Welches Patent?

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BlauwasserHans
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Welches Patent?

Beitrag von BlauwasserHans » Freitag 11. Dezember 2009, 20:45

Hallo,

Ich bin neu hier (siehe Vorstellung) und habe paar Fragen bezüglich Kurse für Patente:

Mein prinzipielles Ziel ist es, einen möglichst effizienten Weg betreffend Patente einzuschlagen. Sprich, es sollte möglichst in Richtung breite Anerkennung gehen, selbst wenn es international keine konkreten Abkommen gibt. Aufbauend sollte es auch sein, also daß ich innerhalb eines Systems bleiben kann, wenn ich später mal eine Stufe weiter möchte (Küste -> Hochsee).

Konkrete Fragen:
- Was ist vom kroatischen Küstenpatent zu halten? Was braucht man für Voraussetzungen, was kostet der Spass und was darf ich nachher damit machen?
- Was ist vom britischen "Yachtmaster"-System zu halten? Auf den ersten Blick scheint das die international anerkannteste Sache zu sein und sollte zumindest in allen britischen Überseeprotektoraten/Commonwealth-Nationen anerkannt sein - oder?
- Gibt es Kombinationen bzw. Pakete, wo die Theorie in Österreich und die Ausbildung in Kroatien stattfindet?
- Was braucht man eigentlich alles, um ein "echter Skipper" zu sein - also sich als Hauptverantwortlicher ein Boot ausleihen zu können und andere Leute mitzunehmen?
- Kann man Skipper immer nur mit einem entsprechenden Küstenpatent sein? Z.B. wenn Küstenpatent von Kroatien vorhanden, was ist dann, wenn ich in der Karibik ein Boot ausleihen will?
- Gibt es "schwindlige" Angebote (insbes. Kroatien), wo man aufpassen muß?
- Nach wievielen Törns und Meilen kann man aus Eurer Sicht von einer Erfahrung sprechen, die einen dann wirklich als Skipper auszeichnet? (Kurse und Patente sind schliesslich kein Indikator für echte Erfahrung).

Wäre super, wenn Ihr diesbezüglich Wissen, Erfahrungen und Ansichten mit mir teilt.

Danke!
Hans

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Re: Welches Patent?

Beitrag von Edwin » Samstag 12. Dezember 2009, 15:21

Hallo Hans!

Zuerst mal :h-wil: im Forum!

Mangels Zeit kann ich Dir vorerst mal nur in aller Kürze antworten, werde aber die nächsten Tage gerne ein wenig mehr auf Deine Fragen eingehen!

Dein Vorhaben lese ich jedenfalls so, dass Du die "Skipperei" mehr oder weniger beruflich ausüben möchtest, also kommerziell - in dem Fall nützt Dir leider weder das "normale" kroatische Patent, noch das österreichische was! Mit dem (normalen) kroatischen Patent der Kategorie B darfst Du Segel- und Motoryachten bis 30 BRT (ca. bis 20m) führen, jedoch kommerziell nur bis 3SM von der Küste. Mit österr. Patenten (egal welche Kategorie) ist kommerziell leider gar nichts möglich!

Um gegen Entgeld fahren zu dürfen, bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als z.B. ein englisches Patent (Yachtmaster) der RYA zu machen, welches weltweit auch entsprechende Anerkennung findet!

Freilich kommen dann noch div. andere Hürden wie z.B. Arbeitsgenehmigung, Erfahrungsnachweise etc. hinzu!

Wie gesagt, hab ich momentan etwas (Weihnachts-)Stress und ich hoffe, dass ich Dir für's erste mal helfen konnte.

L.G.

Edwin

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Re: Welches Patent?

Beitrag von ernst » Samstag 12. Dezember 2009, 15:24

lieber blauwasserhans
hier findest du auf all deine fragen kompetente auskunft!

http://www.sailornet.co.at/

da kannst dich schon ein wenig informieren.

lg ernst

Ps: dein hauptwohnsitz ( zB Wien) wäre schon etwas hilfreich um dir weitere informationen
zukommen zu lassen
ein schiff sagt, beschütze du mich vor dem land,
dann beschütze ich dich vor dem wasser!

