Prop fest oder freidrehend?

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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von ronnie » Dienstag 14. Oktober 2008, 22:12

fetznfliaga hat geschrieben: Wenn es Dich interessiert, schick ich Dir eine Präsentation, was alles getan werden muß, um möglichst exakt die Polarkoordinaten in der Praxis zu ermitteln. :twisted: Also nur Schifferl mit Raymarine-Instrumenten chartern. Dazu habe ich die Software.
Ja, unbedingt!
Vielleicht sollten wir auch einen eigenen thread dazu aufmachen um Cpt. Honey´s propeller-thread nicht zu zerstören.
Besser noch, wir sollten uns mal treffen und das ausgiebig diskutieren.
fetznfliaga hat geschrieben: Praktisch heißt das für mich, einfach "Velocity Made Good Waypoint" zu segeln, vorausgesetzt, ich habe keine Langstrecke mit taktischen Entscheidungen.
wäre interessant wie Du das auf dem Holebug machst wenn dein Ziel nicht genau im Wind liegt oder wie Du Winddreher berücksichtigst die ja nicht ohne weiteres auf das GPS übernommen werden. ;-)
fetznfliaga hat geschrieben:
ronnie hat geschrieben:Hmm,
gar nicht so einfach...
Sag ich ja. Deswegen sind gute Segler auch ohne elektronische Ausrüstung schnell. ;-)

Liebe Grüße,
Michael
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Nimm dem Segler die Logge, den Windmesser und den Kompass und lass ihn alleine (ohne Vergleichsboote) in der Nacht auf ein Ziel fahren. Dann ist Schluss mit schnell im Sinne eines optimalen VMGs.
So ist es uns übrigens in etwa bei der BOC ergangen..... :cry:

Liebe Grüße
Ronnie

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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Dienstag 14. Oktober 2008, 23:03

Ciao Ronnie!

Habe Edwin ein PN geschickt, ob er diesen Thread abtrennen könnte. Ich oute mich aber als Theoriesegler. :mrgreen: Nur damit das klar ist. Natürlich kann ich jedem sagen, auf welchem Kurs man zügig zum Ziel kommt. So gut kann ich Segelboote einschätzen. Aber ob man damit am schnellsten zum Ziel kommt, das ist wieder was anderes. ;-) Außerdem braucht man auch ein paar, die sich mit Rigg und Trimm auskennen. Da stecken auch immer ein paar Zehntel.

Präsentation vom Sail-Racer hab ich Dir gemailt.
ronnie hat geschrieben:
fetznfliaga hat geschrieben: Praktisch heißt das für mich, einfach "Velocity Made Good Waypoint" zu segeln, vorausgesetzt, ich habe keine Langstrecke mit taktischen Entscheidungen.
wäre interessant wie Du das auf dem Holebug machst wenn dein Ziel nicht genau im Wind liegt oder wie Du Winddreher berücksichtigst die ja nicht ohne weiteres auf das GPS übernommen werden. ;-)
Das ist ein Kuststück. Das ist wie der Aktienmarkt. Als Theoriesegler sag ich Dir, es muß einer am Kasterl unten sitzen und laufend die Winddaten auf einer Zeitskala beobachten. Da kann man Trends erkennen. Und diese Daten kurzfristig abgreifen können und aufbereiten können.

