Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Moderatoren: bachris, Willi, gima10
Forumsregeln
Bitte beachte, dass Werbung hier unerwünscht ist und Links oder ganze Beträge, die nur Werbezwecken dienen, kommentarlos gelöscht werden! Bei Nichtbeachtung dieser Regel kann Dein Account vorübergehend oder gänzlich gesperrt werden!
Bitte beachte, dass Werbung hier unerwünscht ist und Links oder ganze Beträge, die nur Werbezwecken dienen, kommentarlos gelöscht werden! Bei Nichtbeachtung dieser Regel kann Dein Account vorübergehend oder gänzlich gesperrt werden!
- Edwin
- Admiral
- Beiträge: 4233
- Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 19:16
- Bootsfahrtyp: Segler & Motorbootfahrer
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Der Thread zum Thema „inaktive Forumsmitglieder“ hat mich auf die Idee gebracht mal niederzuschreiben, wie ich zum Bootfahren und speziell auf Kroatien gekommen bin und vielleicht ist das ja auch ein Anstoß für den einen oder anderen bisherigen „Nur-Leser“ für seine Schilderung, die ruhig auch 2-3 Zeilen länger als meine sein darf.
Also, meine ersten „Bootserlebnisse“ fanden als kleines Kind im Ruderschlauchboot am Zicksee im Burgenland statt, wo ich mit meinen Eltern im Sommer öfters zum Baden war. Der See war ideal für mich, da sehr seicht und das Schwimmen damals noch nicht so richtig meins. (dafür konnte ich mit 4 schon Schifahren…)
Dass man im Wasser nicht gleich untergehen muß, hab ich erst mit etwa 10 Jahren gelernt und so war das Bootfahren zumindest bis dahin in tieferen Gewässern für mich passé. Erst mit 15 oder 16 war’s dann wieder ein „Radiergummi“, allerdings einer mit 25 PS, der mich dem Bootssport etwas näher gebracht hat – der Schlauch vom Typ „Semperit Sprinter“ gehörte meinen Schwager und er hat mich zuerst ein paar Mal auf der Donau und dann in einen Urlaub nach Griechenland mitgenommen.
Schifahren auf Schnee konnte ich wie oben erwähnt ja schon mit 4 Jahren und als Jugendlicher war ich in der Disziplin eigentlich schon wirklich gut und so mußte das ja auch beim Wasserschifahren ebenso gut klappen!
(Schwimmen konnte ich ja mittlerweile auch schon…)
Also – Schwager ran an’s Steuer und ab geht die Post – ich möchte die Gegend um Marmaras (Halbinsel Sithonia) von den Schiern aus sehen! Hätte ich aber wohl besser sein lassen, denn der 25PS-Murl war damals mindestens ebenso schwach, wie ich auf den Beinen – ich kam einfach nicht aus dem Wasser raus. Weil’s aber umgekehrt bei meinem Schwager klappte (er war halt schon einiges älter und kräftiger als ich), mußte das doch bei mir auch gehen und so hab ich trotz einer riesigen Wasserwand vor mir, die blöde Schleppleine nicht und nicht ausgelassen – was dabei so alles passiert, kann man sich mit ein wenig Phantasie schön ausmalen. (jedenfalls war ich die nächsten 2 Tage öfter am stillen Örtchen, als am Strand…)
Da aus meiner Wasserschikarriere nichts wurde, hab ich mich später wieder mehr den Bergen zugewandt, wo das Wedeln deutlich besser hinhaute und hab das mit den Booten vorerst wieder ad acta gelegt.
Erst viel später – mit 22 Jahren war dann was, was mein Leben, zumindest beruflich, merklich verändern sollte. Jung und „wild“ war ich damals und ebenso auch mein bester Freund und stets waren wir auf der Suche nach irgendwelchen Abenteuern, wobei es dabei relativ egal war, ob beruflicher oder sonstiger Art. Und so teilte mir mein Kumpel damals plötzlich mit, dass er auf 1 Jahr „abbiegen“ werde und zwar auf ein Schiff der „Royal Vicing Line“, wo er als Kellner für eine Weltreise angeheuert hat.
Na, so geht’s aber nicht – das kann er doch nicht machen - mich da einfach zurücklassen und dann auch noch bei seiner Rückkehr sämtliches Interesse unserer gemeinsamen Bekannten durch seine Erlebnisse ausschließlich auf sich ziehen. Nein, nein – da brauchte ich auch irgendwas anderes und so wurden die Stellenanzeigen der Tageszeitungen durchgewälzt, bis ich auf ein kleines Wortinserat gestoßen bin, worin ein Techniker gesucht wurde. Ein Techniker ansich ist ja noch nix besonderes, aber die Anzeige verriet auch, dass dieser für Boote gesucht würde!
Ist zwar immer noch nix besonderes, aber bei meinem Anruf bei der Firma stellte sich heraus, dass der Arbeitsplatz in Trogir, damals noch Jugoslawien, sein sollte! Jetzt wurde es so richtig interessant für mich und ich vereinbarte ein Vorstellungsgespräch. Tags darauf machte ich mich auf den Weg in die Schönbrunner Schloßstrasse, wo das Büro der Charterfirma seinen Sitz hatte. Dort angekommen, hätte mich beinahe gleich der Schlag getroffen, denn außer mir, waren da noch so ca. 20-30 andere Bewerber, u.a. auch welche, die bereits Erfahrung mit der Technik von Schiffen und Booten hatten, welche ich hingegen nicht vorweisen konnte.
Wegen letzteren Umstand wollte ich eigentlich schon wieder umdrehen und die Sache vergessen, weil was sollten die mit einem jungen Spund wie mir, der sich nur mit der Technik von PKW und LKW’s auskannte?
Aber warum auch immer bin ich dann doch geblieben und hab geduldig auf mein Vorstellungsgespräch gewartet, welches mit dem bekannten Spruch endete – „wir melden uns bei Ihnen“…
Also abgehakt und ein paar Tage später gar nicht mehr daran gedacht, wenn, ja wenn da nicht etwa eine Woche darauf das Telefon bei mir geklingelt und mich die Stimme am Apparat angewiesen hätte, ich solle meine sieben Zwetschken packen, denn am Freitag (4 Tage später) geht es los nach Trogir…
Ich war so von den Socken, dass ich nur ein „ja, ist O.K.“ erwidert hab, ohne auch nur daran zu denken, was ich eigentlich in der kurzen Zeit noch zu erledigen hätte.