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Re: Welches Patent?

Beitrag von homebase » Sonntag 13. Dezember 2009, 09:01

Hallo Hans!

Edwin und Ernst haben ja bereits reagiert, aber Deine Fragen sind sehr umfangreich und unklar sodass für mich einiges offen ist..
Willst Du wirklich -wie von Edwin angesprochen- die Skipperei beruflich nutzen?
Ich nehme eher an Du meinst mit Leute mitnehmen, Freunde, Bekannte, etc. auf einer Charteryacht, ev. Vergabe von Kojenplätzen.
Edwin hat ja bereits angeboten Dir nach den Feiertagen genauer zu antworten. Er hat dafür sicherlich die beste Kompetenz in diesem Forum.
Man könnte hier sehr viel diskutieren, was, warum, wo erforderlich, etc., daher nochmals (ist reine Neugierde von mir): "Welches Ziel verfolgst DU?"
Com. Sk. Helmut

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Re: Welches Patent?

Beitrag von BlauwasserHans » Sonntag 13. Dezember 2009, 12:41

Hallo!

Danke für Eure Antworten!
Kurzinfo, da gefragt wurde: Ich lebe in Wien und Linz.

Da ich mich grade erst in die Patent-Materie einarbeite, waren einige Fragen und Darstellungen meinerseits nicht klar, weil keine Ahnung.
Mittlerweile weiss ich schon etwas mehr und es wird konkreter.

Ich will zukünftig (so in ca. zwei Jahren) zahlende Klienten (Beratungs- und Coachingbranche) auf ein Segelboot mitnehmen und einen Törn segeln.
Diese Seite hat also durchaus einen kommerziellen Hintergrund. Allerdings nicht im Sinne einer Charterei, wo ich nur als Skipper tätig bin, sondern halt generell. Wir kommen aber danneh als geschlossene Gruppe und dann ist es dem Vercharterer wohl egal, wie was zusammenhängt - nehme ich mal an.
Dennoch möchte ich ein Patent, dass in möglichst vielen Revieren anerkannt ist, denn wenn die Klientel es so will und sich leistet, dann kann es z.B. auch die Karibik werden. Zudem sollte es ein modulares System sein, damit ich nach oben hin ausbauen kann (Coastal -> Offshore -> Ocean etc.).

Als weitere Stufe möchte ich mir offenhalten, zukünftig - also längerfristig betrachtet - saisonal als Skipper zu hackeln.
Ich bin ein Abenteurertyp (jedoch kein Draufgänger) und habe genug gesehen/erlebt, um zu wissen, was das bedeutet (Arbeitszeiten, Verdienst, Lebensbedingungen) - es taugt mir trotzdem 8-)

So wie es derzeit für mich aussieht, ist die Yachtmaster-Schiene am fundiertesten. Wird aber erst in ca. einem Jahr spruchreif, weil ich vorher nochmals Skipper-Praxis (Kroatien und dergleichen) ablegen und mir im Selbststudium Theorie aneignen werde. Mit einer entsprechenden Basis zu meiner bisherigen Praxis kann ich dann direkt beim Yachtmaster Offshore anfangen.

so long
Hans

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Re: Welches Patent?

Beitrag von Edwin » Montag 14. Dezember 2009, 19:47

Hallo Hans!

Dem Vercharterer ist es mit Sicherheit egal, ob Du an Bord als bezahlter Skipper, Coach oder Berater tätig bist - ihn interessiert nur, ob Du als Skipper den erforderlichen Schein zum Führen des Bootes hast. Ob Du für Deine Tätigkeiten von den Crewmitgliedern Geld verlangst, ist somit in der Hínsicht Deine Sache.