Aber ob ein Boot besser Steuerbord-Bug oder Backbord-Bug läuft, das muß man wissen. Dann kann man hoffen, daß der Wind danach ist. Auch die Entscheidung, wie man das Wetter-Routing macht. Auch Wetterprognosen sind nicht unfehlbar, ebenso nicht die beste Route laut Navi-Programm. Das muß dann an Bord entschieden werden.
ronnie hat geschrieben:Da wäre ich mir nicht so sicher.
Nimm dem Segler die Logge, den Windmesser und den Kompass und lass ihn alleine (ohne Vergleichsboote) in der Nacht auf ein Ziel fahren. Dann ist Schluss mit schnell im Sinne eines optimalen VMGs.
So ist es uns übrigens in etwa bei der BOC ergangen..... :cry:
Ich habe eh mit Dir am Livetracker mitgezittert. Mir ist's beim Ecker-Cup 2003 so ergangen. Trotz Wetterprognosen. Einer muß die Entscheidung treffen, dem muß man sich unterordnen. Wenn 3 Meinungen aufeinanderprallen (Skipper, Co-Skipper, Navigator), dann muß man die letztendliche Entscheidung akzeptieren. Und die trifft der Skipper. Meiner Meinung nach muß die Crew ein gut eingespieltes Team sein, also auf jeder Position sitze ein guter Mann. Und auch dann braucht man Glück und die richtige Entscheidung.

Aber ich geb Dir recht. Das sollten wir einmal gemeinsam besprechen.

Liebe Grüße,
Michael
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Mittwoch 15. Oktober 2008, 11:35

Um wieder zurück zum Thema zu kommen. :-D

@Cpt. Honey: Danke, daß Du den Artikel erwähnt hast. :niederk: :huta: :-i

@all: Der Artikel Propeller-Test ist im aktuellen Segeln Magazin (Heft 10/2008) und sehr, sehr empfehlenswert. Bei einer Bavaria 34 wurden diverse Schleppversuche mit den verschiedensten Propellern durchgeführt und auch die "Leistungsausbeute" (Maximalgeschwindigkeit, maximale Umdrehung, Motorbelastung, ...) gemessen. Sehr, sehr interessant. Ein 2-Flügelfestpropeller hat fest (nicht mitlaufend) einen Widerstand von 200 N bei 6 kn Fahrt. Das entspricht ungefähr, wenn ich 20 kg hebe. Wenn er mitdreht, dann sind es immer noch 100 N. Also schlepp ich immer noch 10 kg zuviel. Ingesamt ist der Widerstand ohne Schraube - wenn ich mich richtig erinnere so ca. 500 N.

Mit Faltpropellern erreicht man einen Widerstand von maximal 5 N, einige gute haben sogar Werte von nur 1 N und einer sogar 0 (!!) N. Das heißt, der bremst gar nicht bzw. nur unterhalb der Meßgenauigkeit! Das heißt weiter, man muß einiges an Speed mit einem Faltpropeller gegenüber einem Festpropeller gewinnen. Ob ich jetzt 200 N oder 1 N mehr Widerstand habe, das ist für's Segeln eine Welt. Und bringt sicherlich mehr als nur einen halben Knoten.

@karl-otto: Habe nochmal nachgedacht, ob man nicht doch bessere Werte im Polardiagramm erzielt und somit mehr Höhe laufen kann, wenn man einen Faltpropeller anstatt einem Festpropeller hat. Meiner Meinung nach ja, weil das Schiff mit Faltpropeller ist bei einem harten Amwindkurs schneller und kann auch aufgrund des besseren Unterwasserschiffs noch ein bißchen mehr an den Wind gehen, bis nur noch Abdrift seitlich versetzt. Das dürfte aber auch im Bereich von maximal 2° liegen. Vorausgesetzt, ich kann die Schoten noch ein bisserl dichter knallen.

Das ist aber meine subjektive Einschätzung. Im Vektorparallelogramm (wahrer Wind, scheinbarer Wind, Bootsgeschwindigkeit) kann man das nicht darstellen. Ausrechnen oder beweisen kann man's nur mit einem VPP (Velocity Prediction Program).

@Ronnie: Also ich empfehle Dir einen Faltpropeller bei der nächsten Regatta, vor allem, wenn Leichtwind angesagt ist. Der mit einem Newton Widerstand für eine 34-er kostet 583 EUR. Also für das, daß er ca. 0,5 - 1 kn mehr Speed bringen wird, eine äußerst lohnende Anschaffung. Da wirst auch noch einen finden, der in der Marina abtaucht und Propeller wechselt. :kapit:

Liebe Grüße,
Michael
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von Edwin » Mittwoch 15. Oktober 2008, 13:45

fetznfliaga hat geschrieben:Habe Edwin ein PN geschickt, ob er diesen Thread abtrennen könnte.
Hmm, nachdem wir eh wieder beim Propellerthema sind, lasse ich das vorerst mal noch so und kann ggfls. immer noch abtrennen! (außer Cpt. Honey möchte, dass ich jetzt schon aufteile?)