Die nächsten Tage waren freilich Streß pur – den alten Job fristlos kündigen, Sachen für die nächsten Monate zusammensuchen und einpacken, der Familie Baba sagen und, der Freundin klar machen, dass wir die nächste Zeit nur telefonieren werden… (ich hatte sie und auch alle anderen nicht in meine Pläne eingeweiht, denn eigentlich war die Sache ja ohnehin schon vergessen bzw. hätte ich nicht an eine solch rasche Entscheidung gedacht)
Ja und dann bin ich praktisch von jetzt auf gleich plötzlich in einem Auto gesessen, das als Ziel Trogir in Jugoslawien hatte. Noch während der Fahrt hab ich mir gedacht – was bist Du für ein Einfaltspinsel – warst noch nie da unten, kannst daheim schon nicht viel anfangen mit den „Jugo’s“ und jetzt fahrst hackeln zu denen – quasi als Gastarbeiter?
Naja, zum Umdenken war’s ja nun zu spät und so sollte es sein, dass wir nach einer endlos langen Fahrt (wir hatten einen (viel zu) schweren Anhänger mit uns, der uns auf der Strecke auch noch verreckt ist), in Trogir eingetroffen sind und wir uns erstmal ein Bierchen genehmigen wollten. Also sind wir in einer kleinen Konoba eingekehrt, der Durst war groß und so fügte ich bei der Bestellung hinzu, dass ich mein Bier gerne rasch hätte. So ist es dann freilich gekommen wie es kommen mußte und meine ersten Kroatischkenntnisse wurden mir mit den Worten „Polako, polako“ vermittelt.
Aber gerade diese Worte waren es, die mich dann fasziniert hatten und zwar, was die Lebensweise und Mentalität der „Jugo’s“ betraf. (Anm.: ich verwende das Wort „Jugo“ keineswegs abwertend!!!)
Ich „kannte“ ja die „Jugo‘s“ nur von uns daheim in Österreich, wo sie halt Gastarbeiter (wie ich nun umgekehrt) waren und da haben sie bei mir seinerzeit offengestanden keinen so guten Eindruck hinterlassen. Aber – die Leut‘ da unten haben mich sehr schnell eines besseren belehrt und ich habe in sehr kurzer Zeit tolle Freundschaften mit Einheimischen schließen können! (ich war ja halt erst 22 und wußte es zuvor nicht besser)
Mit dem, was ich mit den Booten bei meiner Arbeit unten erlebt hab, möchte ich Euch nicht länger langweilen, denn die Geschichte ist ohnehin schon viel zu lang für einen Forumsbeitrag.
Jedenfalls war ich nun vom Bootsvirus befallen, was auch nach dem („Freundin-bedingten“) Ende meiner Tätigkeit in Trogir nicht besser werden sollte – im Gegenteil – auch nachher schwirrte mir immer nur der Gedanke im Kopf, was ich denn machen könnte, um der „Sucht nach Boote und Meer“ nachzukommen!
Und so kam ich dann gemeinsam mit einem Freund irgendwann (genauer gesagt 1990) auf die verrückte Idee, eine Yachtcharteragentur zu gründen, welche auch rasch umgesetzt wurde. Ein Büro (eigentlich war’s damals noch ein „Loch“) im 3. Bezirk in Wien wurde angemietet und für’s Chartergeschäft adaptiert. Partnerfirmen (Stützpunktbetreiber) wurden gesucht, auch relativ bald gefunden und schon konnten wir loslegen. Prospekte wurden gedruckt, Inserate in Fachmagazinen geschalten und selbstverständlich gleich ein Stand für die Messe in Tulln gebucht. „Natürlich“ waren wir auf Angebote im damaligen Jugoslawien spezialisiert, denn ich hatte ja eine „Menge Erfahrung“ von da mitgebracht. Jaja, wenn ich damals schon ein wenig aufmerksamer gewesen wäre, hätte ich durchaus schon in meiner Zeit in Trogir erkennen können, dass man sich innerhalb der Balkangemeinschaft nicht mehr so wirklich grün war und so ist’s bald gekommen, was heute bereits in den Geschichtsbüchern steht – der Balkankrieg ist losgegangen, was für’s Geschäft freilich außerordentlich bekömmlich war…
Aber aufgeben tut man höchstens einen Brief auf der Post und so haben wir uns zwangsweise andere Reviere für unser Charterangebot suchen müssen. War anfangs gar nicht leicht, denn die Griechen z.B. hatten ordentlich aus der Krise profitiert und waren daher auf neue Agenturen wie uns nicht wirklich angewiesen. (später haben‘s uns dann allerdings die Türen eingerannt…)
Rund 10 Jahre haben wir uns dann mit einem weltweiten Charterprogramm „durchgewurschtelt“, aber die Liebe zu Kroatien sollte zumindest bei mir kein Ende nehmen und so hab ich dann den Hut auf Charter geschmissen und mache seit 2001 nur noch das, was ich auch heute noch tu‘ – und zwar mit außerordentlich viel Spaß an der Sache!
Achja – wer jetzt meint, ich sei der Technikspezialist, an den man alle Fragen zum Thema Bootstechnik richten könne, ist leider auf dem Holzweg – durch die vielen Jahre Schreibtischarbeit bin ich mehr oder weniger zum „Bürohengst“ geworden, was meine technischen Interessen und Kenntnisse leider etwas verkümmern hat lassen!
Tja und nun würde mich interessieren, was Euch so auf’s Wasser gedrängt hat?
L.G.
Edwin
Also, meine ersten „Bootserlebnisse“ fanden als kleines Kind im Ruderschlauchboot am Zicksee im Burgenland statt, wo ich mit meinen Eltern im Sommer öfters zum Baden war. Der See war ideal für mich, da sehr seicht und das Schwimmen damals noch nicht so richtig meins. (dafür konnte ich mit 4 schon Schifahren…)
Dass man im Wasser nicht gleich untergehen muß, hab ich erst mit etwa 10 Jahren gelernt und so war das Bootfahren zumindest bis dahin in tieferen Gewässern für mich passé. Erst mit 15 oder 16 war’s dann wieder ein „Radiergummi“, allerdings einer mit 25 PS, der mich dem Bootssport etwas näher gebracht hat – der Schlauch vom Typ „Semperit Sprinter“ gehörte meinen Schwager und er hat mich zuerst ein paar Mal auf der Donau und dann in einen Urlaub nach Griechenland mitgenommen.
Schifahren auf Schnee konnte ich wie oben erwähnt ja schon mit 4 Jahren und als Jugendlicher war ich in der Disziplin eigentlich schon wirklich gut und so mußte das ja auch beim Wasserschifahren ebenso gut klappen!