Interessant wird es aus Sicht der Behörden - für die brauchst Du ein Patent für kommerzielle Fahrten und natürlich auch eine Arbeitsgenehmigung, welche zumindest in Kroatien nicht ganz so einfach zu bekommen ist. (Du brauchst entweder eine eigene Firma in KRO, oder einen Vertrag mit einem kroatischen Unternehmen - es muß Dich quasi eine kroatische Fa. damit beauftragen, dass Du für sie Deine Tätigkeiten in KRO durchführst) Kommerziell ist Dein Vorhaben in jeden Fall und hat nichts damit zu tun, dass Deine Tätigkeit als Skipper mehr oder weniger nur ein "Nebenprodukt" Deiner Coachings ist! (halbschwanger gibt's halt nicht ;-) )

Freilich kannst Du damit spekulieren, dass die Behörden eh nicht dahinterkommen, wenn Du gegen Bezahlung auf irgendeiner Charteryacht unterwegs bist - "gefährlich" wird es dann halt nur, wenn Du z.B. mal einen Unfall hast oder vielleicht nur jemanden, der nicht ganz zufrieden mit dem Gebotenen an Bord war und dann möglicherweise zündelt...

Ein "Universalpatent", welches uneingeschränkt weltweit auch für kommerzielle Fahrten gültig ist, gibt es für den Yachtbereich nicht, da es in der Hinsicht keine internationalen Abkommen gibt - jeder Küstenstaat hat seine eigenen Bestimmungen, die es letzlich auch einzuhalten gilt. (leider liegt da halt sehr viel im Graubereich)

L.G.

Edwin

PS: Ich kann auch nur von Kroatien sprechen, da das halt "mein Revier" ist und ich nicht weiß, wie das in anderen Ländern abläuft. Auch will ich Dir mit meinen Hinweisen nicht "den Nipf nehmen", sondern nur zu bedenken geben, was sein könnte! Scheintechnisch würde für Dein Vorhaben in Kroatien auch der kroatische Kat. C reichen, sofern Du nicht Schiffe über 30 BRT führen möchtest!

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Re: Welches Patent?

Beitrag von fetznfliaga » Dienstag 15. Dezember 2009, 10:50

Ciao Hans!

Wenn Du nur auf Deiner eigenen Yacht (<30 BRT) unter österreichischer Flagge "gewerblich" fahren möchtest, dann ist das kroatische Yachtmaster C am schnellsten zu erwerben. Es kann dann kein Hafenkapitän weltweit beanstanden, weil es in Österreich keine Patente zum Führen gewerblicher Yachten gibt. Stichwort "commercial endorsement".

Man wird damit aber nie als Profi-Skipper eine Yacht unter englischer Flagge führen werden/dürfen, weil die schauen sehr wohl auf den RYA. Speziell diejenigen Eigner und/oder Firmen/Organisationen, die dann ein solches Schiff einem Profi-Skipper anvertrauen. Ebenso Yachten unter amerikanischer und deutscher Flagge. Theoretisch wäre es zwar möglich, aber es "kommt" m.M.n. nur sehr, sehr selten vor. Die gegenseitigen Anerkennungen (und teilweise lästigen Schikanen wie z.B. deutscher Kapitän auf deutschem Schiff) sind eine eigene Wissenschaft. Da kann Dir hier warhscheinlich niemand weiterhelfen.

Mit dem deutschen SSS (Sportseeschifferschein) bzw. dem SHS (Sporthochseeschifferschein) erwirbt man ebenfalls die Berechtigung, Yachten gewerblich zu führen. Ob man als Österreicher auch das IC (International Certificate) ausgestellt bekommt, weiß ich nicht. Unsere deutschen Gesetzespfleger sind da etwas sehr detailverliebt in ihre Gesetze und werden für die Ausstellung des IC auf einem deutschen Wohnsitz während der Prüfung bestehen.

Wenn Du jedoch in Kroatien nur Seminare abhalten möchtest, dann reicht sowohl der kroatische Yachtmaster B bzw. jedweder österreichische Schein (FB1 bei Motorbooten, FB2 bei Segelbooten). Wegen der Arbeitserlaubnis hat Edwin schon geschrieben, daß das Gewerbe nur mit einer kroatischen Firma oder über einen Vertrag mit einer kroatischen Firma betreiben darf.

Ein weiterer Punkt, den man beachten sollte, sind die Ausrüstungsvorschriften, falls das Schiff nicht unter österreichischer Flagge fährt. Diese sind für das Führen gewerblicher Yachten strenger als für Freizeityachten.

Hoffe, das hilft in aller Kürze weiter,
Michael

P.S.: In Österreich bietet der YCA die Ausbildung zum Yachtmaster (RYA) an. Am besten dort erkundigen.
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.

