Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Forum zum Thema Yachtcharter und Reviere

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Donnerstag 14. Januar 2016, 14:28

heisst schlampe nicht "puta"?

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Donnerstag 14. Januar 2016, 15:52

"PUTA" ist noch schlimmer und würde nie ans Heck geschrieben werden. (wäre aber auch witzig)

Gruß Günther
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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Freitag 15. Januar 2016, 10:46

Guten Morgen

Am Abend besuchen wir die Stadt, ist eigentlich mehr ein trostloses Dorf, es gibt einige Sehenswürdigkeiten
ist aber in Summe nichts besonderes. Seefahrermuseum, und eine im Boden eingelegte Windrose von beachtlichem
Durchmesser. Das schönste sind aber die Sandstrände, eingerahmt von teilweise 70 m hohen Felsen.
Nach 3 Tagen Pause verlassen wir um 7 Uhr früh Sagres. Unser nächstes Ziel ist CADIZ in Spanien.
Für die 130 NM rechnen wir max. 24 Stunden ein. Wind aus NW, 24 Kn, schiebt uns mit über 6 Knoten
Speed durch langgezogene Atlantikwellen. Wir wundern uns wie weit einige Fischer mit ihren sehr kleinen
Holzbooten aus Meer hinausfahren. 4-5m Boote mit AB-Motor und 2 Mann Besatzung, 10 NM vor der Küste
finde ich sehr mutig.
Wir fischen auch, Schleppangeln 50 m hinter dem Boot. Bisse gibt es auch, nur haben wir laufend Schnurbrüche,
wir können keinen Fisch landen, sind alle offensichtlich zu schwer.
Der Wind ist konstant, wir müssen an der Segelstellung kaum etwas ändern, der Autopilot tut unsere Arbeit,
entspanntes Urlaubsfeeling. Wir essen Schinken, Spargel, Käse und Weißbrot. Gespült wird mit Rotwein aus
Portugal. Nach Sonnenuntergang wird der Wind nur etwas schwächer, bläst aber noch immer mit 20 Kn.
Für Segler ist das Revier wirklich optimal, es gibt immer Wind, manchmal mehr als gut ist, Flauten haben
wir da unten nie erlebt.
Jose Ma. legt sich in die Koje, Karin und ich sitzen die ganze Nacht im Cockpit und unterhalten uns.
Gegen Mitternacht zeichne ich die stündlich aufgeschriebenen Positionen in die Karte und stelle fest,
"Wir sind viel schneller als ursprünglich gedacht."
Wenn es so weitergeht sind wir gegen 4 Uhr Früh in Cadiz. Das Hafenhandbuch hab ich schon studiert,
die Ansteuerung bei Dunkelheit ist nicht ganz einfach, es gibt einige vorgelagerte Untiefen und Sandbänke
vor der Hafeneinfahrt.
Wie berechnet haben wir um 4 Uhr im "Real Club Nautico Cadiz" festgemacht.
Karin bruzelt noch Eier mit Speck, es war ein sehr schöner Urlaubstag.
Wir fallen müde in die Kiste und werden erst nach 10 Uhr durch die Hitze geweckt.

Fortsetzung folgt.
Günther
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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Samstag 16. Januar 2016, 11:27

Guten Morgen liebes Forum

Cadiz ist eine eindrucksvolle Stadt, durch die Bucht von Cadiz in zwei Teile geteilt. Wir liegen in der
Marina auf der Halbinsel. Der Wind bläst hier immer und ist auch recht stark.
Wir finden in der Marina einen 15 m Kat mit österreichischer Flagge und lernen die Eigner kennen. Ein
Wiener Ehepaar im Alter von etwa 50 Jahren. Wir gehen gemeinsam in ein nahegelegenes Lokal
und kommen ins Gespräch.
Sie haben in Wien alles verkauft und wollen nun eine Weltumrundung machen. Ihr Ausgangspunkt war
Triest. Jetzt sitzen sie in Cadiz fest, Monika (die Frau des Skippers) kann nicht mehr. Sie ist nach
eigener Aussage permanent seekrank und möchte nur mehr zurück nach Österreich. Ihr Mann versucht
mit allen Mitteln seine Frau für die nächste Teilstrecke (die kanarischen Inseln) zu motivieren.
Ich kann der Frau ihre Angst ansehen. (Wir sind noch über Monate später in Kontakt und so erfahre
ich, dass sie das Boot dann in Cadiz gelassen haben und zurück nach Wien gegangen sind.)

