Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

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herbert
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von herbert » Mittwoch 9. Dezember 2009, 16:07

Na dann wird ich auch mal was dazu beitragen.

Am 20.12.1951 begann meine Schiffer Laufbahn in Linz an der Donau als Micromatrose. :mrgreen:
Meine Eltern waren Binnenschiffer, + der Rest der Familie, auch Hochsee und bis zum Kapitän
Die Törn´s gingen von Deutschland bis Rumänien, 1957 dann war die letzte fahrt und wir warfen in Wien den letzten Anker
Der nächste Kontakt war in der Schule, da durfte ich mir mein Taschengeld bei der Bootsvermietung am Heustadelwasser aufbessern.
1967
War der erste Kontakt mit einem Segelboot in Finnland.
2 Wochen auf einer Insel südlich von Turku in den Schären
Da hatten wir alles was wir wollten Segelboote Ruderboote und auch kleine Motorkutter.
In der Heimat gleich mal auf der alten Donau mit segeln wichtig machen, na ja was soll ich schreiben war nicht wirklich meins. Auch der Neusiedlersee wurde unsicher gemacht.
Dann war Schluss mit segeln motoren war einfach besser, egal ob mit Benzin oder E – Motor.

Nebenbei ist dann tauchen und fischen dazugekommen und da lag es dann nahe auf die Motorbootseite zu wechseln.

1971 war es dann soweit das ich mir einen Urlaub in Yugo leisten konnte
Schlauchboot und 5 PS vom Freund ausgeborgt und ab nach Pakostane bei Biograd.
Fremdes Schlauchboot ist nicht so toll also ging ich zum Schmied in die Bergasse und kaufte mir so eine Gummiwurst und von Honda den 1. 5PS ( hatte eh mehr) 4 Takter, gut wenn man bei Honda arbeitet. Jetzt ging ess so richtig los die Donau unsicher gemacht, Schrauben gelyncht und dann ab ans Meer.
Mit Freunden und einem 2 Schlaucherl von Pakostane rüber auf die Insel Vrgada viel getaucht. War viel Spaß nur das Boot war nicht wirklich gut.
Luftkiel ist nicht wirklich gut, da waren die Semperit Schlauchi um einiges besser. Also wieder ein neues Schlauchboot.
Das ewige zerlegen ging mir auf den Sack also zum Schmid und einen Hänger gekauft.
Natürlich war auch gleich ein anderer Motor fällig Volvo 200
Alles wurde dann wieder verkauft, natürlich mit Verlust.
Das erste Boot wurde nun angeschafft, no na net bald wurde auch dieses ersetzt.
Nun war es ein Draco 1700 AQ130/270 das hatte ich dann bis 2001 und war immer zufrieden.
Mit dem Boot war ich auch viel in Griechenland unterwegs.
Ein richtiges Arbeitspferd für uns Taucher

Aber das Flaschenschleppen war bald die Bremse unsere Tauchlust nun ging es ans Werk also blieb mangels Masse nur das chartern über.
Für unseren 1. Versuch charterte ich noch im Krieg so einen Schrottkutter von Sun Tourist 10.90m, damals waren die nach Punat geflüchtet
Klar konnten wir Boot fahren, aber bald wurden wir eines besseren belehrt.
So ein Schiff bewegt sich ganz anders. Nach 3 Charterwochen ging es schon viel besser.
Meiner Meinung nach wäre es leichter gewesen hätten wir nicht jahrelang AB oder Z gefahren.

1995 gab es dann den nächsten Sprung in meinem Boot Leben.
Ein Freund hat ein Reisebüro/Charteragentur und hat sich ein Schiff zugelegt.
Ab zur eigen Nachschulung und Skippertraining und den Monar Motorist gemacht damit uns die Kroaten nichts anhaben konnten wegen fahren gegen Cash
Mit diesem Schiff fuhren wir dann für eine MSVÖ Bootsfahrschule die Meilentörns und die Praxisprüfungen.
Alle 14 Tage 500 SM Samstag auslaufen Freitags zurück und am Samstag dann die MSVÖ Prüfung und das 5 – 7 mal im Jahr.
Nach den MSVÖ Törns waren 3 – 4 Wochen die Taucher am Schiff
Im Sommer hatte ich meist noch Skippertrainings mit Kunden aus den SM Törns die mit Familie das ganze noch verfeinern wollten. Auch aus der eigenen Seefahrtschule gab es einige Fahrten. So ging das dann fast jedes Jahr von ende April bis Oktober
Da die Kroaten aber zum spinnen anfingen wurde das Firmenschiff abgemeldet und ich fuhr von nun an nur mehr mit Charterschiffen.
So nach der Art Kunde bucht ein Schiff und wir stellen den Skipper.
War auch eine lustige Zeit, viele Schiffe kennen gelernt aber oft stressig, vor allem wenn du einen Törn von Pula aus hattest und den nächsten von Primosten.
Seid ca. 2 Jahren fahre ich nur mehr wenn es sein muss, die Jungen sollen auch was tun.