(Schwimmen konnte ich ja mittlerweile auch schon…)
Also – Schwager ran an’s Steuer und ab geht die Post – ich möchte die Gegend um Marmaras (Halbinsel Sithonia) von den Schiern aus sehen! Hätte ich aber wohl besser sein lassen, denn der 25PS-Murl war damals mindestens ebenso schwach, wie ich auf den Beinen – ich kam einfach nicht aus dem Wasser raus. Weil’s aber umgekehrt bei meinem Schwager klappte (er war halt schon einiges älter und kräftiger als ich), mußte das doch bei mir auch gehen und so hab ich trotz einer riesigen Wasserwand vor mir, die blöde Schleppleine nicht und nicht ausgelassen – was dabei so alles passiert, kann man sich mit ein wenig Phantasie schön ausmalen. (jedenfalls war ich die nächsten 2 Tage öfter am stillen Örtchen, als am Strand…)
Da aus meiner Wasserschikarriere nichts wurde, hab ich mich später wieder mehr den Bergen zugewandt, wo das Wedeln deutlich besser hinhaute und hab das mit den Booten vorerst wieder ad acta gelegt.
Erst viel später – mit 22 Jahren war dann was, was mein Leben, zumindest beruflich, merklich verändern sollte. Jung und „wild“ war ich damals und ebenso auch mein bester Freund und stets waren wir auf der Suche nach irgendwelchen Abenteuern, wobei es dabei relativ egal war, ob beruflicher oder sonstiger Art. Und so teilte mir mein Kumpel damals plötzlich mit, dass er auf 1 Jahr „abbiegen“ werde und zwar auf ein Schiff der „Royal Vicing Line“, wo er als Kellner für eine Weltreise angeheuert hat.
Na, so geht’s aber nicht – das kann er doch nicht machen - mich da einfach zurücklassen und dann auch noch bei seiner Rückkehr sämtliches Interesse unserer gemeinsamen Bekannten durch seine Erlebnisse ausschließlich auf sich ziehen. Nein, nein – da brauchte ich auch irgendwas anderes und so wurden die Stellenanzeigen der Tageszeitungen durchgewälzt, bis ich auf ein kleines Wortinserat gestoßen bin, worin ein Techniker gesucht wurde. Ein Techniker ansich ist ja noch nix besonderes, aber die Anzeige verriet auch, dass dieser für Boote gesucht würde!
Ist zwar immer noch nix besonderes, aber bei meinem Anruf bei der Firma stellte sich heraus, dass der Arbeitsplatz in Trogir, damals noch Jugoslawien, sein sollte! Jetzt wurde es so richtig interessant für mich und ich vereinbarte ein Vorstellungsgespräch. Tags darauf machte ich mich auf den Weg in die Schönbrunner Schloßstrasse, wo das Büro der Charterfirma seinen Sitz hatte. Dort angekommen, hätte mich beinahe gleich der Schlag getroffen, denn außer mir, waren da noch so ca. 20-30 andere Bewerber, u.a. auch welche, die bereits Erfahrung mit der Technik von Schiffen und Booten hatten, welche ich hingegen nicht vorweisen konnte.
Wegen letzteren Umstand wollte ich eigentlich schon wieder umdrehen und die Sache vergessen, weil was sollten die mit einem jungen Spund wie mir, der sich nur mit der Technik von PKW und LKW’s auskannte?
Aber warum auch immer bin ich dann doch geblieben und hab geduldig auf mein Vorstellungsgespräch gewartet, welches mit dem bekannten Spruch endete – „wir melden uns bei Ihnen“…
Also abgehakt und ein paar Tage später gar nicht mehr daran gedacht, wenn, ja wenn da nicht etwa eine Woche darauf das Telefon bei mir geklingelt und mich die Stimme am Apparat angewiesen hätte, ich solle meine sieben Zwetschken packen, denn am Freitag (4 Tage später) geht es los nach Trogir…
Ich war so von den Socken, dass ich nur ein „ja, ist O.K.“ erwidert hab, ohne auch nur daran zu denken, was ich eigentlich in der kurzen Zeit noch zu erledigen hätte.
Die nächsten Tage waren freilich Streß pur – den alten Job fristlos kündigen, Sachen für die nächsten Monate zusammensuchen und einpacken, der Familie Baba sagen und, der Freundin klar machen, dass wir die nächste Zeit nur telefonieren werden… (ich hatte sie und auch alle anderen nicht in meine Pläne eingeweiht, denn eigentlich war die Sache ja ohnehin schon vergessen bzw. hätte ich nicht an eine solch rasche Entscheidung gedacht)
Ja und dann bin ich praktisch von jetzt auf gleich plötzlich in einem Auto gesessen, das als Ziel Trogir in Jugoslawien hatte. Noch während der Fahrt hab ich mir gedacht – was bist Du für ein Einfaltspinsel – warst noch nie da unten, kannst daheim schon nicht viel anfangen mit den „Jugo’s“ und jetzt fahrst hackeln zu denen – quasi als Gastarbeiter?
Naja, zum Umdenken war’s ja nun zu spät und so sollte es sein, dass wir nach einer endlos langen Fahrt (wir hatten einen (viel zu) schweren Anhänger mit uns, der uns auf der Strecke auch noch verreckt ist), in Trogir eingetroffen sind und wir uns erstmal ein Bierchen genehmigen wollten. Also sind wir in einer kleinen Konoba eingekehrt, der Durst war groß und so fügte ich bei der Bestellung hinzu, dass ich mein Bier gerne rasch hätte. So ist es dann freilich gekommen wie es kommen mußte und meine ersten Kroatischkenntnisse wurden mir mit den Worten „Polako, polako“ vermittelt.
Aber gerade diese Worte waren es, die mich dann fasziniert hatten und zwar, was die Lebensweise und Mentalität der „Jugo’s“ betraf. (Anm.: ich verwende das Wort „Jugo“ keineswegs abwertend!!!)
Ich „kannte“ ja die „Jugo‘s“ nur von uns daheim in Österreich, wo sie halt Gastarbeiter (wie ich nun umgekehrt) waren und da haben sie bei mir seinerzeit offengestanden keinen so guten Eindruck hinterlassen. Aber – die Leut‘ da unten haben mich sehr schnell eines besseren belehrt und ich habe in sehr kurzer Zeit tolle Freundschaften mit Einheimischen schließen können! (ich war ja halt erst 22 und wußte es zuvor nicht besser)
Mit dem, was ich mit den Booten bei meiner Arbeit unten erlebt hab, möchte ich Euch nicht länger langweilen, denn die Geschichte ist ohnehin schon viel zu lang für einen Forumsbeitrag.
Jedenfalls war ich nun vom Bootsvirus befallen, was auch nach dem („Freundin-bedingten“) Ende meiner Tätigkeit in Trogir nicht besser werden sollte – im Gegenteil – auch nachher schwirrte mir immer nur der Gedanke im Kopf, was ich denn machen könnte, um der „Sucht nach Boote und Meer“ nachzukommen!
