Vorsicht vor Petermännchen in Kroatien und im Mittelmmeer

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marjane
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Vorsicht vor Petermännchen in Kroatien und im Mittelmmeer

Beitrag von marjane » Montag 12. September 2011, 18:10

Segeln in Kroatien soll ja sehr schön und erholsam sein. Jeder Segler, der dort schon einmal mit einer Yacht durch die Wellen pflügte, wird wahrscheinlich nichts anderes erzählen können.
Selbstverständlich müssen wir es auch den Motorbootfahrern zugestehen. Die schönen Buchten laden auch zum Baden und Tauchen ein, besonders dann, wenn der Wind keinen Aufstand macht.
Ja natürlich, beinahe hätte ich das Fischen vergessen, damit es ein gutes Abendessen an Bord gibt.
Aber Vorsicht. Besonders dann, wenn man die gefangen Fische in ihrer Art nicht erkennt, oder aber wenn man im seichten Wasser barfuß herum watet. Kühne Taucher sollten auch nicht nach den Fischen am Meeresgrund greifen.
Warum erzähle ich nun solche Geschichten?
Nur darum, weil es in Kroatien bereits viele Petermännchen gibt. Was das ist, könnt ihr unter folgenden Link selbst studieren.
http://www.forum-kroatien.de/t480458f11 ... atien.html
Leider habe ich am frühen Morgen so ein Biest an Bord gehievt. Da ich dieses Biest nicht gleich erkennen konnte, ich bin ja kein Fischer, der alle Revierfische sofort erkennt, sondern nur ein Segler, war ich ahnungslos. Wir ankerten gerade in einer Bucht in der Nähe von Molat.
Er hüpfte mit der Schwanzflosse schlagend umher und erwischte mich ordentlich und tief am Daumen. Vorerst blieb er am Haken hängen. Noch bevor ich in den Salon kam, breitete sich schon der Schmerz aus. Ein noch nie dagewesenes, kaum auszuhaltendes Brennen breitete sich relativ rasch aus. Instinktiv schnitt ich den Finger auf und presste die stark blutende Wunde aus, eine leise Vorahnung hatte ich natürlich schon. Nach 10 Minuten kroch der unglaubliche Schmerz in den Zeigefinger und auch Mittelfinger und langsam aber sicher den Arm hoch.
Was tun? Anker hoch und mit Vollgas sofort in den Ort Molat fahren.
Dort fragten wir zugleich einen Fischer, er ruf mit dem Handy einen zufällig anwesenden Arzt an.
Der Fischer betrachtete den inzwischen toten Fisch und erkannte ihn als OPASNA PAUKA, übersetzt als Vieperqueise. Diese Tiere gehören zu den giftigsten Tieren in Mitteleuropa und ihr Gift besteht aus Serotonin und Proteinen, die eine Histaminausschüttung hervorrufen. Histamin ist ein Killer von körperfremden Stoffen und zugleich Blutdruckregulator und wirkt sich auf den Kreislauf aus.
Der Arzt verabreichte mir sofort ein Hitzebad. Wasser wurde so heiß gemacht, wie man es nur aushalten kann, ohne dass dabei Verbrennungen entstanden. Hand hinein, mindestens 20 Minuten. Da das Gift aus Eiweißproteinen besteht, wird es durch das heiße Wasser langsam denaturalisiert. Ein Auslaufen der Yacht wurde nicht angeraten, da es selten aber doch zu schweren Reaktionen kommen kann. Der Arzt blieb deshalb in Molat und verzichtete auf die Abreise mit der Fähre.
Der Schmerz ließ langsam etwas nach, leider kam das Denaturalisieren des Giftes aber viel zu spät. Das sollte man sofort tun. Die angebotenen 100 Euro als Entschädigung lehnte er ab.
Die ganze restliche Woche hatte ich massive Probleme mit dem Kreislauf, der Daumen wurde anhaltend taub. Die betroffenen Muskeln im Arm, wo das Gift sich ausgebreitet hat, schmerzten noch nimmer stark.
Dieser Urlaub war natürlich ordentlich getrübt. Jetzt ist es fast 2 Wochen her. Der Daumen ist noch immer taub, nur sehr langsam kriecht wieder ein sanftes Fühlen den Daumen hoch. Der Blutdruck spinnt aber noch immer, der Arzt meint, es wird noch eine Weile dauern, bis alles wieder normal sein wird.
Also aufpassen, für betroffene Kinder wäre das eine absolute Katastrophe, wegen den enormen Schmerzen.

lg, Marjane

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peter
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Re: Vorsicht vor Petermännchen in Kroatien und im Mittelmmee

Beitrag von peter » Dienstag 13. September 2011, 08:27

Ein Exemplar habe ich im Sommer 2004 in der Bucht Grebastica begegnet. Siehe Foto.
Hier gibt`s mehr über die giftige Fische in der Adria.
http://nerezine.com/e107_files/downloads/engltox.pdf
Peter
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k-P8020633.JPG

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