So das war es, wurde etwas länger :mrgreen:
Gruß
Herbert

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Edwin
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Mittwoch 9. Dezember 2009, 17:12

herbert hat geschrieben:So das war es, wurde etwas länger
So soll's ja auch sein - Super! :-i

L.G.

Edwin

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von volk(er) » Donnerstag 10. Dezember 2009, 10:12

Also gut :-D
Mein Bootslebenslauf:

Meine Sommerferien verbrachte ich etliche Jahre am Weissensee. Dort begann meine Liebe zu Wind und Wasser mit Segel- und Sinkübungen auf einem Semperit-schlauchboot. Ein nettes Spielzeug mit Besegelung und Sperrholzschwert.
Das nächste Familienboot war ein Pirat in jämmerlichem Zustand (mein Onkel hat es vom Bodensee zusammen mit Jakob, einen 80 jährigem Bootsbauer den er aus seiner Kindheit kannte, nach NÖ überführt). Nach wochenlangem Refit (Die Jolle lag dem Zustand nach jahrelang unbeachtet in Agonie) war Stapellauf am Neufeldersee, wo ich mit Schulfreunden die Früchte der Arbeit mit diversen Segelabenteuern genießen konnte.
Familie und Beruf veränderten die Freizeitwerte und so vergingen doch etliche Jahre ohne Boot.
Ein Wochenendtörn nach Venedig hat dann wohl den Ausschlag gegeben. Ihr wisst ja: Bora – gegen an und hohe Welle – mit aussetzendem Motor, Kälte wie es halt Ende Oktober ist lassen dich nimmer los. Seit damals war jedes Jahr auch ein Segeltörn am Programm. Erst hat mir Mitsegeln gereicht, später nach den üblichen Scheinen war ich „Skipper“.
Die Eignergemeinschaft meines Schulfreundes wurde nach 10 Jahren beendet, also war „chartern“ unser Weg. Griechenland, Yugoslawien, Italien, später Slovenien und Kroatien waren mehrmals im Jahr unsere Segelziele. Vom Selenverkäufer bis, für damalige Verhältnisse zur Top ausgerüsteten Yacht haben wir einiges kennengelernt, Abenteuer a la Vettermann – alles ist damals wahr geworden.
Der „Bootswunsch“ wurde stärker und begann mit einem halben „Donauboot“ Schulze/Surfrider mit 85 PS AB.
Abgesehen von einem Lagoonen- und Poodelta –törn, war das aber nur für die Donau und da zeitbedingt meist nur zwischen Kuchelau und Greifenstein.
Die Suche nach war „Größerem“ war wohl auch altersbedingt. Es war ein weiter Weg vom ersten Gedanken bis hin zur Entscheidung (Motorboot-Gleiter, Verdränger. Verdränger mit 2 Motoren. Verdränger = Segelboot usw. Länge? 8m /Mindestvoraussetzung für MM, 10m besser).
Nun geworden ist es eine halbe 38er, welche ich in Eignergemeinschaft mit meinen Schulfreund bereits über 10 Jahre nutze.
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Donnerstag 10. Dezember 2009, 10:48

Danke Volker! :-i

So gefällt mir das, wenn hier was weitergeht! :-D

L.G.

Edwin

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von ronnie » Donnerstag 10. Dezember 2009, 15:20

Edwin hat geschrieben:
fetznfliaga hat geschrieben:Würd sagen ja. Weil er ja selbst d'raufsteht auf dem Bild, der Lynn. :mrgreen: :kapit:
:shock: Adlerauge! :-i

L.G.