Und so kam ich dann gemeinsam mit einem Freund irgendwann (genauer gesagt 1990) auf die verrückte Idee, eine Yachtcharteragentur zu gründen, welche auch rasch umgesetzt wurde. Ein Büro (eigentlich war’s damals noch ein „Loch“) im 3. Bezirk in Wien wurde angemietet und für’s Chartergeschäft adaptiert. Partnerfirmen (Stützpunktbetreiber) wurden gesucht, auch relativ bald gefunden und schon konnten wir loslegen. Prospekte wurden gedruckt, Inserate in Fachmagazinen geschalten und selbstverständlich gleich ein Stand für die Messe in Tulln gebucht. „Natürlich“ waren wir auf Angebote im damaligen Jugoslawien spezialisiert, denn ich hatte ja eine „Menge Erfahrung“ von da mitgebracht. Jaja, wenn ich damals schon ein wenig aufmerksamer gewesen wäre, hätte ich durchaus schon in meiner Zeit in Trogir erkennen können, dass man sich innerhalb der Balkangemeinschaft nicht mehr so wirklich grün war und so ist’s bald gekommen, was heute bereits in den Geschichtsbüchern steht – der Balkankrieg ist losgegangen, was für’s Geschäft freilich außerordentlich bekömmlich war…
Aber aufgeben tut man höchstens einen Brief auf der Post und so haben wir uns zwangsweise andere Reviere für unser Charterangebot suchen müssen. War anfangs gar nicht leicht, denn die Griechen z.B. hatten ordentlich aus der Krise profitiert und waren daher auf neue Agenturen wie uns nicht wirklich angewiesen. (später haben‘s uns dann allerdings die Türen eingerannt…)
Rund 10 Jahre haben wir uns dann mit einem weltweiten Charterprogramm „durchgewurschtelt“, aber die Liebe zu Kroatien sollte zumindest bei mir kein Ende nehmen und so hab ich dann den Hut auf Charter geschmissen und mache seit 2001 nur noch das, was ich auch heute noch tu‘ – und zwar mit außerordentlich viel Spaß an der Sache!
Achja – wer jetzt meint, ich sei der Technikspezialist, an den man alle Fragen zum Thema Bootstechnik richten könne, ist leider auf dem Holzweg – durch die vielen Jahre Schreibtischarbeit bin ich mehr oder weniger zum „Bürohengst“ geworden, was meine technischen Interessen und Kenntnisse leider etwas verkümmern hat lassen!
Tja und nun würde mich interessieren, was Euch so auf’s Wasser gedrängt hat?
L.G.
Edwin
- Hiermann
- Admiral
- Beiträge: 1526
- Registriert: Samstag 18. Dezember 2004, 13:41
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Adria
- Wohnort: Götzendorf/Leitha
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Danke Edwin - köstlich und unterhaltsam geschrieben. V.a. wissen wir jetzt tatsächlich, was du vor (fast) über 50 Jahren so getrieben hast. Wei.... mit 22 bist du runter oder ??? - Da stimmt dann meine Rechnung doch, oder??
Nochmals Danke Edwin. Ich werd mal über meine Boots-Karriere nachdenken.
Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt - darauf kommt es an!
Liebe Grüße
Tom
www.Segeltraum.at
Liebe Grüße
Tom
www.Segeltraum.at
- scr69
- Steuermann
- Beiträge: 284
- Registriert: Dienstag 22. Juni 2004, 18:27
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Wien
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Toller Lebenslauf bezüglich Boot.
Is aber auch eine schöne Vorgabe für uns anderen.
werd mal sehen ob ich sowas auch in nächster Zeit hinkriege
LG Christian
Is aber auch eine schöne Vorgabe für uns anderen.
werd mal sehen ob ich sowas auch in nächster Zeit hinkriege
LG Christian
Das schöne am Segeln ist der Weg und nicht das Ziel
- Bold
- Beobachter
- Beiträge: 43
- Registriert: Dienstag 8. August 2006, 11:17
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Kroatien, Griechenland
- Wohnort: derzeit Frauenfeld, Schweiz
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Na dann will ich doch auch mal …
Bei mir hat das alles auch sehr spontan angefangen, so wie ich auf neue Dinge, die mich interessieren, meisten anspreche: Sommerurlaub mit dem Zeltcaravan in Kroatien , zuerst in Biograd - wo es uns gar nicht gefallen hat - dann praktisch nach Murter geflüchtet. Dort der übliche Bade- und Strandurlaub (der Frau zuliebe), mit Ausflügen nach Split, zur Krka etc. Und irgendwann im Laufe dieser Augustwoche sind wir dann auf so einem vollbeladenen Touristendampfer gesessen und in die Inselwelt der Kornaten getuckert. Wie Edwin grade im Rätselthread rausgefunden hat, waren wir dabei auch auf der Insel Levrnaka. Und als ich die (Segel)-Boote in den Buchten liegen gesehen habe, hat mir (der mit Wasser bis dahin gar nichts am Hut hatte) eine innere Stimme gesagt, so was musst Du auch haben. Hier also auch mal eine Lanze für die Touristenboote brechen, denn hier ist zumindest ein neuer Bootsfahrer "geboren".
Zurück am Bodensee sofort die erstbeste Segelschule angerufen und ganz naiv gefragt, was ich brauche, um am Bodensee und an der Küste Bootfahrten zu dürfen. Ahnung bis anhin natürlich null, und das ist sicher auch der Grund, warum in nächster Zeit einige ungeplante und nicht nur faire Kosten auf uns zukommen werden.
Diese Segelschule hat mir dann gesagt, wenn das in diesem Jahr noch was werden soll, müssen wir sofort anfangen. Also habe ich das Paket Bodensee-Schifferpatent und Sportbootführerschein See gebucht (in der Annahme, dass der Segelschulbetreiber das schon wissen wird und das auch für Österreicher der richtige Schein ist). Die Scheine hatte ich drei Monate später in der Tasche und für 4600 Euro eine uralte Leisure 17 gekauft. So ganz nebenbei wollte der Verkäufer im Frühling dann nichts mehr davon wissen, dass er uns einen Liegeplatz versprochen hat, und wir machen uns erstmal auf die Suche, wo wir die am Bodensee unterbringen können. Auch dieses schwierige Thema wurde gelöst.
Im gleichen Herbst dann auch noch das SRC Funkzertifikat gemacht und über den Winter die Leisure mehr oder weniger restauriert und dabei - trotz meiner zumindest bis dahin zwei linken Hände und fünf Daumen - eine Menge gelernt (beruflich klimpere ich mehr auf den Computertastaturen herum und habe zu diesem Zeitpunkt wohl das erste mal eine Flex in den Händen gehalten).