L.G.

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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von Cpt. Honey » Mittwoch 15. Oktober 2008, 15:55

nein nein, passt schon :-i ist ja alles extrem interessant
aber michael:
das war genau das - 100 n oder 200 n... :?: :ahnung: :ueberl: aus meiner vergangenheit erinnere ich mich an: blockiert weniger widerstand als mitlaufend :!:
und in dem artikel sagen sie einmal so und in der übersicht das gegenteil :bloedm2:
deshalb hab ich ja den thread aufgemacht.
Ahoi aus Graz,

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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Mittwoch 15. Oktober 2008, 21:33

Ciao Captain Honey!
Cpt. Honey hat geschrieben:nein nein, passt schon :-i ist ja alles extrem interessant
aber michael:
das war genau das - 100 n oder 200 n... :?: :ahnung: :ueberl: aus meiner vergangenheit erinnere ich mich an: blockiert weniger widerstand als mitlaufend :!:
und in dem artikel sagen sie einmal so und in der übersicht das gegenteil :bloedm2:
deshalb hab ich ja den thread aufgemacht.
Also, das schaut nach Tipfehler aus. Die Leute haben super recherchiert, einen Superartikel verfaßt und dann halt solche Schlampereien. Wobei interessant gewesen wäre, wenn auch die gesamten Meßreihen veröffentlicht werden bzw. im Internet eine Download-Möglichkeit eingerichtet wird. Dann tut man sich leichter mit dem Nachrechnen.

Im Ernst: Wenn ein 3-Flügelfestpropeller nicht mitdreht, ist man langsamer. Beweis: Es bilden sich honter den Schraubenblättern des feststehenden Propellers mehr Turbulenzen, daher wird man langsamer sein als wenn der Propeller mitdreht. 8-) Nicht deduktives Lemma: Was für dreiflügelige Propeller gilt, gilt auch für zweiflügelige. :mrgreen:

Wenn meine Kenntnisse noch nicht komplett eingerostet sind und ich keinen wesentlichen Effekt außer Acht gelassen habe, dann könnte folgende Milchmädchenrechnung hinkommen.

Ich gehe einmal davon aus, daß man als 1. Näherung folgende einfache Formel für eine turbulente Strömung verwenden kann. Wenn man die Querschnittsfläche der Bav 34 hat, müßte man die benetzte Fläche bei 6 kn Fahrt bei Krängung heranziehen, wenn man nicht die Laborbedingungen durchspielt. Aber so reralistisch wollen wir das nicht durchrechnen. Dann könnte man den Unterschied bei keinem Propeller (Fall 1), mitlaufender Propeller (Fall 2) und feststehenden Propeller (Fall 3) einmal ausrechnen:

F = 1/2 * rho * v^2 * A * C_W

Gemessen worden sind 550 N Schleppwiderstand ohne Propeller. Dichte rho von Wasser nehmen wir bei 20° C ohne Salz an, als 0,99802 g/cm^3. Geschwindigkeit v ist 6 kn, als geschätzt 3,087 m/s. A ist die Fläche und die nehme ich einmal an mit ca. 1,15 m^2 (Trapez mit 3m x 1m mit 0,5m Tiefe + 0,15m^2 Kiel zusätzlich). C_W ist der Widerstandswert, also sowas wie der cw-Wert bei Autos.