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Re: Welches Patent?

Beitrag von Edwin » Dienstag 15. Dezember 2009, 12:17

fetznfliaga hat geschrieben:Wenn Du jedoch in Kroatien nur Seminare abhalten möchtest, dann reicht sowohl der kroatische Yachtmaster B bzw. jedweder österreichische Schein (FB1 bei Motorbooten, FB2 bei Segelbooten). Wegen der Arbeitserlaubnis hat Edwin schon geschrieben, daß das Gewerbe nur mit einer kroatischen Firma oder über einen Vertrag mit einer kroatischen Firma betreiben darf.
Hallo Michael!

Ganz so sehe ich das nicht - ich gehe davon aus, dass Hans seine Seminare an Bord einer Yacht anbieten möchte und zu diesem Zweck wird er vermutlich eine der Teilnehmeranzahl entsprechend große Yacht chartern, auf der er dann auch die Funktion des Skippers inne hat. Ich vermute ebenfalls, dass der Preis für die Yacht (pro Koje) im Seminarpreis eingerechnet sein wird und somit ist auch schon die Skippertätigkeit eine kommerzielle. Den Behörden ist es egal, ob es sich dabei um eine bezahlte Urlaubsfahrt (wie z.B. ein einfacher Mitsegeltörn*) handelt, oder ob da auch Seminare stattfinden! (*selbst wenn jemand Kojencharter anbietet und sich dabei nur von allen Kosten frei hält - er/sie sich also nicht an den Charterkosten und/oder Bordkassa beteiligt, ist es schon als kommerziell zu betrachten)

Daraus ergibt sich dann auch, dass eben ein Schein für gewerbliche Fahrten vorhanden sein muß! Der kroatische Kat. B gilt wie gesagt dafür nur bis 3SM und die österr. scheiden diesbezüglich komplett aus. Übrigens die von Dir genannten Scheine nennen sich "Boat Leaders" (A/B/C) und nicht "Yachtmaster" - die gibt es in Kroatien auch und zwar bis zu 500 BRT und sie können nur über die nautische Akademie in Kroatien erworben werden. Die Arbeitsgenehmigung ist dann wieder eine andere Geschichte, denn die braucht man für jedwede Tätigkeit.

Mit einem eigenen Schiff hätte er dann zusätzlich das andere Problem mit der Personenliste, welche die Teilnehmeranzahl für seine Seminar doch erheblich einschränken und sich eine gewerbliche Nutzung wohl nicht rechnen würde. Die österr. Scheine würden natürlich auch in dem Fall nix bringen, wegen dem fehlenden "commercial endorsement"! (der FB1 würde auch von den sonstigen Berechtigungen nicht ausreichen, da er selbst für private Fahrten auf 3SM eingeschränkt ist und die Bootslänge auf max. 8m!)

Wenn man sich an alle gesetzlichen Vorgaben halten will, ist so ein Projekt sicher nicht einfach durchzuführen, aber ich möchte nicht wissen, was sich in Kroatien in Kombination mit Booten/Charter etc. alles in mehr oder weniger halblegalen Bereich bewegt - aber das ist eine Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muß.

L.G.

Edwin

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Re: Welches Patent?

Beitrag von herbert » Dienstag 15. Dezember 2009, 13:21

Ich hatte bei den Ausbildungsfahrten für MSVÖ Scheine auch einen Kunden dabei der wollte in Spanien gegen Cash Angler rum fahren.
Wurde leider nix mit MSVÖ Schein der mußte einen Spanischen Schein vorweisen.
Gruß
Herbert

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Re: Welches Patent?

Beitrag von BlauwasserHans » Dienstag 15. Dezember 2009, 15:56

Hi!

Danke für die Infos - ist ja fast "beruhigend", daß es auch ausserhalb von AUT solche gewerberechtlichen "Filze" hat ;-)
Jedenfalls tun sich da neue Klippen auf, die man aber irgendwie umschiffen können muss.