Einige Zeit später, nachdem ich natürlich noch jede Menge Euro's in die Leisure investiert hatte (neue Segelgarderobe, neuer Trailer, viel Lack und Farbe), habe ich dann eine Sunbeam 22 mit einem fixen Liegeplatz erstanden. Die Leisure wurde natürlich für sehr viel weniger Geld mitsamt dem neuen Trailer verkauft und befindet sich heute in Slowenien. Mit dem neuen Besitzer habe ich immer noch einen losen Kontakt.
Nebenbei stand dann jedes Jahr noch mind. ein Mitseglertörn, ein Skippertraining etc. an, den man will das ja alles lernen. So konnte ich auch einmal von den Bermuda's zu den Azoren mitsegeln (Ein Törnbericht von damals sollte sich eigentlich noch im Charterforum finden). Ansonsten war ich auf der Ostsee, in Griechenland und Kroatien sowie bei einem kurzen Törn in Australien dabei.
Grüsse
Christian
Bei mir hat das alles auch sehr spontan angefangen, so wie ich auf neue Dinge, die mich interessieren, meisten anspreche: Sommerurlaub mit dem Zeltcaravan in Kroatien , zuerst in Biograd - wo es uns gar nicht gefallen hat - dann praktisch nach Murter geflüchtet. Dort der übliche Bade- und Strandurlaub (der Frau zuliebe), mit Ausflügen nach Split, zur Krka etc. Und irgendwann im Laufe dieser Augustwoche sind wir dann auf so einem vollbeladenen Touristendampfer gesessen und in die Inselwelt der Kornaten getuckert. Wie Edwin grade im Rätselthread rausgefunden hat, waren wir dabei auch auf der Insel Levrnaka. Und als ich die (Segel)-Boote in den Buchten liegen gesehen habe, hat mir (der mit Wasser bis dahin gar nichts am Hut hatte) eine innere Stimme gesagt, so was musst Du auch haben. Hier also auch mal eine Lanze für die Touristenboote brechen, denn hier ist zumindest ein neuer Bootsfahrer "geboren".
Zurück am Bodensee sofort die erstbeste Segelschule angerufen und ganz naiv gefragt, was ich brauche, um am Bodensee und an der Küste Bootfahrten zu dürfen. Ahnung bis anhin natürlich null, und das ist sicher auch der Grund, warum in nächster Zeit einige ungeplante und nicht nur faire Kosten auf uns zukommen werden.
Diese Segelschule hat mir dann gesagt, wenn das in diesem Jahr noch was werden soll, müssen wir sofort anfangen. Also habe ich das Paket Bodensee-Schifferpatent und Sportbootführerschein See gebucht (in der Annahme, dass der Segelschulbetreiber das schon wissen wird und das auch für Österreicher der richtige Schein ist). Die Scheine hatte ich drei Monate später in der Tasche und für 4600 Euro eine uralte Leisure 17 gekauft. So ganz nebenbei wollte der Verkäufer im Frühling dann nichts mehr davon wissen, dass er uns einen Liegeplatz versprochen hat, und wir machen uns erstmal auf die Suche, wo wir die am Bodensee unterbringen können. Auch dieses schwierige Thema wurde gelöst.
Im gleichen Herbst dann auch noch das SRC Funkzertifikat gemacht und über den Winter die Leisure mehr oder weniger restauriert und dabei - trotz meiner zumindest bis dahin zwei linken Hände und fünf Daumen - eine Menge gelernt (beruflich klimpere ich mehr auf den Computertastaturen herum und habe zu diesem Zeitpunkt wohl das erste mal eine Flex in den Händen gehalten).
Einige Zeit später, nachdem ich natürlich noch jede Menge Euro's in die Leisure investiert hatte (neue Segelgarderobe, neuer Trailer, viel Lack und Farbe), habe ich dann eine Sunbeam 22 mit einem fixen Liegeplatz erstanden. Die Leisure wurde natürlich für sehr viel weniger Geld mitsamt dem neuen Trailer verkauft und befindet sich heute in Slowenien. Mit dem neuen Besitzer habe ich immer noch einen losen Kontakt.
Nebenbei stand dann jedes Jahr noch mind. ein Mitseglertörn, ein Skippertraining etc. an, den man will das ja alles lernen. So konnte ich auch einmal von den Bermuda's zu den Azoren mitsegeln (Ein Törnbericht von damals sollte sich eigentlich noch im Charterforum finden). Ansonsten war ich auf der Ostsee, in Griechenland und Kroatien sowie bei einem kurzen Törn in Australien dabei.
Grüsse
Christian
- fetznfliaga
- Admiral
- Beiträge: 1162
- Registriert: Samstag 4. Februar 2006, 22:13
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Neusiedlersee Mittelmeer
- Wohnort: Wien
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Dann stelle ich auch meinen "Bootslebenslauf" vor. Angefangen hat es in einer Koralle in Weiden am Neusiedlersee, als ich als Dreijähriger im Schiff nicht still zu halten war. Später war dann Segeln im Flying Dutchmen angesagt, da bin ich angeblich herumgeturnt während aller Manöver. Im Sommer während der Schulferien bin ich am Traunsee und am Attersee immer mit meinem Vater segeln gegangen. Meistens Pirat, Korsar, dann aber auch Yngling und Soling. Kajütboote wie die Sunbeam 22 waren immer mein Traum damals. Ganz selten sah man sogar einen kuttergetakelte Ketsch mit ca. 7,5 m Länge, die mir immer wie ein kleines Piratenschiff vorkam und die ich unbedingt innen sehen wollte. Aber die gab es nicht zu mieten (Chartern war damals ein Fremdwort). In den Jahren danach gab wenig Berührung mit dem Segelsport, nur ein bißchen Windsurfen, immer wieder Marinabesuche in Italien, England und Frankreich, weil die Segelyachten doch immer schön zum Ansehen sind. Bis ich noch vor dem Krieg 2 Tage in der Adria auf einer 30-Fuß-Selbstbau mitsegeln durfte und das Gefühl des gemütlichen Segeln kennenlernte. Aber erst ab 1996 ging ich das Segeln wieder am Neusiedlersee mit dem A-Schein an, aber auch in der kroatischen Adria, mit Skippertrainings und diversen Kursen, Ecker 1000 Meilen Cup, Astronavigation, Funkzeugnis. Von 1997 bis 2003 hatte mein Vater eine Sun Odyssey im Mittelmeer, seit 2005 haben wir gemeinsam eine Bavaria in Kroatien und seit 2006 segle ich am Neusiedlersee eine Sunbeam 29, die ich um nichts in der Welt wieder hergeben möchte. Deswegen sind immer wieder kleine Erneuerungen fällig. Nächstes Jahr ist ein Spinaker an der Reihe. Auf den freue ich mich schon.