Vielleicht können mit ein paar Forumsmitglieder helfen und genauer ermitteln, wie groß die Querschnitt des Unterwasserschiffs bei 0° Krängung ist. Als einfache Badewannenrechnung habe ich ein in etwa Trapez genommen, 3 m Breite an der Wasserlinie und 1 m in einer Tiefe ist 0,5m, Kiel wir zusätzlich mit 0,15 m^2 (1,5m x 0,1m) angenommen. Macht also als Fläche 1,15 m^2. Das ergibt für einen angenommenen (etwas fiktiven) Querschnitt mit 1,15 m^2 für das Unterwasserschiff der Bavaria dann einen C_W = 0,100573217.

Im zweiten Fall, bei einem mitlaufenden Propeller ist die Fläche gleich, jedoch die Kraft höher. Daher ein schlechterer C_W. Die Kraft ist 650 N. Dann erhalten wir einen C_W = 0,118859256.

Im dritten Fall, bei einem feststehender Propeller ist die Fläche gleich, jedoch die Kraft laut Experiment mit Schleppversuch wiederum höher. Daher ein schlechterer C_W. Die Kraft ist 750 N. Dann erhalten wir einen C_W = 0,137145296.

Dann haben wir folgende, vielleicht in erster Näherung nicht ganz so ungenaue Geschwindigkeitsvergleichstabelle. Gehen wir davon aus, daß die Herrschaften richtig gemessen haben. Sollte einer ein FEM-Programm (Finite Elemente Methode) haben, das speziell auf den Bootsbau zu zugeschnitten ist, dann könnt ma das ganze genauer ermitteln. Und vielleicht hat irgendwer die genauen Daten der 34-er.

Im Anhang dann die Tabelle. 8-) :mrgreen: (Anm. Die erste Spalte beinhält die Kraft in N, habe ich irrtümlich ausgeschnitten.) :oops:

Man sieht bei der einwirkenden Kraft den Speed. Schwierig ist die Schleppwiderstand als nicht linear wachsend, sondern als nichtlinear wachsend von der Kraft abzuschätzen. Aber das können wir noch diskutieren (oder eine Freiwilliger rechnet's vor). Wenn das wer immer noch genauer ausrechnen kann, dann wäre ich dankbar.

Werde versuchen, die exakten Daten von Segeln Magazin zu erhalten. Ich bin gespannt, ob ich den Text aus dem Artikel richtig interpretiert habe. Dann sollten wir wieder mehr wissen.

Was nicht berücksichtigt ist. Da Segelboote Verdränger sind, müßte man an die Rumpfgeschwindigkeit annähern mit einer exponentiellen Funktion der Art (exp(x)-1)/( exp(x)). Denn da werden die Unterschiede bei hohen Kräften wieder kleiner, bis sie ganz verschwinden, weil sie gegen die Rumpfgeschwindigkeit konvergieren müssen. Das können wir in der nächsten Hochrechnung dann durchführen. Jedoch halte ich die Formel 2,43 x sqrt(LWL) in der heutigen Zeit bei den modernen Rümpfen für nimma wirklich ganz richtig. Aber da können wir ja einen neuen Thread aufmachen, damit wir eine zeitgemäße Formel erstellen.

Wenn jetzt noch einer aus der geschleppten Kraft, sprich den Widerstand im Wasser auf die Windstärke rückschließen kann, dann hat er meine Hochachtung. Dann nominier ich ihn für den Nobelpreis in Segelphysik.

Liebe Grüße,
Michael
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von Cpt. Honey » Donnerstag 16. Oktober 2008, 08:00

Wow Michael!
Bist du ein wissenschftler für schiffswiderstand? :-i
Das mit dem einfachen trapez für die benetzte fläche stimmt meines erachtens :!: das gleiche hab ich in einem buch übers ankern.
aber :!: ich denke das der mitdrehende propeller trotzdem mehr widerstand hat als ein festgesetzer. denn wenn du regatten anschaust - die setzen alle den prop fest - auch ohne faltprop. die fläche ist ja im prinzip fast gleich ob der dreht oder nicht - nur denke ich das die verwirbelungen mehr widerstand haben weil sie unruhiger sind als bei einem stehenden propeller - mit ein bisschen glück, steht die hälfte des props hinter dem saildrive senkrecht und du hast nur mehr die halbe fläche ;-) irgendwie verwirrend :bloedm2:
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Donnerstag 16. Oktober 2008, 11:32