Edwin
Ja, das hat er unser Michael :-)

Schöne und interessante Berichte übrigens, gute Idee gewesen Edwin!! :-i

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Hiermann » Donnerstag 10. Dezember 2009, 16:23

Nun - dann werd ichs auch mal versuchen - in aller Kürze:

Kurz vor der letzten Jahrtausendwende juckte mich kräftig das Segelinteresse. Ich segelte dann verschiedenste Jollen am Neusiedlersee, allerdings nur quasi als Vorschoter, weil ich ja noch keinen A-Schein hatte. Damals allerdings schon, konnte ich sehr viel lernen, was für meine spätere "Laufbahn" sehr von Nutzen war.
Es stand auf jeden Fall fest, dass ich im Sommer darauf den A-Schein machen wollte. Dies verhinderte dann allerdings eine Grippe, die mich prompt zum Kurstermin einholte.
Als Entschädigung segelte ich dann in einem 2-Wochenurlaub in der Türkei Sport-Katamarane und bekam sogar zum Abschluß noch einen sogenannten "Kat-Schein", der, so glaube ich, zwar keinen "offiziellen" Charakter hatte, mir aber mei meinem nächstjährigen A-Schein-Kurs, den Grundkurs ersparte.

Wir machten nämlich Urlaub am Faaker See, bei unserem Hotel dabei - eine Segelschule und siehe da, bei unserem Urlaub inkludiert - mein A-Scheinkurs. Allerdings eben nur für Leute, die bereits Grundschein oder Segelkerfahrung nachweisen konnten. Und da kam mir eben der sonst völlig unnütze Kat-Schein sehr zu Gute.
Also eben am Faaker-See meine A-Scheinausbildung gemacht, am Wörthersee die Prüfung und danach einige Yachten am Neusiedlersee gechartert und natürlich auch gesegelt. ;-)

Im darauffolgenden Jahr hatte ich dann das große Glück, einen sehr, sehr lieben Freund kennen zu lernen, welcher auch hier im Forum aktiv ist, der mir seine Bavaria 760 am Neusiedlersee zum Segeln überließ. Hier sei nochmals erwähnt, das machen nicht viele und es hat mir eben damals die Möglichkeit gegeben, ein wenig "Quasi-Eigner-Luft" zu schnuppern.

Mit ihm ablsovierte ich auch meine ersten Törns in der Adria und erkannte so recht schnell meine Liebe zum Meer.

Das Jahr darauf hatte ich dann ein eigenes Schiff am See - eine Neptun 22.

Neptun 22 wurde verkauft - ein jahr ohne Schiff - d.h. nicht ganz, weil ich in einer geistigen Umnachtung plötzlich ein Motorboot kaufte (für dieses auch das Donaupatent machte) und bevor ich es jemals im Wasser bewegte, auch gleich wieder verkaufte.

Danach kauften wir im Jänner 2008 eine Neptun 26, die wir jetzt noch immer besitzen, mit der wir wirklich glücklich sind und auf der wir sehr viel Zeit am See verbringen.

Zwischen meinen Bootskäufen und -verkäufen und der Zeit, die wir am See verbringen, segle ich auch jedes Jahr so ca. 2-4 Wochen in der kroatischen Adria.

Diese Art des Urlaubes ist aus unserer Familie zur Zeit eigentlich gar nicht wegzudenken und wird uns hoffentlich noch viele Jahre begleiten.

Mein Zukunftsvision bleibt: Irgendwann ein eigenes Schiff am Meer und wenn wir dann irgendwann viel Zeit haben, die Adria über das ionische Meer bis in die Ägäis erkunden. Bzw. Segeln wohin uns der Wind bläst und bleiben wo es uns gefällt.

Momentan steht aber leider an erster Stelle unsere Arbeit, wobei ich hier schon erwähnen will, dass wir froh und glücklich sind, gesund zu sein, relativ sicher Jobs zu haben, damit wir eben unsren Traum berechtigter Weise weiterträumen können.
Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt - darauf kommt es an!

Liebe Grüße
Tom
www.Segeltraum.at

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Donnerstag 10. Dezember 2009, 16:36

Hallo Tom!

Auch Dir herzlichen Dank für Deine Schilderung! :-i

L.G.

Edwin

PS: Ich hoffe das "Schweindi" :sik: hat schon von Dir abgelassen!

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Hiermann » Donnerstag 10. Dezember 2009, 17:11

Edwin hat geschrieben: PS: Ich hoffe das "Schweindi" :sik: hat schon von Dir abgelassen!
Fast! Bin fast genesen!!
Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt - darauf kommt es an!