Das wär's in Kürze von mir,
Michael
Das wär's in Kürze von mir,
Michael
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.
- Edwin
- Admiral
- Beiträge: 4233
- Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 19:16
- Bootsfahrtyp: Segler & Motorbootfahrer
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Danke Leute, für Eure Bootslebensläufe!
Ist wirklich interessant zu lesen, wie Ihr zum Bootfahren gekommen seid!
Vielleicht traut sich der eine oder andere auch noch über seine Geschichte drüber - wäre super!
L.G.
Edwin
Ist wirklich interessant zu lesen, wie Ihr zum Bootfahren gekommen seid!
Vielleicht traut sich der eine oder andere auch noch über seine Geschichte drüber - wäre super!
L.G.
Edwin
- ernst
- Admiral
- Beiträge: 1169
- Registriert: Dienstag 21. Februar 2006, 10:31
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: badewanne
- Wohnort: graz
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Code: Alles auswählen
Vielleicht traut sich der eine oder andere auch noch über seine Geschichte drüber - wäre super!
bin nicht mal dazu gekommen alle anderen zu lesen, wird aber alles nachgeholt, weihnachtsfeiertage sind schon in sicht.
hoffentlich nehme ich mir nicht wieder, wie alle jahre, zuviel für die feiertage vor.
lg ernst
ein schiff sagt, beschütze du mich vor dem land,
dann beschütze ich dich vor dem wasser!
dann beschütze ich dich vor dem wasser!
- Cpt. Honey
- Kapitän
- Beiträge: 971
- Registriert: Dienstag 10. Mai 2005, 16:59
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Graz
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
tja, wir empfangscheffes haben halt viel zu tun das gleiche gilt für mich -
ich hoffe dass ich zu weihnachten in amerika (mit meiner senilen bettflucht) in der nacht zeit hab meinen lebenslauf zu schreiben.
euch allen eine schöne vorweihnachtszeit
ich hoffe dass ich zu weihnachten in amerika (mit meiner senilen bettflucht) in der nacht zeit hab meinen lebenslauf zu schreiben.
euch allen eine schöne vorweihnachtszeit
Ahoi aus Graz,
Cpt. Honey
Uwe
___/)___/)___
Ein Schiff sagt: beschütze du mich vor zuwenig segelfläche und ich beschütze dich vor unmanövrierbarkeit!
Cpt. Honey
Uwe
___/)___/)___
Ein Schiff sagt: beschütze du mich vor zuwenig segelfläche und ich beschütze dich vor unmanövrierbarkeit!
- maci
- Skipper
- Beiträge: 486
- Registriert: Mittwoch 11. Mai 2005, 19:07
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Ottensheim (OÖ)
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Naja, dann will ich auch mal.
Meine Bootskarriere hat vor Im Juli 1999 begonnen.
Ich war damals mit meiner Familie in Italien auf Urlaub. Beim Liegen am Strand hat mich das ruhige vorbeiziehen von ein paar Segelbooten sehr gut gefallen.
Spontan ich nun mal bin habe ich beschlossen, mir einfach mal ein Boot am Strand auszuleihen.
Das war natürlich nicht ganz so einfach, denn sie wollten wissen ob ich das auch könne. Gekonnt habe ich es natürlich nicht.
Habe aber nicht lockergelassen und gleich einen kleinen Kurs gebucht.
Da bin ich dann schon alleine mit einer Jolle ziemlich rausgefahren. Der Segellehrer ist am Motorboot nebenher gefahren und hat mir Anweisungen gegeben.
Zurück vom Urlaub, habe ich gleich in einer Segelschule angerufen, ob ich eine Segelkurs (Grundschein) im September machen könnte.
So habe ich in der letzten Septemberwoche 1999 den Segelgrundschein am Mondsee gemacht.
Dann war bis 2002 Pause, auf Grund von Zeitmangel.
2002 habe ich dann den A- Schein auf 2 Etappen (Theorie im Winter und Praxis im Frühjahr) gemacht.
2003 bin ich mal mit meiner Familie einen Tag am Mondsee segeln gewesen.
Im Sommer 2004 war ich dann mit Familie und einem befreundeten Skipper in der oberen Adria unterwegs. Dass Schiff war ein Amel.
Dabei haben wir gleich unsere Taufe erlebt. Einen Sturm mit Spitzen um die 60 Kn. Wir waren gerade unterwegs von Kroatien nach Grado.
Etwas nördlich von Umag hat uns der Sturm erwischt. Dem Skipper kreide ich jetzt noch an, dass er keine Sicherheitseinweisungen usw. gemacht hat. Wir hatten keine Schwimmwesten parat.
Wir haben es aber überstanden und sind um Mitternacht in Grado angekommen. Unser Problem damals was der Motor der ständig überhitzte. Grund war der mit Algen zugewachsene Sekundärkreislauf.
2005 war ich ohne Familie im Juni im Bereich Split bis Korcula mit einer Elan 33 (mit Pinne) unterwegs.
Im November des selben Jahres habe ich bei Edwin in Rijeka den Skipperschein gemacht.
Gleich im nächsten Jahre habe ich am Koranticup als Backbordschoter teilgenommen. Im Sommer des Jahres 2006 ich gleich mit der Familie
eine Törn gemacht ab Murter auf einer Y999.
Von da an bin ich eigentlich jedes Jahr 2 bis 3 Wochen unterwegs gewesen.
2007 habe ich dann noch ein Skippertraining absolviert. Im gleichen Jahr war ich als Skipper mit Arbeitskollegen in den Kornaten unterwegs.
Ende September nochmals mit Freunden im Bereich Trogir bis Korcula.
2008 war ich gleich in der ersten Aprilwoche mit Hans Buchinger beim Oststeirercup.
Ende August mit der Famlie 10 Tage von Split bis Dubrovnik und retour.
In der ersten Oktoberwoche auf einem Kat bei der BMW-Offshore Callange.
Heuer war aus Zeitmangel nur der Kornaticup angesagt.
Im nächsten Jahr ist aber wieder etwas mehr geplant.
Ich habe es relativ genau aufgeschrieben, denn 10 Jahre Segeln ist nicht wirklich lang.
Meine Bootskarriere hat vor Im Juli 1999 begonnen.
Ich war damals mit meiner Familie in Italien auf Urlaub. Beim Liegen am Strand hat mich das ruhige vorbeiziehen von ein paar Segelbooten sehr gut gefallen.
Spontan ich nun mal bin habe ich beschlossen, mir einfach mal ein Boot am Strand auszuleihen.
Das war natürlich nicht ganz so einfach, denn sie wollten wissen ob ich das auch könne. Gekonnt habe ich es natürlich nicht.
Habe aber nicht lockergelassen und gleich einen kleinen Kurs gebucht.