Ciao Captain Honey!
Cpt. Honey hat geschrieben:Bist du ein wissenschftler für schiffswiderstand? :-i
Zuviel der Ehre. Habe ja auch nur eine einfache Formel benutzt.
Cpt. Honey hat geschrieben:Das mit dem einfachen trapez für die benetzte fläche stimmt meines erachtens :!: das gleiche hab ich in einem buch übers ankern.
aber :!: ich denke das der mitdrehende propeller trotzdem mehr widerstand hat als ein festgesetzer. denn wenn du regatten anschaust - die setzen alle den prop fest - auch ohne faltprop. die fläche ist ja im prinzip fast gleich ob der dreht oder nicht - nur denke ich das die verwirbelungen mehr widerstand haben weil sie unruhiger sind als bei einem stehenden propeller - mit ein bisschen glück, steht die hälfte des props hinter dem saildrive senkrecht und du hast nur mehr die halbe fläche ;-) irgendwie verwirrend :bloedm2:
Wegen des mitdrehenden Propellers: Der hat meiner Meinung nach sicherlich einen niedrigeren Strömungswiderstand, weil das Wasser weniger verwirbelt ist. Deswegen ist es auch (plus minus ein paar Prozent) egal, ob ein 2-Flügelpropeller direkt hinter Welle parallel zum Kiel steht. Das vorbeifließende Wasser wird stärker verwirbelt, dadurch ist ein bremsender Effekt. Wenn die Schraube mitläuft, wird das vorbeifließende Wasser weniger verwirbelt. Bei einem Saildrive wird das ein bißchen anders sein, weil der auch Platz braucht. Zumeist haben diese aber einen runden oder gar einen hydrodynamisch angepaßte Form und sind somit weniger bremsend. Als krasses Beispiel: Wenn ich ein Rad blockiere, dann tue ich mit dem Abschleppen auch schwerer. Wie stark ein Propeller bremst, hängt sicher auch von dessen Form ab.

Georg (maci) berichtet das Gegenteil wegen des Propellers. Nur so zur wweiteren Verwirrung. :mrgreen: 8-)

Meine persönliche Erfahrung mit einem 3-Flügelfestpropeller (3 schöne große Ohrwaschln) und Sail-Drive ist, daß man sicher langsamer ist, wenn der Propeller fest ist. Wenn ich eine ebene Fläche habe, diese dann gegen das Wasser bewege, dann treten auf der Rückseite starke Verwirbelungen auf. Das Wasser muß nachströmen. Wenn der Propeller dreht, dann erzeugt er ja auch Kraft nach hinten (weil sonst würd a Booterl unter Motor nicht vorwärts kommen). Das heißt er bremst, aber durch die Rotation gibt er auch wieder Energie nach hinten und hilft dan Rückstau abzubauen.

Aber ich werde das demnächst testen, mit Log und GPS. :mrgreen: Wie gesagt, langsam werde ich noch unsicher. :ahnung:

Was mich noch interssieren würde:

1) Wie wächst der Widerstand der Schraube mit der Geschwindigkeit? Ist der konstant, linear oder nichtlinear?
2) Wie schaut der Einfluß der Rumpfgeschwindigkeit aus?
3) Gibt noch bessere Formeln? Formel, die bereits einige Berichtigungen berücksichtigen?
4) Hat irgendjemand Meßdaten oder FEM-Auswertungen?
5) Kann man mathematisch den C_W-Wert bestimmen, ohne 3 Wochen lang herumrechnen zu müssen?
6) Wieso gibt's die Formel noch 2,43*sqrt(LWL)? Archaischer Anachronismus?