Liebe Grüße
Tom
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von scr69 » Freitag 11. Dezember 2009, 07:16

Hiermann hat geschrieben:....Es stand auf jeden Fall fest, dass ich im Sommer darauf den A-Schein machen wollte. Dies verhinderte dann allerdings eine Grippe, die mich prompt zum Kurstermin einholte. ...
Ist das bei dir seitdem TRADITION ????? :mrgreen:

LG Christian
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von ernst » Freitag 11. Dezember 2009, 07:39

Ist das bei dir seitdem TRADITION ????? :mrgreen:

:oops: damit hast du dich in erinnerung gerufen
Is aber auch eine schöne Vorgabe für uns anderen.

werd mal sehen ob ich sowas auch in nächster Zeit hinkriege :ahnung:

LG Christian
bin schon ganzneugierig auf deinen lebenslauf :mrgreen: :mrgreen:

lg ernst

ps: erspart euch die fragen, ich weiß..., bis weihnachten hab ich noch schonfrist.
ein schiff sagt, beschütze du mich vor dem land,
dann beschütze ich dich vor dem wasser!

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von scr69 » Freitag 11. Dezember 2009, 07:45

ernst hat geschrieben:
Ist das bei dir seitdem TRADITION ????? :mrgreen:

:oops: damit hast du dich in erinnerung gerufen
Is aber auch eine schöne Vorgabe für uns anderen.

werd mal sehen ob ich sowas auch in nächster Zeit hinkriege :ahnung:

LG Christian
bin schon ganzneugierig auf deinen lebenslauf :mrgreen: :mrgreen:

lg ernst

ps: erspart euch die fragen, ich weiß..., bis weihnachten hab ich noch schonfrist.
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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Jugocaptan » Freitag 11. Dezember 2009, 17:39

dann versuch ich mal weiter zu machen, ich hoffe es ist nicht zu lang (sind aber schon über 50 Jahr :ueberl: )

Bootslebenslauf

Ich war so 10 oder 11 und wir machten wie jedes Jahr Urlaub in Kärnten am Keutschachersee. Diesmal aber in einem Privathaus direkt am Ufer, mit Steg und es gab ein Boot. Außerdem baute der Sohn des Hauses gerade einen Piraten . So wie es sich gehört, Sperrholz auf Esche und Eiche, mit Kupfer genietet, kann ich seit damals.
Dann durfte ich auch mit dem anderen Boot mitfahren. Eine O-Jolle, Mahagoni, wunderschön.
Eines Tages lag sie so am Steg angebunden und schaukelte in den sanften Wellen. Na, dann nix wie rein und ab damit. Hab’ offensichtlich beim Mitfahren ganz gut zugeschaut, weil ich bin auch wieder zurückgekommen, ohne anzufahren, ohne Kratzer. Aber das war’s dann, für Jahre.

Mit 15 dann auf der alten Donau. Beim Irzl, nein die Gute hieß damals anders, ein Boot gemietet und los ging’s, zusammen mit meinem Cousin. Auch eine „O-Jolle“, ein bissl verbaut halt, und länger, läuft auch besser , gibt’s heute noch, muss man sich mal vorstellen. Lief so gut, dass wir mit dem Ding sogar in’s Gleiten kamen, nur war das Gänsehäufl ein bissl im Weg, also abdrehen, noch mehr……wieso fällt das jetzt um?