Ich bin sehr froh dass Karin so unkompliziert ist, seekrank wird sie nicht, nur extreme Schräglagen
mag sie nicht so gerne, Algerier auch nicht. Sie macht alles mit und wird auch nie zickig.

Jose Ma. hat hier in Andalusien ein kleines Problem. Katalanen und Andalusier mögen sich nicht
und die unüberhörbaren sprachlichen Unterschiede decken ihn immer wieder auf. Die Katalanen
gelten als "Schotten der Iberischen Halbinsel". Die Kellnerin eines Lokales nennt ihn scherzhaft
"CICATERO CATALAN" (Katalanischer Geizkragen). Obwohl er durchaus kein Geizkragen ist.
Wir krümmen uns vor lachen.

F.f.
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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Samstag 16. Januar 2016, 13:30

jeanneau34 hat geschrieben:
Wir finden in der Marina einen 15 m Kat mit österreichischer Flagge und lernen die Eigner kennen. Ein
Wiener Ehepaar im Alter von etwa 50 Jahren. Wir gehen gemeinsam in ein nahegelegenes Lokal
und kommen ins Gespräch.
Sie haben in Wien alles verkauft und wollen nun eine Weltumrundung machen. Ihr Ausgangspunkt war
Triest. Jetzt sitzen sie in Cadiz fest, Monika (die Frau des Skippers) kann nicht mehr. Sie ist nach
eigener Aussage permanent seekrank und möchte nur mehr zurück nach Österreich. Ihr Mann versucht
mit allen Mitteln seine Frau für die nächste Teilstrecke (die kanarischen Inseln) zu motivieren.
Ich kann der Frau ihre Angst ansehen. (Wir sind noch über Monate später in Kontakt und so erfahre
ich, dass sie das Boot dann in Cadiz gelassen haben und zurück nach Wien gegangen sind.)

Günther
ja, so kanns gehen
allerdings hätten sie das schon vorher feststellen können
wir waren ja auch vor die Wahl gestellt, Weltumsegelung oder Bauernhaus
an der Seekrankheit wäre es bei uns nicht gescheitert, denn meine frau geht noch bei 1m wellen unter deck und richtet ne Brotzeit her :-D
letztendlich haben wir uns dann fürs Bauernhaus entschieden, wie erwähnt der Piraterie wegen

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Sonntag 17. Januar 2016, 09:49

Hallo Wolfgang

Hab mir auch gedacht das sie das mit der Seekrankheit erst sehr spät erfahren haben. Aber die
Frau erklärte mir dass sie gehofft hat dass sich das Problem mit der Zeit legen wird und sie schon
durchhalten wird, war dann aber nicht so.
Aber alles zu verkaufen und einfach loszufahren ist trotzdem etwas zu optimistisch. Die beiden
taten mir damals richtig leid.

cordiales saludos
Günther
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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Sonntag 17. Januar 2016, 17:18

naja, mit 3 Wochen chartertörn im frühjahr hätten sie das wohl herausgefunden
mein mitleid hält sich da etwas in grenzen

aber schade drum, blöd gelaufen :-?