Edwin hat es wohl auf den Punkt gebracht! Wenn man sich darauf verlassen könnte, dass es keine "Zündler" respektive Denunzianten gibt, dann gäbe es eine Lösung. Aber grade in meiner hierfür anvisierten Klientel gibt es genügend Egomanen - da muss alles hieb und stichfest sein.
Sprich: Ich müsste das mit einem Juristen und mit der Seefahrtsbehörde checken. Hoffentlich ist das kein korrupter Haufen...sonst mache ich es halt in einem EU Land.
Wenn ich zwischen gewissen Griechischen Inseln segle (z.B. Santorini - Kreta), ist das dann betreffend Patente schon Hochsee?

lG
Hans

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Re: Welches Patent?

Beitrag von fetznfliaga » Dienstag 15. Dezember 2009, 17:09

Ciao Hans!
BlauwasserHans hat geschrieben:Danke für die Infos - ist ja fast "beruhigend", daß es auch ausserhalb von AUT solche gewerberechtlichen "Filze" hat ;-)
Jedenfalls tun sich da neue Klippen auf, die man aber irgendwie umschiffen können muss.

Edwin hat es wohl auf den Punkt gebracht! Wenn man sich darauf verlassen könnte, dass es keine "Zündler" respektive Denunzianten gibt, dann gäbe es eine Lösung. Aber grade in meiner hierfür anvisierten Klientel gibt es genügend Egomanen - da muss alles hieb und stichfest sein.
Sprich: Ich müsste das mit einem Juristen und mit der Seefahrtsbehörde checken. Hoffentlich ist das kein korrupter Haufen...sonst mache ich es halt in einem EU Land.
Wenn Du fast ausschließlich in Kroatien fährst, dann wäre das Boot Leader License C ausreichend. Wie groß sollen die Yachten sein? Größer als 60 Fuß (20m und ca. 30 BRT)? Und wo möchtest du fahren? Charter oder eigenens Boot?

Erkundige dich eher beim YCA wegen RYA bzw. wegen des SSS/SHS in Deutschland oder bei der DHH Zweigstelle.
BlauwasserHans hat geschrieben:Wenn ich zwischen gewissen Griechischen Inseln segle (z.B. Santorini - Kreta), ist das dann betreffend Patente schon Hochsee?
Nein, das ist noch FB3. Für Freizeitskipper. Aber mit "commercial endorsement" kann ich es auch nicht beantworten.

Meine 2ct: Gut überlegen, was Du machen willst und was Du brauchst. ;-) Nach ca. 4 Wochen Praxis kannst Du in der Adria "skippern". Allerdings würde ich dann nicht unbedingt Sturmsegeln empfehlen und eher kleine Etappen bei Tageslicht machen. Und auch nicht das größte Boot chartern. Es geht nicht nur um bootstechnische Kenntnisse, auch das psychologische Moment und das Erkennen der eigenen Grenzen als auch der Grenzen der Crew sind wichtig. Du hast bei den 1. Törns mehr Streß als normal und kannst dich nicht so auf Deine Seminarteilnehmer konzentrieren.

@Edwin: Ich bin von einem eigenen Boot ausgegangen unter österreichischer Flagge. In Kroatien ist die Personenliste lästig, aber man kann ja auch von I/SLO starten.

Liebe Grüße,
Michael
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Re: Welches Patent?

Beitrag von ronnie » Dienstag 15. Dezember 2009, 18:28

Hallo Hans,

das Wichtigste haben die Kollegen eh schon alles geschrieben.
Hier nur eine kleine Zusammenfassung bzw. Ergänzung zu Lizenzen für gewerbliche Nutzung:
4 "Anbieter" die Sinn machen:
der englische RYA Yachtmaster Offshore und Ocean mit Zusatz für kom. Nutzung
die kroatische Schiene B und C mit Amtsarztuntersuchung bei C alle 5 Jahre, automatisch kommerziell nutzbar
dann gibt´s da eine US Entsprechung
und den deutschen SSS bw. SHS ebenfalls automatisch kommerziell nutzbar und mit Schule erweiterbar zum Kapitänspatent. http://de.wikipedia.org/wiki/Sporthochseeschifferschein