Schon wieder Segelpause. Für etliche Jahre. Ich hatte damals einen Freund, Freddy, Chef der Flugsicherung, alter Funker, keine Ahnung vom Segeln. Der sagt im September 1976 zu mir, „zu Allerheiligen hab ich ein Schiff, das borgt mir der und der, da fahren wir hin“. Triton, 9,00m, GFK, 3,5 t, Langkieler, sogar mit Motor. Also auf nach Omisal in finsterer Nacht, damit wir um 6:00 dort sind. Das Beiboot war auch da, am Strand, ohne Luft. Hin schwimmen, aufs Boot rauf (sch… ist das hoch, hängt aber irgend wo eine Leine). Zähneklappernd den Motor gestartet (dass ich alles gefunden habe, genial) und die Mannschaft (noch ein Dritter war mit dabei) von der Mole abgeholt.
Sofort nach Rijeka, irgendwo angelegt, Stadtbesichtigung, Kaffeehaus. Draußen bläst es auf einmal ordentlich und die Passanten gehen so schief. Na gut, irgend wann zum Schiff, von der Ferne rufen schon die Leute, 10 Mann sind beim Schiff und versuchen das Ding mit Pfosten und Brettern vom Kai abzuhalten. Hat sich ein bisschen abgescheuert, man konnte fast von drinnen nach draußen sehen. Blieb aber noch zwei Jahre so, kein Mensch hat das repariert.
Am Ende war der Kahn so abgefuckt, dass man während des motorens alle halben Stunde aus einer Büchse das Öl oben wieder rein leeren musste, war trotzdem schön. Haben immer nur Nachtfahrten gemacht, bei Bora, immer gegenan (kommt mir heut noch so vor), weil die zwei Kollegen waren ja Nachtdienst gewohnt, saßen außerdem den ganzen Tag vor ihrem Dididida, ich hab gesteuert, geschaut wohin (so zirka) gekocht (Frühstück und Mittag), abends immer in der Kneipe, waren aber seltsame Kneipen 76-78, im Spätherbst, eigentlich gar keine. Es gab ja auch nur Makrele, Tintinger und hie und da Kottlett. Mit Nix, na ja Brot, und Krautsalat, aus.
Behörden gab es auch keine, zumindest nicht für uns, die wussten nicht einmal dass wir da waren.

In der Zwischenzeit lernte ich einen Malermeister geschäftlich kennen. Den guaten, alten Podkrajsek. Als der hörte dass ich in Yu segle (Schifferl fahr) hat der mich gleich zur Schulung eingeteilt. Schritt 1 – A-Schein beim Irzl, monatelang Theorie, im Frühjahr 78 Praxis und Prüfung, ebenso monatelang Theorie für den „Kaffeschein“, der Hans nahm das noch gewissenhaft in Angriff, tagelang Kartenarbeit, und wie war das noch? Plus zu plus und minus zu minus, oder so irgend wie? Außerdem dieses Lichtermeer am Meer, hunderte, Kegel und Wolferln und Obelisken…..
Um diese Geschichte abzuschließen, das ging jahrelang so, wir waren ja ein lustiger Haufen und sind mit dem Hans aus Jux und Tollerei nach Rijeka oder sonst wohin „prüfen“ gefahren, wurden ja auch was, sogar Funker, haben uns wie die echten Kapitäne gefühlt, nicht wie die Jugomaschinisten….

Mit Freddy gings dann noch mal auf ein anderes Schiff, Rasmus 35, toll für damals,
75 PS Maschine, Segel die mit dem schweren Kahne nur bei 5 Bft. Zurecht kamen, aber sonst natürlich Tipp Topp.

Freddy hatte schon kein Schultergelenk mehr und wollte trotzdem zur Verwandtschaft nach Australien segeln….. und kaufte sich einen Kat. 10 m BoB, Sperrholz, Aussenborder, relativ billig. Holte mit Frau und drei Kindern das Schiff von Malorka ab und kam bis Viareggio. Ein gnädiger Tod hat ihn dort auf seinem Schiff eingeholt.

Irgend wohin muss aber das Schiff gebracht werden und wer soll das tun? Ich kam dann auch noch 12 Meilen weit, Segel kaputt, der Motor schon seit Monaten, Steuerung defekt (kann man reparieren), einsegeln bei stockdunkler Nach in Marina di Carrara. Dort blieb das Ding auch, wurde im nächsten Jahr gegen ein trailerbares 7,5m Schiff getauscht, hab ich nach Wien gefahren, die Freundschaft zu Freddys Frau war dann auch dahin.

Mit der Guten Rasmus hatte ich dann mein erstes Seeabendteuer auf der Überfahrt Piran-Lignano. SSO 9 -10 mit ziemlicher Welle. Zu gleicher Zeit ist eine Motorjacht am Weg nach Porto Buso gesunken und die Frau eines Grazer Skippers über Bord gegangen und ertrunken. Dass wir dann am Steg mit dieser Jacht hintereinander gelegen sind war nicht so besonders lustig. Wodka hatten wir ja. Konnte man die ganze Nacht diskutieren und für’s Leben beschließen „bei Wetter wird angeleint“, Weste bringt nix, in fliegenden Wasser ersäufst du genau so. Auch ein Standpunkt, hab ich bis heute.

Das war im Oktober 1980. Und dann war es wie abgeschnitten. Nix spektakuläres mehr, keine Aufregungen, fast eintönig. Na gut, in Rab hat uns ein Kroate der zum Heer musste in seiner Trauer die Kuchenbude total zertreten und heruntergerissen, soll ja vorkommen.