Da bin ich dann schon alleine mit einer Jolle ziemlich rausgefahren. Der Segellehrer ist am Motorboot nebenher gefahren und hat mir Anweisungen gegeben.
Zurück vom Urlaub, habe ich gleich in einer Segelschule angerufen, ob ich eine Segelkurs (Grundschein) im September machen könnte.
So habe ich in der letzten Septemberwoche 1999 den Segelgrundschein am Mondsee gemacht.
Dann war bis 2002 Pause, auf Grund von Zeitmangel.
2002 habe ich dann den A- Schein auf 2 Etappen (Theorie im Winter und Praxis im Frühjahr) gemacht.
2003 bin ich mal mit meiner Familie einen Tag am Mondsee segeln gewesen.
Im Sommer 2004 war ich dann mit Familie und einem befreundeten Skipper in der oberen Adria unterwegs. Dass Schiff war ein Amel.
Dabei haben wir gleich unsere Taufe erlebt. Einen Sturm mit Spitzen um die 60 Kn. Wir waren gerade unterwegs von Kroatien nach Grado.
Etwas nördlich von Umag hat uns der Sturm erwischt. Dem Skipper kreide ich jetzt noch an, dass er keine Sicherheitseinweisungen usw. gemacht hat. Wir hatten keine Schwimmwesten parat.
Wir haben es aber überstanden und sind um Mitternacht in Grado angekommen. Unser Problem damals was der Motor der ständig überhitzte. Grund war der mit Algen zugewachsene Sekundärkreislauf.
2005 war ich ohne Familie im Juni im Bereich Split bis Korcula mit einer Elan 33 (mit Pinne) unterwegs.
Im November des selben Jahres habe ich bei Edwin in Rijeka den Skipperschein gemacht.
Gleich im nächsten Jahre habe ich am Koranticup als Backbordschoter teilgenommen. Im Sommer des Jahres 2006 ich gleich mit der Familie
eine Törn gemacht ab Murter auf einer Y999.
Von da an bin ich eigentlich jedes Jahr 2 bis 3 Wochen unterwegs gewesen.
2007 habe ich dann noch ein Skippertraining absolviert. Im gleichen Jahr war ich als Skipper mit Arbeitskollegen in den Kornaten unterwegs.
Ende September nochmals mit Freunden im Bereich Trogir bis Korcula.
2008 war ich gleich in der ersten Aprilwoche mit Hans Buchinger beim Oststeirercup.
Ende August mit der Famlie 10 Tage von Split bis Dubrovnik und retour.
In der ersten Oktoberwoche auf einem Kat bei der BMW-Offshore Callange.
Heuer war aus Zeitmangel nur der Kornaticup angesagt.
Im nächsten Jahr ist aber wieder etwas mehr geplant.
Ich habe es relativ genau aufgeschrieben, denn 10 Jahre Segeln ist nicht wirklich lang.
... und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
Aktuelle Position: 48° 20,093 North 14° 10,292 East
Aktuelle Position: 48° 20,093 North 14° 10,292 East
- Edwin
- Admiral
- Beiträge: 4233
- Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 19:16
- Bootsfahrtyp: Segler & Motorbootfahrer
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Danke Georg - super Bericht!
L.G.
Edwin
L.G.
Edwin
- karl-otto
- "Bilgeratte"
- Beiträge: 248
- Registriert: Montag 28. Februar 2005, 20:48
- Bootsfahrtyp: Segler & Motorbootfahrer
- Lieblingsrevier: MM
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
hmmm, dann probier ich´s auch mal (allerdings abgekürzt, sonst wird´s a roman).
es war wohl so um 1962, da war ich mit eunem freund mit´n radl in altmünster beim trawöger auf a cola (den trawöger gibt´s no). war ja ned weit weg, war ja iam traunsee zuhause. der alte trawöger hat zu uns gemeint: "kennt´s es segln? dann zagt´s es den deutschen touristen, die sich a boot ausleihen möchten, dafür kennt´s dann umsonst segeln". erstens hat der trawöger damals a stattliche anzahl von kielzugvögeln und korsaren (alle aus holz) gehabt, die er ja auch selbst gebaut hat, und zweitens konnten wir auch ned segeln. weil aber der trawöger ka zeit g´habt hat, uns des segeln zu zeigen, ham wir´s mit der "try and error"-methode in 2 wochenenden gelernt (inkl. korsar-kenterung und vorstagbruch), dann hammas den touristen gzeigt, wie´s geht, und san dafür gratis soviel gefahren, wie es unsere freizeit zuliess.
dann hab i aber vom traunsee weg müssen (nach mödling zwecks htl), und ausser a paar ausflügen (mit der lohner-conny, 50 ccm) an den neusiedlersee war des segeln dann ziemlich ausgedünnt (aba ned vergessen, weil radlfahrn verlernt ma ja a nimmer).
nach der HTL, nach BH und im erwerbsleben is ma dann des buach "eines mannes freiheit" vom wolferl hausner in die hände gefallen. damit is der latente virus wieder ausgebrochen, und mit 2 freunden hamma gleich an kat (wharram "hinemoa") gebaut. während des baus samma draufkommen, das ma zum segeln am meer sowas wia an führerschein braucht, und mir ham dann 1972 den "mornar motorist" in rijeka g´macht (damals als "kaffeepatent" bekannt). nach unserem ersten ausritt mit aner neuen LM 27 (wer kennt den motorsegler no?)von lignano über umag nach rovinj und retour inkl. motorschaden (verarbeitungsfehler von volvo, seither bin i leicht allergisch auf volvopentamotoren) und tomos-behelfsmotor z´ruck in die aprilia hamma uns denkt, dases ned schaden könnt, wann ma a bisserl mehr ahnung hätten, und mir ham uns hing´setzt und den OeSV-BK g´macht (damals hat´s no kane amtlichen scheine geb´n). 1975 hamma dann unsere praktische prüfung auf der legendären COMET IV vom klaus krieger im tyrrhenischen meer g´macht. da hamma sogar no an zweiten ausweis kriagt, an "ISSA"-BK (kennt den no wer?).
zwischendurch samma draufkumma, dass die "hinemoa" vü z´klan für uns is (die war nur guate 7m lang) und ham sie nach fertigstellung verkauft.
dann is alles mögliche in charter dazukommen, zwischendurch 2 jahre miteigner aner "nelson 33" bj. 1956, überstellungsfahrten, prüferlizenz(en), vorträge in der schifferl- und funkausbildung, wieder miteigner an aner SO 45.1, diverse regatten (wobei i am anfang sowas von hinterherg´fahrn bin, das es direkt grausam war) usw.
immer der virus im hintergrund fest am werken.
und jetzt isses eben der traum "grand soleil 45" mit namen VIVAMARE, der wahrgeworden und verwirklicht wurde.
