Batterie kocht und raucht

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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von bachris » Sonntag 18. Oktober 2015, 13:54

Es waren 3 gleiche (Service) und 1 etwas schwächere (Starter)
Die 3 gleichen waren parallel geschaltet. Die Starterbatterie hing extra. Nur Minus hing mit den anderen zusammen.

Originalbild
20150924_125946.jpg
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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von karl-otto » Sonntag 18. Oktober 2015, 14:08

...stutzig machen mich die dünnen, roten Drähte (oder is es nur einer, mit einer fliegenden KFZ-Sicherung?).
Wenn die als Fühlerleitungen zu einem System mit Batteriemanagement oder LiMa-Booster (Phillippi? Sterling?) gehen, kann das in Zusammenarbeit mit einer defekten Trenndiode zu dem erwähnten Effekt kommen.
Der LiMa-Regler is es sicher ned, weil sonst müssten die 3 Bordakkus auch gegast haben...
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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von bachris » Sonntag 18. Oktober 2015, 16:36

Ja und jetzt halt dich fest:
Der Mechaniker des Stützpunktes (nicht Sea-Help!) hat, nach Einbau der neuen Batterie, das rote Kabel weggenommen. Damit diese nicht geladen wird!! Dass dies ein Ladekabel ist, kam mir schon komisch vor, weil sehr dünn. Aber ich dachte, der weiß schon was er tut und es ist ja vielleicht nur ein Kontroll- oder Steuerkabel, dass den Ladezustand auswertet, oder so.... :bloedm2:
karl-otto hat geschrieben:...stutzig machen mich die dünnen, roten Drähte (oder is es nur einer, mit einer fliegenden KFZ-Sicherung?)
Ja, ist nur EIN Kabel
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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von karl-otto » Sonntag 18. Oktober 2015, 16:53

...dann ist das ein grenzwertig dummer Mensch.
Das ist eine Fühlerleitung für den Ladebooster. Wenn man die wegnimmt, nimmt die Ladeelektronik an, daß die Akkuspannung zu niedrig ist (nämlich 0 V) und fährt die Spannung am Regler bis zum Geht nicht mehr hoch.
Fazit: 1. Akku war defekt (Zellenkurzschluss), durch das Abklemmen wurde dann der neue Akku überladen.
Unfassbar...
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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von bachris » Sonntag 18. Oktober 2015, 18:08

so ein idiot!!! :evil: :-x . ja das hast du wahrscheinlich recht! das ist eine ganz neue theorie und die wirds auch sein.

super gelöst! :-i :-i :-i
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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von Bandit1973 » Montag 19. Oktober 2015, 06:32

karl-otto hat geschrieben:
...Einspruch, Euer Ehren!

1.) Wenn in einer Parallelschaltung von Akku´s verschiedene Größen, verschiedenes Alter, verschiedene Marken zusammengeschaltet werden, ergeben sich auf Grund der Tatsache, dass sie alle verschiedene Innenwiderstände haben, u.U. erhebliche Ausgleichsströme zwischen den Akku´s, die den Besseren (weil mit niedrigsten Innenwiderstand ausgestattet) vorzeitig "himmeln" lassen.
Also: in einer Parallelschaltung immer ALLE Akkus mit gleicher Größe, gleicher Bauart, gleichem Alter und gleicher Marke tauschen (am Besten noch aus der gleichen Produktionscharge).

3.) Ein elektrisches Abklemmen der LiMa führt unweigerlich zu deren Zerstörung (Regelvorgang außer Kraft, Leerlaufspannung an der LiMa steigt über 100 V, Gleichrichterdioden meist mit max. 80 V Sperrspannung werden zerstört)
Einspruch Abgewiesen
Grundsätzlich FALSCH
Sonst würde jedes Mehrbatteriesystem dass Bauartbedingt verschiedene Batterien nutzt Nicht Funktionieren...Tuts aber!!
Zusammengeschalten wird nur wenn der Motor Läuft (geladen wird) und dann fliesst kein Ausgleichsstrom, da die Ladespannung höher ist als jede Akkuspannung.
Somit fliesst Strom nur von der LiMa zu den Batterien.... diese Teilen sich den Strom je nach Ladezustand.