Nichtsdestotrotz habe ich auch so meine Fragen bei diesem Artikel. 500 N Strömungswiderstand kommen mir für eine 34-er gering vor. Weil die soll ja mit 6 kn vorbei rauschen. Wenn man alle Faktoren berücksichtigen will, dann wird's ein Forschungsaufgabe. :mrgreen:

Liebe Grüße,
Michael
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von Cpt. Honey » Donnerstag 16. Oktober 2008, 12:24

ja aber :twisted:
ein freidrehender prop ist ja nicht ganz freidrehend... da ist ja auch der widerstand durch die bewegung - desshalb hat ja auch ein rad das stark gebremst wird mehr widestand oder bremskraft als ein blockierendes :ueberl: oder denk ich da falsch :?:
Ahoi aus Graz,

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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von bachris » Donnerstag 16. Oktober 2008, 13:00

Cpt. Honey hat geschrieben:ja aber :twisted:
ein freidrehender prop ist ja nicht ganz freidrehend... da ist ja auch der widerstand durch die bewegung - desshalb hat ja auch ein rad das stark gebremst wird mehr widestand oder bremskraft als ein blockierendes :ueberl: oder denk ich da falsch :?:
das blockierende rad, überschreitet den sogenannten haftkreis und geht von der haftreibung in die gleitreibung über, die ja wesentlich geringer ist. ob man das jetzt mit dem prob vergleichen kann, bezweifle ich. :ueberl:
Gruß Christian
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Donnerstag 16. Oktober 2008, 13:06

Cpt. Honey hat geschrieben:ja aber :twisted:
ein freidrehender prop ist ja nicht ganz freidrehend... da ist ja auch der widerstand durch die bewegung - desshalb hat ja auch ein rad das stark gebremst wird mehr widestand oder bremskraft als ein blockierendes :ueberl: oder denk ich da falsch :?:
Du meinst das Bremsen. Beim Bremsen würd ich den aber den Propeller so blockieren, daß er gerade noch dreht, nicht nur einfach mitlaufen lassen. Stell Dir das vor, Du schiebst Dein Auto an. Wenn das Rad mitdreht, hast auch eine Reibung, aber die wird nicht so groß sein und eine Gleitreibung ist . Im anderen Fall - blockiertes Rad - hast Du eine Haftreibung, die ist sicher größer, wenn Du das Auto schieben möchtest.

Back to the root: Das Drehen wird durch Widerstand erzeugt und eben durch dieses Drehen schafft der Propeller andererseits aber auch wieder Vortrieb. Das wäre dann eine Differenz aus Widerstand minus Vortrieb. Das genaue Wirkungsgrad (in dem Fall Verlustgrad :mrgreen: ) ist nicht so einfach zum Rechnen. Da fehlen mir ein paar Formeln. Da muß man dann aber auch die exakten Werte der Schraube kennen, wie Steigung, Masse, Fläche, ...

Hope that confuses further, :teufel:
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von bachris » Donnerstag 16. Oktober 2008, 13:47

fetznfliaga hat geschrieben:Wenn das Rad mitdreht, hast auch eine Reibung, aber die wird nicht so groß sein und eine Gleitreibung ist . Im anderen Fall - blockiertes Rad - hast Du eine Haftreibung, die ist sicher größer, wenn Du das Auto schieben möchtest
voller ehrfurcht ob deines grandiosen wissens michael, muss ich dich hier doch ein wenig korrigieren ;-)
wahrscheinlich hast du dich vertippt, aber das blockierte rad hat nur solange haftreibung, solange es steht. sobald es rutscht, hat es gleitreibung.
das rollende rad hat immer rollreibung und haftreibung, bis es zur bremsung kommt. sobald es den haftkreis überschreitet hat es wieder gleitreibung.

denn das aktive ABS vereint meiner meinung nach alle 3 reibungsarten.

der prob beim schiff hat imho immer gleitreibung, egal ob er steht oder sich dreht.
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Donnerstag 16. Oktober 2008, 16:47