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Montag 18. Januar 2016, 10:58

Hallo liebe Forumsmitglieder

Haben jetzt in Summe etwa 1000 NM zurückgelegt. Ein Grund zum feiern. Wir flanieren durch die Stadt
und lassen kaum eine Kneipe unbesucht. Wir beraten die weitere Streckenführung.
Malaga ist schon ein Erlebnis aber zuviel "reich und schön" so wird das nächste Ziel "Velez-Malaga"
20 NM weiter östlich. (Cadiz-Velez Malaga ca. 140 NM)
Von dort nach Almeria (100NM) und weiter nach Mazarron (90 NM). In Mazarron hat Jose Ma. einen
Freund aus seiner Studienzeit, den müssen wir besuchen.
Ich habe erstmals das Gefühl, "Wir sind schon auf dem Rückweg". Die aufkommenden Gedanken an
die Arbeit, werden sofort mit Rotwein weggespült.
Bis jetzt hatten wir nur Schönwetter wenn auch manchmal mehr Wind als Urlaubssegler brauchen.
Wir werden aber noch unser Fett abkriegen.
In Cadiz gibt es kaum Bademöglichkeiten, aber jede Menge an schönen seeseitig gelegenen Restaurants.
Unangenehm sind die vielen dunkelhäutigen Straßenverkäufer, die Uhren (Rolex fast geschenkt), Sonnenbrillen,
Badetücher und vieles an den an den Mann (die Frau) bringen wollen. Sie erinnern mich an die Fliegen im
Fleischerladen von Algier.
Den Zeitbegriff hab ich schon verloren, kann nicht auf Anhieb sagen ob es Montag oder Freitag ist.
Die Tage in Cadiz waren schön. Es wird dort jeden Abend irgendetwas gefeiert, das dauert dann bis in
die Morgenstunden.
Wir verlassen Cadiz um 3 Uhr früh, bis zur Meerenge von Gibraltar sind es 60 NM, wir wollen sie bei
Tageslicht durchfahren. Diesel- und Wassertank sind randvoll, fürs leibliche Wohl ist auch gesorgt.

Es geht unter Segel in Richtung SO. Wind W bis NW bis 28 KN. Vorbei an "Conil de la Frontera",
"Barbate" und "Tarifa".
Tarifa ist uns noch in Erinnerung, und dort ist´s wie immer sehr windig, Raumwind 34 KN, die
Gitana läuft mit den Wellen.
Um 13 Uhr sind wir vor der Bucht von Gibraltar. Es fahren laufend Fähren von "Algeciras" und "Gibraltar"
nach Marokko und zurück. Nachdem es so gut läuft, lassen wir die Segel stehen und passen entsprechend
auf den Verkehr auf. 40 Minuten Anspannung dann liegt die Bucht hinter uns, BB querab liegt der Felsen
von Gibraltar, Kursänderung auf 58°, Autopilot an, noch etwa 70 NM bis Velez-Malaga, voraussichtlich
kommen wir um Mitternacht dort an.

F.f.
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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Montag 18. Januar 2016, 13:26

Hallo

Hab was Vergessen.
Am Vormittag hätten wir beinahe ein volles 200 l Fass überfahren. Es trieb knapp an der Wasseroberfläche.
Wir haben es erst gesehen als es im 3 m Entferung an Stb vorbeikam. Bei der bewegten Wasseroberfläche
ist so ein Hindernis nicht leicht zu sehen. War ein ziemlicher Schreck. Bei Nachtfahrten hab ich schon immer
schwimmende und unsichtbare Gefahren im Hinterkopf.

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Montag 18. Januar 2016, 15:31

Servus günther

das fass hätte eurer dehler wohl nicht geschadet
vllt ein unheimliches kratzen an der Bordwand, aber nicht mehr
da segler ja als verdränger unterwegs sind, schieben diese das ding ja einfach nur zur seite
bei einem Gleitboot wäre das allerdings anders, da reisst es wohl auch öfters den trieb ab, egal welcher...

und noch etwas anderes sind treibende Container
wenn du da einen an einer kante erwischst, na dann grüss Gott
so a la Titanic und Eisberg...
ist halt einfach Schicksal

da muss man halt darauf achten, ob im vorliegenden revier vor kurzem sturm war und es sich um eine Schiffsroute handelt

bei schwerem sturm laden manche Containerschiffe einen teil ihrer fracht ab, und nicht alle Container gehen gleich unter
aber ich glaub, da machst du vorher nen lotto12er :-D

also unterm strich gesehen, eher vernachlässigbar...

lg wolfgang

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Montag 18. Januar 2016, 15:41

Ja stimmt schon, aber es könnte ja durchaus etwas anderes als ein Fass herumschwimmen,
ich möchte keinesfalls in die Rettungsinsel umsteigen müssen.

