Rechtliche Frage

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Rechtliche Frage

Beitrag von maci » Freitag 28. Februar 2014, 08:14

Ich habe eine rechtliche Frage:
Rechtsanwalt müsst ihr keiner sein.

Ich bin heuer wieder mit einer Pfadfindercrew beim Kornaticup unterwegs.
Nun hat sich noch eine Pfadfinderin gemeldet, die unbedingt mitfahren möchte.
Nur diese ist noch minderjährig (Wir im Mai 16 Jahre). Einverständnis der Eltern ist mündlich da.

Soll ich das schriftlich einfordern?
Reicht das?

Weiters:
Wie soll ich mich verhalten?
Meine Eingebung sagt mir, genau so wie jedes andere Crewmitglied.

lg
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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von Edwin » Freitag 28. Februar 2014, 10:45

Hallo Georg!

Ich hab mir erlaubt das Thema in den Bereich Küstentratsch zu verschieben.

Zu Deinen Fragen.

Ich würde mir das nicht nur schriftlich bestätigen lassen, sondern sogar (mit allen Teilnehmern) einen Mitseglervertrag machen. (Vorlagen dazu gibt's im Netz)

Solange nichts passiert und es für alle Beteiligten ein schöner Törn (in dem Fall eine Regatta) war, ist ja alles in Butter. Passiert aber was, dann will keiner was gewusst haben und der böse Skipper war schuld.

Verhalten? Ich denke gerade bei einer Regatta sollte es keine Extrawürstel geben - daher Crewmitglied wie alle anderen auch.

Gut Pfad

Edwin

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von wolfgangA » Freitag 28. Februar 2014, 12:05

Ich würde mir das nicht nur schriftlich bestätigen lassen, sondern sogar (mit allen Teilnehmern) einen Mitseglervertrag machen. (Vorlagen dazu gibt's im Netz)
jep, ganz wichtig :-i

Solange nichts passiert und es für alle Beteiligten ein schöner Törn (in dem Fall eine Regatta) war, ist ja alles in Butter. Passiert aber was, dann will keiner was gewusst haben und der böse Skipper war schuld.
:-i

was ich aber auch für bedenken habe, ist, dass das mädel zu diesem zeitpunkt erst 15 und noch nicht 16 ist.
welche rechtliche unterschiede das macht, weiss ich nicht wirklich, aber ich würde da alle verantwortung auf die eltern abwälzen, und zwar schriftlich
am besten vor zeugen, welche das ganze auch unterschreiben

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von wolfgangA » Freitag 28. Februar 2014, 12:11

maci hat geschrieben:I:
Wie soll ich mich verhalten?
Meine Eingebung sagt mir, genau so wie jedes andere Crewmitglied.

lg
Georg
servus georg

ich sehe das so wie der edwin, aber mit einer einschränkung:

du hast rechtlich gesehen ein kind an bord, also musst du auf die zumutbarkeit achten
(zb keine verantwortung für irgendwas)
dh, du musst dem mädel immer, auch beim einkaufen zb, eine aufsichtsperson zur seite stellen

ICH hätte bedenken...

lg wolfgang

ps: ich wünsch dir alles gute :-i

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von maci » Freitag 28. Februar 2014, 12:20

Danke Edwin,

An den Crewvertrag habe ich gar nicht gedacht.
Hatte ich schon länger nicht mehr gemacht.

Bei einer Regatta, wäre er sicher von Vorteil.

Haftpflichtversicherung meinerseits habe ich sowieso.

Gruß
Georg
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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von Willi » Freitag 28. Februar 2014, 18:54

Wenn das eine Pfadfinder Crew ist so frage ich mich bist du Pfadfinderführer oder ist ein Verantwortlicher Führer mit an Bord? Wenn ein Führer mit ist kein Problem, du bist nur verantwortlich für nautische Belange. Wenn du kein Führer bist und kein Verantwortlicher der Pfadfinder mit ist, so bist du der Veranstalter der für alle minderjährige Mitreisenden VOLL verantwortlich ist und zwar 24 Stunden am Tag. Gut Pfad Willi
Liebe Grüße
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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von bachris » Freitag 28. Februar 2014, 19:22

das sehe ich auch so. wenn du tatsächlich der verantwortliche für die junge dame bist, dann bist du auch verantwortlich. und zwar 24/7 !!!!

Und das ist nicht so ohne. ich hab das bei der letzten mirno more erlebt, wie die zwei betreuer mit 5 vollpupertierenden mädels und burschen zu tun hatten. puh! :shock:
Gruß Christian
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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von 1.LI » Freitag 28. Februar 2014, 21:35

Ich sehe das anders.
Zum Einen kannst du dich nicht aus der Verantwortung "schreiben" wenn eine Person minderjährig ist. Du hast die Aufsichtspflicht und Verantwortung so oder so.
Aber, muss man immer alles so heiß kochen heutzutage? Ich meine das so: wenn man die Person nicht kennt, bleibt sie zuhause. Aber wenn man die Person kennt (und auch die Eltern) sollte ein klares und deutliches Gespräch im Vorfeld doch reichen.
Muss man sich heutzutage wirklich vor allem angaxen (baumkraxeln, bachsteigen, etc). Wie haben wir eigentlich überlebt?
Deswegen: Gespräch mit Kind und Eltern, uU wenns sein muss Mitsegelvertrag mit den Eltern. Aber natürlich ist die erste Frage für mich: ist der Hausverstand in der Familie noch daheim oder schon zum Billa umgezogen.....
Good Watch & Gruß an die Welle! ~~~

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von Edwin » Freitag 28. Februar 2014, 22:19

1.LI hat geschrieben:Aber, muss man immer alles so heiß kochen heutzutage?
Leider ist das so heute!