Ciao Christian!
bachris hat geschrieben:
fetznfliaga hat geschrieben:Wenn das Rad mitdreht, hast auch eine Reibung, aber die wird nicht so groß sein und eine Gleitreibung ist . Im anderen Fall - blockiertes Rad - hast Du eine Haftreibung, die ist sicher größer, wenn Du das Auto schieben möchtest
voller ehrfurcht ob deines grandiosen wissens michael, muss ich dich hier doch ein wenig korrigieren ;-)
wahrscheinlich hast du dich vertippt, aber das blockierte rad hat nur solange haftreibung, solange es steht. sobald es rutscht, hat es gleitreibung.
das rollende rad hat immer rollreibung und haftreibung, bis es zur bremsung kommt. sobald es den haftkreis überschreitet hat es wieder gleitreibung.
Stimmt. Ab dem Moment, wo sich das blockierte Rad bewegt, ist es auch Gleitreibung. Aber der Reibungskoeffizient ist wesentlich höher als bei einem rollenden Rad.
bachris hat geschrieben:das rollende rad hat immer rollreibung und haftreibung, bis es zur bremsung kommt. sobald es den haftkreis überschreitet hat es wieder gleitreibung.
denn das aktive ABS vereint meiner meinung nach alle 3 reibungsarten.

der prob beim schiff hat imho immer gleitreibung, egal ob er steht oder sich dreht.
Stimmt, weil das Wasser bewegt sich immer um das Schiff. Deswegen habe ich die Formel für turbulente Strömung genommen. Der Widerstand wird mit dem C_W-Wert abgedeckt. Dieser soll die gesamte Information beinhalten. Ich habe das Beispiel mit dem Rad nur genommen, um besser zu verdeutlichen, warum man meiner Meinung nach mit festgestelltem Propeller langsamer ist.

Außerdem kommt auch noch die Viskose dazu. Dann können wir uns ausrechnen, welches Antifouling für einen Regattasegeler Sinn macht. :mrgreen:

Liebe Grüße,
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von fetznfliaga » Montag 27. Oktober 2008, 17:46

Wir haben 3x das xperiment gemacht. 2x mal bei wenig Wind, Fahrt laut GPS ca. 4,2 - 4,3 kn. Danach Schraube eingekuppelt und die Geschwindigkeit ging auf ca. 3,8 - 3,9 kn zurück. Am letzten Tag waren die Windbedingungen bei Bora und ca. 20kn Wind zu unbeständig, um gut vergleichen zu können.

Lustig war. daß man ca. 0,5 Sekunden beschleunigt (auf ca. 4,4 kn), danach wird das Schiff deutlich langsamer.

Liebe Grüße,
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Re: Prop fest oder freidrehend?

Beitrag von maci » Mittwoch 29. Oktober 2008, 22:05

fetznfliaga hat geschrieben:Wir haben 3x das xperiment gemacht. 2x mal bei wenig Wind, Fahrt laut GPS ca. 4,2 - 4,3 kn. Danach Schraube eingekuppelt und die Geschwindigkeit ging auf ca. 3,8 - 3,9 kn zurück. Am letzten Tag waren die Windbedingungen bei Bora und ca. 20kn Wind zu unbeständig, um gut vergleichen zu können.
Das kann ich mir gut vorstellen und deckt sich mit meinen Erfahrungen. Gerade bei wenig Wind merkt man jedes "Haucherl" an Speed.
Wir habe es sogar mal getestet bei der Regatta und auch benutzt um das Boot wieder etwas zu bremsen. Ist gerade in der Hektik vor dem Start hilfreich.
Leine los, Schrauben eingekuppelt ergibt einen zusätzlichen Bremseffekt. :shock:
fetznfliaga hat geschrieben: Lustig war. daß man ca. 0,5 Sekunden beschleunigt (auf ca. 4,4 kn), danach wird das Schiff deutlich langsamer.
Das konnten wir bei der Regatta am Kat immer wider feststellen. Wind wird etwas mehr, Boot beschleunigt und dann fällt die Geschwindigkeit wieder etwas ab.
... und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
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