Haltegewicht Bojen

[Cpt. Honey]

Da ich heuer ja mit einem etwas größerem Schifferl (55fuß, 20 tonnen) unterwegs bin, wollt ich mal fragen: für wieviel tonnen sind die Bojen eigentlich ausgelegt, und, gibts da eine längenbeschränkung? ist klar, dass bei 8 bft der mooringblock nicht haltet, aber bis wieviel wind ist das sicher?

[1.LI]

Rechtlich: Nach KHB (bzw. seinen 888) haftet der Bojenfeldbetreiber NIE. Es ist immer der Skipper verantwortlich.
Faktisch: Hätte ich, schätze ich mal, mit einer 55er (cool ) bei 5-6 bft schon ein Problem Denn mehr als einen halben m3 haben die Blöck nicht (und ein halber m3 wäre eh schon 1,2 to)

[Razzo]

wobei eine Tonne an Land bei weitem keine Tonne im Wasser ist, das Gewicht des verdrängte Wassers gehört dann abgezogen !

[Cpt. Honey]

das keiner haftet, weiss ich, ich dachte eher an erfahrung, nicht mal mit einer 40er würde ich bei 6 bft. ruhig schlafen, der block wiegt glaub ich 1 tonne so im schnitt, was ca. 500 kg unter wasser sind, allerdings liegt das ding mehr oder weniger flach am grund...

[kiwi]

http://dtyc.de/pdf/yachtrevue_Ankern_4_ ... af6ddae54f

i.d. Yachtrevue wurde das Thema auch abgehandelt - finde in der Kürze aber den link nicht

lg kiwi
55er mehr als cool - gibts wo fotos v d "schnackl"

[John McLane]

Servus!

Genaues kann ich dir leider auch nicht sagen, ich weiß nur, dass es auch in erheblichem Maß von deiner Leinenlänge abhängt, wie stark der Block belastet wird (längere Leine ist besser, no na).

Da wirst du aber bei deiner Schiffslänge und den eher engen Bojen deine Probleme bekommen...

http://www.skippertipps.de/boje/boje.htm


LIeben Gruß
Paul

[1.LI]

der block wiegt glaub ich 1 tonne so im schnitt, was ca. 500 kg unter wasser sind,

1 Überwassertonne Beton sind 0,4 m3, ergo 400kg Wasser, ergo 600 kg Beton unter Wasser.

Mein Physikprof rotiert gerade.
Natürlich verursacht die Masse von 1 to ein Gewicht von 10 kN, dem der Auftrieb von 4 kN entgegenwirkt. Damit bleibt eine Gewichtskraft unter Wasser von 6 kN übrig die die Boje "nach unten" festhält.

Man kann sich das leicht ausrechnen wenn man die Maße vom Block mal hat, 1 m3 Beton hat rd. 2400 kg. Der Artikel in der YR war gut, stimmt.

[kiwi]

...jeder in eine Flüssigkeit getauchte Körper verliert soviel an Gewicht wie die von ihm verdrängte Flüssigkeitsmenge wiegt (archimedes)
bei 1m3 Beton = minus 1000kg verdrängtes Wasser - aber haben die Bojen 1m3 Beton am Grund ????

aber wieviel der verbleibende Rest jetzt hält

da gabs die Formel i.d. YR - nur ich find den Beitrag nicht - sorry

lg wilfried

[kiwi]

Quatsch - hab eh den richtigen link gesendet - ich glaub das niemals da 1 m3 Beton unten liegt

lg wilf

[floppy]

Da ich heuer ja mit einem etwas größerem Schifferl (55fuß, 20 tonnen) unterwegs bin, wollt ich mal fragen: für wieviel tonnen sind die Bojen eigentlich ausgelegt, und, gibts da eine längenbeschränkung? ist klar, dass bei 8 bft der mooringblock nicht haltet, aber bis wieviel wind ist das sicher?

Hallo Uwe

Bei der Haltekraft der Bojen weiß man nie ob diese auch bei Starkwind halten.
Abgesehen von dem Gewicht eines Mooringblock ist die Beschaffenheit am Grund und die Wassertiefe wesentlich. Wirklich gute Bojen haben bei größerer Wassertiefe beim Mooringbock eine sehr schwere Kette als Vorlauf.
Was uns immer an den Bojen am meisten Sorgen macht ist der zustand der Trosse denn diese sind oftmals beschädigt.
Trotz das wir sehr umsichtig sind, sind wir schon bei einen Gewittersturm wie z.B. in der U. Voscenica mit Boje und Mooringblock spazieren gefahren zeitgleich sind die Leute von der Naturwacht gekommen und haben uns aufgefordert die Boje zu verlassen und weiter innerhalb der Bucht vor Anker zu gehen.

Gruss
Gerhard

[Jugocaptan]

Bei Starkwind wäre es sehr wichtig, die Vorleine zu verlängern. Es wirkt dann nicht nur das Gewicht des Bojengeschirrs, ebenso wird durch die Reibung des Bojengewichtes am Grund auch die Haltekraft verbessert.

[Cpt. Honey]

Mir ist schon klar dass die bojen bei viel wind nicht halten, auch dass die vorleine so lange wie möglich sein sollte, (bei manchen bojenfelder etwas schwer bei 55 fuss ) die frage ist: bis wieviel wind schätzt ihr dass die halten? weil wenn ich mit vollgas zurück fahre, ziehe ich jeden mooringblock mit
und: in welchen bojenfelder um split herum sind die bojen weit genug auseinander? ich hatte in der bobovisce mit einer 35er schon probleme...
danke trotzdem für die ausführliche erklährung

[bachris]

die frage ist: bis wieviel wind schätzt ihr dass die halten?

schätze, dass wird keiner so richtig beantworten können. ich nehme mal an, dass die betonblöcke nicht genormt sind. wer also spart, macht sie kleiner, wem die qualität wichtiger ist, der halt größere.
ich bin 2007 mal bei ca. 35 knoten wind (ausserhalb der bucht hatte es 55kn) in soline gehängt. es hat uns gedreht wie einen ventilator, aber der block hielt. aber geschlafen hab ich in der nacht auch nicht viel....

[Edwin]

ich nehme mal an, dass die betonblöcke nicht genormt sind. wer also spart, macht sie kleiner, wem die qualität wichtiger ist, der halt größere.

So ist es und darum möchte ich auch keine speziellen Empfehlungen abgeben. Ich bin mit einer 54er auch schon einige Male an Bojen gehängt, auch bei etwas stärkerem Wind.

Aber es spielen halt etliche Dinge eine Rolle - die Größe und Beschaffenheit des Betonblocks, die Trosse und auch die Länge der Vorleine, wie das meine Vorredner (Schreiber) ja bereits erwähnt haben.

Sicher schläft man ruhiger, wenn man zum Block runtertaucht und sich ein Bild davon sowie von der Trosse macht.

Wenn's geht, solltest besser ankern und im Süden gibt's ja eh noch nicht so viele Bojenfelder wie weiter oben im Norden.

L.G.

Edwin

[John McLane]

die frage ist: bis wieviel wind schätzt ihr dass die halten? weil wenn ich mit vollgas zurück fahre, ziehe ich jeden mooringblock mit

Ich hab einmal gelernt (und wende das beim Ankern an), dass 2200 u/min ca. Windstärke 7 entsprechen (glattes Wasser vorausgesetzt).
Wenn ich also meinen Anker mit 2200 u/min einfahre, gehe ich beruhigt ins Bett.

Lieben Gruß
Paul