Die nächsten Jahre auf wechselnden Schiffen wieder in Kroatien, Italien und Griechenland einige Törns, auch mal mit einer Pinica, die Schinakln wurden ja immer grösser und komfortabler.

Dann schon wieder einer, der ein Schiff hat aber kein Schiffer ist. Ich überführe für ihn einen 10m Trawler von Porto Rose in die Marina Icici. In Porto Rose haben wir die Kette! Mit der das Ding festgemacht war mit der Flex abgeschnitten, weil der Schäkel nicht mehr aufging! Das Schiff hat sich dann ein anderer Freund gekrallt, (Leute kenn ich), die waren sich eben ein bissl Geld schuldig, der hatte natürlich auch keine Ahnung! Erzähl ich jetzt nicht, kann man sich ja denken.

Dann war Krieg. Einer meiner Freunde wollte zum ersten Mal Urlaub auf einem Segler machen, hatte einen Skipper aber plötzlich sonst keine Crew, ich aber Urlaub. Einkaufen, Sachen packen, Benzinkanister besorgen und ab nach Vodice.
Waren damals in Cedro, beim Wirt mit der Frau aus Mödling…, vom Krieg nix zu bemerken. Und weil's so schön war, drei Wochen später wieder runter, nach Punat - ohne Krieg.

1991 dann Frankreich, Kanalfahrt. In diversen Büchern hatte ich von den „Strapazen und Schwierigkeiten“ bei der Frankreichdurchquerung – Canal du Midi – Canal Lateral gelesen, nun wollte ich’s selber wissen. In 13 Fahrtagen daher 545 Km, 152 Schleusungen und gesamt 86 Motor-h. Schwierig war es nicht, wir sind alles zu zweit gefahren, die grosse Mehrzahl der Schleusen hatten damals noch Handbetrieb, aber durch die körperliche Tätigkeit – kurbeln, kurbeln kurbeln- 3 kg abgenommen. Und mein Junior lernte damals auch noch eine Schiffsbesitzerin kennen und lieben und kam so zu seiner Feeling 446 die dann bis 2004 in „Familienbesitz“ war.

Ein Eignerschiff. Du hast einfach mehr Wochen, auf alle Fälle 2 Wochen auswintern, reinigen, polieren, malen, reparieren, einwintern, und dann noch eine Woche segeln, mehr gibt das Urlaubspotential nicht her. Und immer in der gleichen Gegend. Lignano – Kornaten und zurück, mal so, mal so. Meistens dort, wo es einem eben besonders gefällt, daher immer das Gleiche  Gott sei dank, zwischendurch Türkei und Griechenland, mehrmals.

Seit dem überraschenden Verkauf des Dampfers wird wieder gechartert. Andere Gegend, endlich südlicher, jedes Jahr die gleiche Rede „nächstens far ma aber wo anders hin“, es wird wieder die Kremik. Der Vercharterer ist so klass, die Rabatte sind mittlerweile so hoch und die Schiffe werden immer besser und natürlich trotzdem teurer, was solls.

Hoffentlich geht’s so fad noch eine Weile weiter .
mit herzlichem Gruss - Peter

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von maci » Freitag 11. Dezember 2009, 22:28

Schöner Skipper-Lebenslauf :-)
... und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
Aktuelle Position: 48° 20,093 North 14° 10,292 East

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von Edwin » Montag 14. Dezember 2009, 18:35

Toll Peter - vielen Dank! :-i

L.G.

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Re: Mein (und Dein?) Bootslebenslauf...

Beitrag von ernst » Montag 21. Dezember 2009, 00:36

na dann,
ein ehemaliger freund fragte mich, ca 89 oder 90, ob ich den nicht Lust hab einmal segeln zu gehen.
klingt langweilig, war aber so. es wurden dann 4 Wochen Türkei (mamaris-bis alanya und retour).
wenn ich heute darüber nachdenke waren 4 Wochen eigentlich riskant, das wurde mir aber erst später bewusst.
in den 4 Wochen gab es nie streit oder andere Unstimmigkeiten. kann ich mir bei den heutigen Crews gar nicht mehr vorstellen :ueberl:

gleich im Herbst wollte ich mir einmal so einen Kurs anschauen...
die liebe (oder wie viele sagen,Virus) zum segeln hat mich nicht gepackt und von der Zeit hat es auch überhaupt nicht gepasst.
Arbeiten tägl. 12 und mehr stunden, wie soll das gehen. Vorbildung null
mit der Frau meines ersten Skipper bin ich dann hingegangen, zu so einem Kurs. nur schauen oder so...
YCA -vortragender Ing. Jäger-mein :niederk: Masa:
Am Anfang hab ich gar nichts verstanden, lauter so komisches Zeugs, stb reffen wende und und und.. voll angestanden
Alles mitgeschrieben und zuhause einmal nachgeschaut, sch.... war des.
3X die Woche Kurs- einen Tag vorgearbeitet damit ich am nächsten Tag früher, ca 7h, zum Kurs gehen konnte, gleich nach dem Kurs heim und lernen bis 12h
und flott ins Bett. Nach einem Monat bin ich im kalten gesessen nur damit ich nicht einschlaf.
ach ja, vorher musst ja noch den A-Schein machen, zusätzlich, wenigstens nur die Theorie.
4 Monate später( mit Weihnachtspause), Ing. Jäger ist wirklich ein sehr guter Vortragender, ging es dann zur Prüfung.
B-schein Fahrtenbereich 2,3 und Motorboot am 27.03. werde es nicht so schnell vergessen.

Prüfung bestanden... so jetzt brauchst no Meilen und etwas Übung.
im April waren wir schon am Wasser, anlegen ablegen ankern segeln nix anderes.
im Sommer gab es dann den Prüfungtörn - 14 Tage.
ein Woche üben. eine Woche Prüfung. Unser Ausbildunsskipper hat uns wirklich alles machen lassen.
Sooo viel gelernt in einer Woche, das passiert nie mehr.
14 Tage segeln, 9 Nachtfahren (natürlich mit Wachdienst), den ganzen Tag voll-Time
A-Schein Praxisprüfung haben wir auf einer Yacht nachgeholt, zum Spaß.
Anlegen unter Segel am Steg mit einer SAS 39. Aber fairerweise muss ich sagen wir haben es vorher geübt und die Prüfer sind am Steg gesessen und
haben sich ´s angeschaut. Weil der Wind so ungemütlich war oder war es die Flasche Wein die wir ihnen mitgegeben haben :lol:
am Ende der Prüfung hab ich am Ruder schon schlafenderweise Kurs halten können.
Hätte mich mein Navi nicht ab und zu überprüft wäre ich sicher, Kurs liegt an, jedes Hindernis übern Haufen gefahren.

In den nächsten jahren, wir waren ja die jungen wilden, nix kann uns stoppen.
wie die voll- Idioten, ob Tag oder Nacht ganz egal ob regen oder Sturm- von April bis Okt jede möglichkeit
wir sind ausgelaufen.
die einen kamen rein - wir sind raus, völlig erschöpft waren wir 5 stunden später wieder im selben Hafen zurück.
Während dem Navigieren würde in einem Topf :kotze: und weiter gehts :bloedm2:
ah jetzt sind wir gescheiter :idea2:
na ja, jeder muss seine Hörner abstoßen.

Die liebe zum segeln würde erst langsam wach, jedesmal nach einer Nachtfahrt- Sonnenaufgang- ich- das Boot und das Meer.
Meine Mitsegler lies ich schlafen wenn es möglich war.
Solche Bilder sind dann entstanden. siehe unten

3 Überfahrten für den Fahrtenbereich 3
Pula-Venedig und retour Frühjahr, die größte Delfin-Familie die ich je sah(ca 30 Tiere gesehen) eine Stunde beobachtet.
und die ganze nacht unter segel. :-D
Kroatien- http://www.panoramio.com/photo/27654702#comment und retour
Giglio- Sardinien-Korsika-Elba und Heim.
Bis 6000 Meilen hab ich immer Zuhause mein Logbuch brav geschrieben, jetzt sind es nur mehr Brückenkladde und Ordner.
25 Törns und ich hab es besonders gern ruhig, am Abend- bei einem Wein`derl -gut schlafend in meiner Koje.

Stolz bin ich nur auf eines: keine Person, auf dem ich skipper war, hat kaum größeren schaden als einen Sonnenbrand erlitten und
der größte schaden den ich einer Yacht zugefügt hab waren ein eingerissenes Segel und einen verlorenen Fender.

Nicht sehr aufregend, so war es halt

lg ernst
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ein schiff sagt, beschütze du mich vor dem land,
dann beschütze ich dich vor dem wasser!

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