Das solltest Du checken und es wäre schön, wenn Du Ergebnisse berichten würdest.
Wo willst Du am ehesten hin, also welche Länder? Tidengewässer?
(Sprachlich dürfte der SSS bzw. SHS leichter zu machen sein, die englische Fachsprache zu können bzw. den Stoff gleich in englisch zu lernen hat aber auch Vorteile und deinen Klienten wird´s wurscht sein ob Du z.B. hoist sagst oder hisst....)
Die internationale Akzeptanz der US bzw. RYA-Scheine ist ziemlich sicher höher, die des kroatischen Scheines meiner Einschätzung nach am niedrigsten. (Jobs auf anderen Schiffen....)
Was wird am ehesten in anderen Ländern (in der EU) akzeptiert? (vor allem Griechenland, Spanien, Italien...)
Die Europäer arbeiten den Gerüchten nach an einer Ausbildungsschiene (Deutsche und Briten)? (Dauert wahrscheinlich noch ewig....)
(und da wirst bei uns kaum einen Juristen finden und die Seefahrtsbehörde - wenn Du da die unsrige meinst, die ist sicher nicht korrupt, aber Auskunft wird sie dir kaum geben können.)

Die ganz andere Sache ist die praktische Ausbildung und das Erfahrungsammeln.
Meilennachweis brauchst Du in jedem Fall, bei RYA und US(?) sogar Meilen in Tidengewässern.
Du lernst als Skipper ungleich mehr als als Mitsegler und da bietetet sich am ehesten das kroatische B an um mal selbst zu chartern (evtl. mit erfahrerenen Mitseglern als Backup und auf jeden Fall ohne Klienten) und ansonsten die vielen österreichischen Betriebe und Vereine die zahlreiche Trainings anbieten.

LG Ronnie

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Re: Welches Patent?

Beitrag von BlauwasserHans » Sonntag 20. Dezember 2009, 10:35

Hallo,

Vielen Dank nochmals für Eure Tipps - einiges hilft mir sehr weiter!

Natürlich werde ich erst mal die Erfahrung und Ausbildung soweit durchlaufen, damit ich wirklich fit bin, um dann wirklich Leute mit auf ein Boot zu nehmen, und als Veratwortlicher gradezustehen. Bin kein Draufgänger und riskiere nicht Wohl und Wehe von Mitseglern und mir selbst.

Werde Euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen, die Sache wird sich jedoch über ca. 1 bis 1,5 Jahre ziehen. Zudem gibt es noch einiges abzuchecken.

@Ronnie: Mit "korrupt" habe ich eher auf südliche Gefielde angespielt. Bei uns gibt's sowas natürlich nicht :mrgreen:

Gleich noch zwei Fragen:
- Wie genau wird ein Tidengewässer offiziell klassifiziert und anerkannt? Ich habe etwas über 4.500 sm im Pazifik (jedoch nicht als offizieller Skipper).
- Ist es ratsam, den Kurs für SRC-Funk (UBZ II) vor dem ersten Patent zu machen?

Dank & Gruß
Hans

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Re: Welches Patent?

Beitrag von BlauwasserHans » Mittwoch 3. Februar 2010, 19:05

Hallo zusammen!

Ich muss betreffend zukünftige Meilen-Anrechnungen die Etappen meines Pazifik-Törns vom Skipper nachträglich bestätigen lassen.
In welcher Form soll ich daß machen, sodaß es den formalen Anforderungen entspricht und bei zukünftig relevanten Anrechnungen (Yachtmaster) problemlos anerkannt wird?

Habe mich übrigens für den österreichischen Weg enschieden und mache heuer erst mal bis zum FB2 und dann sehe ich einfach weiter.

Dank & Gruß
Hans

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Re: Welches Patent?

Beitrag von Edwin » Mittwoch 3. Februar 2010, 19:28

BlauwasserHans hat geschrieben:Ich muss betreffend zukünftige Meilen-Anrechnungen die Etappen meines Pazifik-Törns vom Skipper nachträglich bestätigen lassen.
In welcher Form soll ich daß machen...
Eigentlich sollte Deine Segelschule entsprechende Formulare für Dich haben, aber Du hast ja auch mich. ;-) :mrgreen:

>>> Formulare zum Download <<<

L.G.

Edwin

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