hat halt fast a ganzes leben lang gedauert...
es war wohl so um 1962, da war ich mit eunem freund mit´n radl in altmünster beim trawöger auf a cola (den trawöger gibt´s no). war ja ned weit weg, war ja iam traunsee zuhause. der alte trawöger hat zu uns gemeint: "kennt´s es segln? dann zagt´s es den deutschen touristen, die sich a boot ausleihen möchten, dafür kennt´s dann umsonst segeln". erstens hat der trawöger damals a stattliche anzahl von kielzugvögeln und korsaren (alle aus holz) gehabt, die er ja auch selbst gebaut hat, und zweitens konnten wir auch ned segeln. weil aber der trawöger ka zeit g´habt hat, uns des segeln zu zeigen, ham wir´s mit der "try and error"-methode in 2 wochenenden gelernt (inkl. korsar-kenterung und vorstagbruch), dann hammas den touristen gzeigt, wie´s geht, und san dafür gratis soviel gefahren, wie es unsere freizeit zuliess.
dann hab i aber vom traunsee weg müssen (nach mödling zwecks htl), und ausser a paar ausflügen (mit der lohner-conny, 50 ccm) an den neusiedlersee war des segeln dann ziemlich ausgedünnt (aba ned vergessen, weil radlfahrn verlernt ma ja a nimmer).
nach der HTL, nach BH und im erwerbsleben is ma dann des buach "eines mannes freiheit" vom wolferl hausner in die hände gefallen. damit is der latente virus wieder ausgebrochen, und mit 2 freunden hamma gleich an kat (wharram "hinemoa") gebaut. während des baus samma draufkommen, das ma zum segeln am meer sowas wia an führerschein braucht, und mir ham dann 1972 den "mornar motorist" in rijeka g´macht (damals als "kaffeepatent" bekannt). nach unserem ersten ausritt mit aner neuen LM 27 (wer kennt den motorsegler no?)von lignano über umag nach rovinj und retour inkl. motorschaden (verarbeitungsfehler von volvo, seither bin i leicht allergisch auf volvopentamotoren) und tomos-behelfsmotor z´ruck in die aprilia hamma uns denkt, dases ned schaden könnt, wann ma a bisserl mehr ahnung hätten, und mir ham uns hing´setzt und den OeSV-BK g´macht (damals hat´s no kane amtlichen scheine geb´n). 1975 hamma dann unsere praktische prüfung auf der legendären COMET IV vom klaus krieger im tyrrhenischen meer g´macht. da hamma sogar no an zweiten ausweis kriagt, an "ISSA"-BK (kennt den no wer?).
zwischendurch samma draufkumma, dass die "hinemoa" vü z´klan für uns is (die war nur guate 7m lang) und ham sie nach fertigstellung verkauft.
dann is alles mögliche in charter dazukommen, zwischendurch 2 jahre miteigner aner "nelson 33" bj. 1956, überstellungsfahrten, prüferlizenz(en), vorträge in der schifferl- und funkausbildung, wieder miteigner an aner SO 45.1, diverse regatten (wobei i am anfang sowas von hinterherg´fahrn bin, das es direkt grausam war) usw.
immer der virus im hintergrund fest am werken.
und jetzt isses eben der traum "grand soleil 45" mit namen VIVAMARE, der wahrgeworden und verwirklicht wurde.
hat halt fast a ganzes leben lang gedauert...
aniadaamoi
- Edwin
- Admiral
- Beiträge: 4233
- Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 19:16
- Bootsfahrtyp: Segler & Motorbootfahrer
- Lieblingsrevier: Kroatien
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Hallo karl-otto!
Auch Dir herzlichen Dank für Deinen Bootslebenslauf - ist echt spannend, wie jeder vom Virus gepackt worden ist und offensichtlich sein Leben lang nicht mehr davon wegkommt!
L.G.
Edwin
Auch Dir herzlichen Dank für Deinen Bootslebenslauf - ist echt spannend, wie jeder vom Virus gepackt worden ist und offensichtlich sein Leben lang nicht mehr davon wegkommt!
L.G.
Edwin
- fetznfliaga
- Admiral
- Beiträge: 1162
- Registriert: Samstag 4. Februar 2006, 22:13
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Neusiedlersee Mittelmeer
- Wohnort: Wien
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
Jojo, der Viechtola is a Hund. Kimmt afoch so und blost uandli. Und des no in de foische Richtung, nämli zum Traunstein umma.karl-otto hat geschrieben:... mit der "try and error"-methode in 2 wochenenden gelernt (inkl. korsar-kenterung und vorstagbruch), dann hammas den touristen gzeigt, wie´s geht, ...
Ich kenn einen, der restauriert jetzt gerade eine. In die Marina Aquileia wird's ihn dann verschlagen.karl-otto hat geschrieben:aner neuen LM 27 (wer kennt den motorsegler no?)
War das die Inschallah vom Czap?karl-otto hat geschrieben:... wieder miteigner an aner SO 45.1, ...
Liebe Grüße,
Michael
P.S.: Dann kennst ja sicher noch den größten Segler aller Zeiten, den Vettermann.
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.
- karl-otto
- "Bilgeratte"
- Beiträge: 248
- Registriert: Montag 28. Februar 2005, 20:48
- Bootsfahrtyp: Segler & Motorbootfahrer
- Lieblingsrevier: MM
- Kontaktdaten:
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
jouuu...fetznfliaga hat geschrieben:...war das die Inschallah vom Czap?
jouuu, der hat ma a jedesmoi, wann ea in o.ö. war, an etla 1000 gehirnzellen kost (nachm vortrag)...fetznfliaga hat geschrieben:...Dann kennst ja sicher noch den größten Segler aller Zeiten, den Vettermann
aniadaamoi
- fetznfliaga
- Admiral
- Beiträge: 1162
- Registriert: Samstag 4. Februar 2006, 22:13
- Bootsfahrtyp: Segler
- Lieblingsrevier: Neusiedlersee Mittelmeer
- Wohnort: Wien
Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...
fetznfliaga hat geschrieben:...Dann kennst ja sicher noch den größten Segler aller Zeiten, den Vettermann
Kimmst amoi zu unsan Treff'n.karl-otto hat geschrieben:jouuu, der hat ma a jedesmoi, wann ea in o.ö. war, an etla 1000 gehirnzellen kost (nachm vortrag)...
Heit auf oba-esdarreichisch a Griaß di,
Michael
Zuletzt geändert von Edwin am Montag 7. Dezember 2009, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Code bei Zitatfunktion richtiggestellt
Grund: Code bei Zitatfunktion richtiggestellt
Besser Segeleuphorie statt Midlife-Crisis. Besser Segelgroßmacht als Fußballzwerg.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste