:04

irgendwann waren wir durch die enge durch (rion-andiron)

backbords rauf und auf nach Patras

der wind ist spürbar weniger geworden und nurmehr so um die 20 kn stark
wir sind geschlaucht und wollen nur mehr eines: ruhe....

wir fahren in die marina von Patras ein...endlich ruhe...aber nein, auch hier weht es so richtig kräftig

ok, mit dem bug zur mole angelegt, so richtig, wie man es eigentlich nicht macht
und auch hier wieder ein RIESENglück, denn

beim anlegen bug zur mole reisst unser gasseil, aber wir hatten schon ein, einziges, tau um den Poller gelegt und das boot damit gesdichert
ich war sowas von schnell vorne und hab das ausbringen der anderen taue überwqacht...
letztendlich hatten wir 4! leinen draussen

Fortsetzung folgt

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John McLane
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von John McLane » Samstag 5. Dezember 2015, 22:15

Lieber Wolfgang!

Als eifriger Mitleser muss ich mich doch einmal melden.
IMHO ist ein Törnbericht auch dann spannend, wenn die Wellenhöhe unter 3m und die Windgeschwindigkeit geringer als 45kn war.
Ich habe mehrfach die Straße von Otranto durchquert (auch bei viel Wind) und war auch schon im Golf von Korinth (bei extrem giftigen Fallböen) unterwegs. Heuer hat mich im Golf von Patras (leider gegenan) ein heftiger E- Wind erwischt (so um die 40kn). Die Wellenhöhe war aber (auch geschätzt) nie höher als 1,5m.
In der Ägäis hatten wir (auch heuer) bei (gemessenen) 45kn eine (geschätzte) Wellenhöhe von 2,5 - 3m.
Das sind sehr anspruchsvolle Bedingungen, die auch Spaß machen können, aber weit weg von lebensgefährlich.
Ich bin sicher, dass, im Zuge eines Unwetters oder durch Überlagerung, die Wellen auch höher gepeitscht werden können (habe das beim "Roumd Palagruza 2010 und 2011" auch live miterlebt), die Regel ist das aber nicht.
Was ich damit sagen will:
Ich freue mich immer, Törnberichte zu lesen und muss mich am Kravattl nehmen, weil ich so schleißig bin und keine schreib`...
ABER: Bleib ma doch realistisch.

Immerhin reden wir vom Segeln und nicht vom Autofahren - weil: wer würde schon in einem Autoforum posten, dass er von Triest nach Ancona gefahren ist...

Nix für ungut..
Paul

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Sonntag 6. Dezember 2015, 12:56

lieber Paul

kein Problem, ich kann konstruktive Kritik durchaus vertragen :-)

aber ich schreib hier halt eben NICHT von den problemlosen urlaubstörns, sondern eben von den problemtörns
klar hab ich bei weitem mehr urlaubstörns ohne Probleme erlebt als die heiklen fahrten
aber genau um die urlaubstörns soll es hier ja auch nicht gehen

ich bin jetzt schon seit 30 jahren mit booten unterwegs, da erlebt man schon einiges, speziell wenn man den schlechteren Jahreszeiten wie winter und frühling nicht ausweicht

dass meine Schilderungen für urlaubssegler etwas bis sehr heavy klingen, ist mir völlig klar, nevertheless hab ich aber alles so wie beschrieben erlebt

weisst, ich hoffe sehr, dass irgendwann der marjane wieder mal hier hereinschaut, denn dann wird er sicher die Erlebnisse des macgregor törns bestätigen

liebe grüsse wolfgang :-)

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von bachris » Sonntag 6. Dezember 2015, 13:58

wolfgangA hat geschrieben:weisst, ich hoffe sehr, dass irgendwann der marjane wieder mal hier hereinschaut,
ja, das kann schon passieren, falls er wo anders mal wieder "temporär gesperrt" wird......
Gruß Christian
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Sonntag 6. Dezember 2015, 14:22

bachris hat geschrieben:
wolfgangA hat geschrieben:weisst, ich hoffe sehr, dass irgendwann der marjane wieder mal hier hereinschaut,
ja, das kann schon passieren, falls er wo anders mal wieder "temporär gesperrt" wird......
ich gehe aber davon aus, dass er hier nicht gesperrt ist, oder irre ich mich?

btw: im YR Forum gesperrt zu sein ist ja eigentlich fast ein Kompliment, denn bei der dortigen Klientel sollte man sich nicht zugehörig fühlen
wobei, das liegt aber wohl an der dortigen Moderation
wenn dort gift und galle gespuckt wird, so sind die gleichen poster hier zahm wie Lämmchen, danke dafür...

Kompliment an die forumsleitung :-i

noch was Chris:

mit deiner pn hattest du durchaus recht, ich bin hier leider halt manchmal ein sensibelchen, kommt auch noch vom YR Forum...
Zuletzt geändert von wolfgangA am Sonntag 6. Dezember 2015, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von Jugocaptan » Sonntag 6. Dezember 2015, 14:26

Ohne Nerven darfst dich eben dort nicht herumtreiben.....
mit herzlichem Gruss - Peter

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Sonntag 6. Dezember 2015, 14:30

Jugocaptan hat geschrieben:Ohne Nerven darfst dich eben dort nicht herumtreiben.....
danke schön, wenn die Judith sich ein wenig um die forumskultur kümmern würde, so hätte das YR Forum wohl ein wesentlich höheres Niveau
aber egal, ich sag nix mehr

sorry fürs ot

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von jeanneau34 » Sonntag 6. Dezember 2015, 14:43

Hallo liebe Teilnehmer

Ich habe zwar noch gute Nerven, treibe mich aber genau wegen der dortigen KULTUR nicht mehr im YR herum.
Hier ist´s einfach kultivierter.

Gruß Günther
no soy marinero, soy capitan ! "LIBERTAD OUT"

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Sonntag 6. Dezember 2015, 14:52

jeanneau34 hat geschrieben:Hallo liebe Teilnehmer

Ich habe zwar noch gute Nerven, treibe mich aber genau wegen der dortigen KULTUR nicht mehr im YR herum.
Hier ist´s einfach kultivierter.

Gruß Günther
danke, ich bin dort zwar zwar gesperrt, aber iwi kann ich damit sehr gut leben, ich bleib lieber hier :-i
wobei ich mir sicher bin, hier wird man wesentlich schneller gesperrt als im YR forum

lg wolfgang

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Sonntag 6. Dezember 2015, 15:08

back to theme

ich hab Windstärke 10 mal so definiert:

wenn man spaghetti isst und die nudeln stehen dir waagerecht in den mund, DANN ist es Windstärke 10 :mrgreen:

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von jeanneau34 » Sonntag 6. Dezember 2015, 16:44

Hallo

Wer bei Windstärke 10 überhaupt noch etwas zu sich nimmt, ist wohl einer der ganz harten Sorte.
Ab 7-8 brauche ich jedenfalls nichts mehr.

Gruß Günther
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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von John McLane » Sonntag 6. Dezember 2015, 16:53

wolfgangA hat geschrieben: kein Problem, ich kann konstruktive Kritik durchaus vertragen :-)
Servus Wolfgang!
So war's auch gedacht, ich freu mich, dass es richtig angekommen ist.
wolfgangA hat geschrieben: dass meine Schilderungen für urlaubssegler etwas bis sehr heavy klingen
Obwohl ich nicht beruflich, sondern in meiner Freizeit segle, würd ich mich nicht als klassischen Urlaubssegler bezeichnen. Jobbedingt stehen mir pro Jahr mehrere Wochen Freizeit zur Verfügung, die ich mit dem eigenen Boot durchaus zu nutzen weiß.
Da mir nach einigen Jahren Kroatien zu klein wurde, dehnten sich die Törns über die Jahre immer weiter aus.
So sind wir von Koper unter anderem nach Sizilien, zum Stromboli, oder auch in die Ägäis gesegelt, jeweils immer am Ende auch wieder nach Koper zurück. Ein durchschnittlicher Törn sind bei uns ca. 2000sm, beinhalten meistens auch Nachtfahrten (sonst kommst die Adria ewiglang nicht runter oder rauf) und bei so vielen Bordtagen unweigerlich auch Stürme und Gewitter.
Ich schreibe das nicht um zu prahlen, sondern um zu belegen, dass ich schon weiß wovon ich schreibe.
Auch das auf einem Schiff immer was kaputt wird, ist klar. Ich glaube nicht, das ich an irgendeinem Tag am Schiff nicht mindestens einmal einen Schraubenzieher oder ein anderes Werkzeug in der Hand gehabt habe.
Deswegen freue ich mich auch immer, andere Berichte zu lesen und zu lernen, wie andere Skipper mit auftretenden Problemen umgegangen sind.

Lieben Gruß
Paul

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von Edwin » Sonntag 6. Dezember 2015, 18:35

wolfgangA hat geschrieben:wobei ich mir sicher bin, hier wird man wesentlich schneller gesperrt als im YR forum
Dieses Forum besteht bereits seit 2004 - also knapp 12 Jahre. Die Anzahl von Usern, die seither wegen deren Verhaltens hier gesperrt wurden, kannst Du an einer Hand abzählen. ;-)

Allerdings wird hier vielleicht früher zu einem friedlichen Umgang ermahnt, wenn Streit absehbar ist.

L.G.

Edwin

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Re: törnbericht einer besonders "reizvollen" überstellung

Beitrag von wolfgangA » Montag 7. Dezember 2015, 19:32

drei tage lagen wir in Patras fest
da dies eine griechische sy war, hatte uns der Hafenkapitän via marinabüro das auslaufen verboten
war aber egal, denn erstens warteten wir auf einen Mechaniker, der das gasseil tauschte (der kam aber auch gleich schon am ersten tag) und zweitens hatten wir unseren crewwechsel nach Patras umverlegt
der fand dann am 3ten tag statt

am gleichen abend, als wir anlegten, gingen wir in ein Restaurant Abendessen
und hier sahen wir im örtlichen fernsehen, dass am südlichen Peleponnes eine reihe von 7! grossen überlandstrommasten vom sturm umgelegt worden waren
im nachhinein klopfte nicht nur ich mich ob meiner Entscheidung auf die schulter
da unten hätt ich nicht sein wollen...

auch der Fährbetrieb war diese tage eingestellt
war uns recht, wir hatten ein paar schöne tage in Patras

viel gibt es von diesem törn nicht mehr zu berichten,
es folgten noch ein paar schöne segeltage bei herrlichem wetter, wenngleich es aber trotzdem noch sehr kühl blieb

aja, die falschen papiere...

Fakten:

wir charterten eine so51, bekamen aber eine so45, aber ok
wir waren 7 Personen, also egal
das boot war in topzustand

warum also falsche papiere?

die schöne Helena erklärte es mir so:

die 51er hat motorschaden und für die 45er hat sie die papiere bei der bank für einen Kredit eingesetzt, sie brauche aber die 45er in Korfu...
mir war es gleich, da wir ja in Griechenland blieben und nicht ins Ausland wechselten
ich hab mir dann noch eine gratissegelwoche in der Nachsaison herausgeschlagen, denn immerhin hatte ich ja auch risiko :-)
und eine 45er ist nunmal keine 51er... :-)

iwie dachte ich an bootsschmuggel, aber naja...
Zuletzt geändert von wolfgangA am Montag 7. Dezember 2015, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.

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