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Montag 18. Januar 2016, 15:44

jeanneau34 hat geschrieben:Ja stimmt schon, aber es könnte ja durchaus etwas anderes als ein Fass herumschwimmen,
ich möchte keinesfalls in die Rettungsinsel umsteigen müssen.

Günther
solange die yacht noch schwimmt, darf man auch nie auf die Rettungsinsel umsteigen
alte Weisheit, siehe fastnet 79

aber bevor du wirklich nen Container triffst, geht wohl vorher halb Böhmen unter (hat meine Oma immer gesagt :-D )
daher...

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Montag 18. Januar 2016, 15:51

btw

gratuliere zu den 1000sm :-D

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von jeanneau34 » Dienstag 19. Januar 2016, 09:52

Guten Morgen

Am Nachmittag überfliegt uns ein 2-motoriges Turboprop-Flugzeug der spanischen Küstenwache in vlt.
100 m Höhe. Wir hören den Flieger erst als er direkt über uns ist. Er fliegt einen großen Linkskreis,
geht tiefer herunter und überfliegt uns nochmals von hinten kommend, jetzt nur mehr in ca. 40 m Höhe,
mit gedrosselten Triebwerken und ausgefahrenen Landeklappen. Wir können sogar die Abgase des
Flugzeuges riechen. Wir werden wahrscheinlich durch Ferngläser beobachtet.
Die Guardacostas sucht in der Umgebung von Gibraltar nach "Inmigrantes ilegales" die mit allen möglichen
und unmöglichen Mitteln nach Spanien einwandern.
Der Wind wird merklich schwächer und wir durchpflügen die Alboran-See mit gemächlichen 5,5 Knoten.
Als die Sonne schon sehr tief steht versuche ich wieder etwas für die Küche zu fangen. 2 Schleppangeln
werden ausgebracht. Es dauert auch nicht lange und beide Angelruten biegen sich fast gleichzeitig
nach unten. Wir haben 2 Goldmakrelen (span. Llampuga) von ca. 2,5 Kg gefangen. Eigenartige Tiere,
sehr schöne Farben die nach dem Ableben zusehends verblassen.
Nach einer Stunde hat Karin ein opulentes Abendessen gezaubert. Gebratener Fisch mit viel Knoblauch,
dazu knackige Kartoffelchips, Tomatensalat mit viel Zwiebel und KÜRBISKERNÖL aus der Steiermark.
Der Rotwein zum Essen ist obligatorisch. In Portugal hätten wir dafür ordentlich löhnen müssen.

Um 22 Uhr müssen wir den Motor starten, kein Wind mehr, aber tierisch warm. Um 0 Uhr 30 sind
wir dann in Velez-Malaga. In der Marina herrscht noch reges treiben, eine Freiluftdisco beschallt
uns mit aktueller Schlagermusik. Karin meint "da müssen wir noch hin" , und so werden noch einige
Biere vernichtet bis wir um 4 Uhr dann in die Kojen fallen.

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Re: Spanien-Algerien-Portugal-Spanien (1998)

Beitrag von wolfgangA » Mittwoch 20. Januar 2016, 13:52

Goldmakrelen sind die mit der hohen Stirn, glaub ich zu wissen

die hat schon der thor heyerdahl in seinem buch kontiki beschrieben
faszinierend

mich frisst der neid, ich hab sowas noch nicht gefangen... :-(

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