Früher, wenn ich von einem Pfadfinderlager mit Abschürfungen heimgekommen bin, hat mich mein alter Herr gefragt, was ich wieder für einen Blödsinn getrieben hab und die Sach' war erledigt. Heute laufen die Eltern ("dem Rechtschutz sei Dank") gleich mal zum Anwalt und schauen, was man sich vom Betreuer (Führer darf man ja nicht mehr sagen) "holen" kann, denn der hätte das ja verhindern müssen...

Klar kann man sich aus der Verantwortung nicht rausschreiben, aber auf "Risikos und Nebenwirkungen" sollte man sich IMHO schon einigermaßen absichern!

L.G.

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von wolfgangA » Freitag 28. Februar 2014, 22:48

noch etwas simples dazu:

was ist, wenn die junge dame schwanger wird und "es" nachweislich bei dem törn passiert ist?

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von Flo » Freitag 28. Februar 2014, 23:09

Das hat Edwin schon weiter oben beantwortet.

@Edwin: Solange nichts passiert und es für alle Beteiligten ein schöner Törn (in dem Fall eine Regatta) war, ist ja alles in Butter. Passiert aber was, dann will keiner was gewusst haben und der böse Skipper war schuld.
freundlichst Gerhard > >meine Seite

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von bachris » Samstag 1. März 2014, 02:09

1.LI hat geschrieben:Aber wenn man die Person kennt (und auch die Eltern) sollte ein klares und deutliches Gespräch im Vorfeld doch reichen.
hui, das ist gefährlich. ein gespräch ist da viel zu wenig. nein, die bestätigung, dass sie da überhaupt mitfahren darf, muss auf jeden fall schriftlich vorhanden sein. und so nebenbei werden das die ausländischen behörden im falle einer kontrolle ebenso verlangen können. und solche gesetze sind wichtig. sonst könnte ja jeder mit einem entführten kind quer durch europa fahren und müsste niemand rechenschaft ablegen, warum er da ein wildfremdes kind mithat.

und @ 1.LI das mit der verantwortung und baumkraxln, wie haben wir das früher überlebt, usw.........diese zeiten sind nunmal vorbei!!! nach dem amerikanischen prinzip klagt jeder jeden. es ist nun mal leider so.
wenn was passiert, dann kann man sich auf alles einstellen. klagen wegen verdienstentgang/schulversäumis ect.... das ist die welt in der wir leben.
Gruß Christian
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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von maci » Samstag 1. März 2014, 10:15

Jetzt muss ich noch etwas aufklären.

Der Leiter der Gruppe ist mit an Bord.
Weiters ist mein Sohn mit, der ebenfalls Gruppenleiter ist.
Ich selbst bin kein Gruppenleiter.

Das ganze ist zwar keine reine Pfadfinderveranstaltung.
Es ist ein rein privates zusammenfinden der Leute, wo eben auch 4 Personen aus der Gruppe mit an Bord sind.

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von wolfgangA » Samstag 1. März 2014, 10:35

Flo hat geschrieben:Das hat Edwin schon weiter oben beantwortet.

@Edwin: Solange nichts passiert und es für alle Beteiligten ein schöner Törn (in dem Fall eine Regatta) war, ist ja alles in Butter. Passiert aber was, dann will keiner was gewusst haben und der böse Skipper war schuld.
so pauschal würde ich das nicht abtun

ich kontruiere mal einen fall:

das mädel wird schwanger, bekommt das kind
der vater ist einer der crew
der skipper ist der veranstalter und aufsichtsperson über das mädel

und jetzt folgendes problem

der vater ist chronisch pleite und zahlt keine alimente, der skipper aber ist in gewisser hinsicht vermögend

da kanns leicht sein, dass der skip dann zur ausfallshaftung der alimente geklagt wird
die klage muss ja nicht durchgehen, aber wenn doch?

das kann sich ganz schnell zu einem finanziellen desaster für den skipper entwickeln...

glaub ich mal...

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Re: Rechtliche Frage

Beitrag von wolfgangA » Samstag 1. März 2014, 10:37

maci hat geschrieben:Jetzt muss ich noch etwas aufklären.

Der Leiter der Gruppe ist mit an Bord.
Weiters ist mein Sohn mit, der ebenfalls Gruppenleiter ist.
Ich selbst bin kein Gruppenleiter.

Das ganze ist zwar keine reine Pfadfinderveranstaltung.
Es ist ein rein privates zusammenfinden der Leute, wo eben auch 4 Personen aus der Gruppe mit an Bord sind.

lg
Georg
sehr gut, dann bist du aus dem schneider :-i
vorausgesetzt, einer der gruppenleiter ist die offizielle aufsichtsperson über das mädel

und DAS solltest du aber schon auch schriftlich haben, gerade eben weil es ja eine rein private vernstaltung ist, sonst...siehe oben
es muss ja nicht sicher sein, dass der gruppenleiter in dieser funktion als solcher auch dabei ist
im gegenteil, wenn der auch nur als privatperson dabei ist, bleibts möglicherweise dann doch wieder an dir hängen

denn die oberaufsicht (und damit die verantwortung) hat allemal am boot noch der skipper...

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