Ciao Edwin!
Danke für den Applaus. Solche Bedingungen werden hoffentlich öfter vorkommen, denn dann habe ich Chancen auf einen Wettfahrtsieg und mit dem Glück des Tüchtigen auch auf den Gesamtsieg.
Der Wind war ein bisserl flatterhaft am 1. Tag auf der Langstrecke. Da war nicht nur wenden, halsen und schiften angesagt, sondern auch reffen und ausreffen. Da kommen schon einige Manöver zusammen. Wir haben das Glück der Tüchtigen gehabt. Als 2. bei der Luvtonne konnten wir einen Winddreher optimal ausnutzen, um als 1. den Ruster Schoppen zu runden. Weiter zur Schotterinsel konnten wir einen knappen Vorsprung auf den Vorjahressieger halten, danach platt vor dem Wind bis hinunter zur Grenzstation waren wir in unserem Element. Wir hatten Ruhe im Schiff, haben keine unnötigen Manöver versucht sondern konnten mit der großen Genua immer wieder ein Stückerl Vorsprung herausholen. Das ist der Vorteil der "älteren" Takelungsarten mit kleinerem Groß und sehr großer, überlappender Genua. Man hat auch platt vor dem Wind guten Speed. Da der Wind abschwächte, machte sich unsere Genua umso mehr bezahlt und wir waren bei der Leetonne uneinholbar in Führung. Die anschließende Kreuz bis ins Ziel war dann die "Kür", auch wenn wir nochmals reffen mußten (2. Foto), weil der Wind auf 5/6 Beaufort auffrischte. Ich bin auf dem Foto gerade mit dem Reffen fertig geworden. Wir reffen klassisch, nur so nebenbei.
Am Tag 2 sind wir perfekt gesegelt, jedoch bei Leichtwind (nur 2 Beaufort, maximal 5,4 kn Wind) war unsere Intention das gute Abschneiden vom ersten Tag für den Gesamtsieg zu nutzen. Das ist uns mit dem 5. Platz gelungen, vor uns waren 2 Sunbeam 22, eine 24-er (1. Line Honors) und leider 3 Sekunden vor uns eine 25-er. Seglerisch war die 2. Wettfahrt eine Meisterleistung von Skipper und Crew, alle Manöver sind schnell und fehlerlos über die Bühne gegangen, es war wirklich ein Sekundenpoker (10 Sekunden nach uns der 6.) und ein weiterer Vorteil für uns war eben, daß wir taktisch einige Schiffe ausmanövrieren konnten und so knapp aber doch als 5. ins Ziel kamen. Eine Langstrecke mit viel Wind, der auffrischt und einschläft, wäre mir als 2. -Wettfahrt lieber gewesen, denn das kommt meiner 29-er entgegen, weil sie ist nun mal ein schweres Schiff und kein Leichtwindrenner.
Jetzt hab ich endlich ein Siegerschiff. ***freufreufreu***
Liebe Grüße (bin noch ganz happy),
Michael
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.