Elektrisches Abklemmen natürlich Vollständig.... B+ UND D+
Natürlich NICHT während der Motor läuft!!
dann passiert nix, da die LiMa nicht mehr erregt wird

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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von karl-otto » Montag 19. Oktober 2015, 14:52

@Bandit 1973:

Wir reden da aber jetzt von zwei verschiedenen Parallelschaltungen:

1.) Permanente Parallelschaltung, so wie im Foto von bachris bei den drei Bordbatterien, also sowohl bei Ladung als auch bei Entladung. Hier müssen gleiche Akkus verwendet werden und damit auch gleichzeitig getauscht werden. Würden verschiedene Akkus gleicher Spannung verwendet, dann hätten sie auch verschiedene Innenwiderstände, und bei der Entladung fliessen neben dem nach aussen aktiven Strom Ausgleichsströme zwischen den parallelgeschalteten Spannungsquellen, die umso grösser sind, je grösser die Unterschiede der Innenwiderstände sind (siehe auch http://elektroniktutor.oszkim.de/analog ... enwid.html).

2.) Temporäre Parallelschaltung (nur während des Ladevorganges) über einen Schalter, ein Trennrelais oder über Trenndioden. Im Fall von Schalter und Trennrelais ist der Spannungsverlust vernachlässigbar, bei den Trenndioden muss die gelieferte Ladespannung um ca. 0,7 V (= Schleusenspannung der Siliziumdiode) höher sein als die Akkuspannung. Bei Verwendung von Schottkydioden als Trenndioden ist der Spannungsverlust an den Dioden dementsprechend niedriger.
Die erforderliche Ladeschlussspannung am Akku kann entweder durch Verwendung eines um die Schleusenspannung höher regelnden LiMa-Reglers oder durch einen LiMa - Booster (Phillippi, Sterling usw.), der über Fühlerleitungen für Akkuspannung und Akkutemperatur verfügt, erfolgen.
Wenn nun bem Einsatz von Trenndioden eine Diode einen Schluss erzeugt, wird der Akku, der im Zweig der defekten Diode liegt, mit einer um die Schleusenspannung höheren Spannung versorgt, als erlaubt ist. Folge: der Akku gast, riecht und erwärmt sich. Außerdem besteht mit dem austretenden Knallgas Explosions- und Feuergefahr.
Es ist richtig, dass bei einer temporären Parallelschaltung es nicht so wichtig ist, daß alle Akkus gleich sind, es muss einem aber schon bewußt sein, dass bei einer einfachen temporären Parallelschaltung nicht alle Akkus zu 100 % geladen werden können (unterschiedliche Innenwiderstände), das Maß für die gemeinsame Ladeschlussspannung wäre demnach der Akku mit der niedrigsten Ladeschlussspannung. Der wird zu 100% geladen, die anderen nicht.

Bei "Mehrbatteriesystemen", wie Du sie nennst, haben wir in professionellen Anlagen sogenannte Balancer verwendet, welche vereinfacht gesagt für jeden Batteriesatz über ein eigenes, autonomes Lademanagement verfügten.

PS: Ich hoffe, dass ich die Unklarheiten beseitigt habe. Das von mir Dargestellte ist Lehrmeinung in der Elektrotechnik, und ich ersuche um Verständnis, dass ich keine Lust habe, über elektrische Grundgesetze zu diskutieren.

Wenn wer anderer Meinung ist, dann soll er sich diese ruhig behalten, ja?
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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von Bandit1973 » Dienstag 20. Oktober 2015, 06:38

Wenn du schon Elektrische "Grundgesetze" und "Lehrmeinung" ranziehst, solltest auch ein bisschen tiefer graben......

Battery-Mythbusters No.1: Neue und alte Batterien dürfen nicht parallel geschaltet werden

Neulich in einem Landy-Forum:

Zitat
Wenn eine neue und eine 2-jährige Batterie parallel geschaltet werden, mach die neue Batterie innert einigen Wochen den Alterungsprozess der älteren Batterie durch. Sie passt sich der alten Batterie an und ist nach wenigen Wochen gleich gealtert wie die 2-jährige Batterie.



Logisch. Wenn ich zusammen mit meiner Oma Auto fahre, dann altere ich auch innerhalb kürzester Zeit... :D

Aber mal im Ernst: Wenn man zwei Batterien parallel schaltet, was kriegt die eine dann eigentlich von der jeweils anderen mit? Merken die das überhaupt, das sie nicht mehr alleine sind?

Frage: Wie kann eine Batterie eine parallel geschaltete andere Batterie überhaupt beeinflussen?

Antwort: Nur durch ihre Klemmenspannung!

Überlegung:

Stellen wir uns vor, wir schalten eine Batterie mit 12,6V Klemmenspannung mit einer Batterie mit 12,2V Klemmenspannung zusammen. Es passiert dann folgendes: Es beginnt ein Strom von der Batterie mit der höheren Spannung zu der Batterie mit der niedrigeren Spannung zu fließen. Dabei entlädt sich die Batterie mit der höheren Spannung ein Stückchen und die andere wird dabei ein Stückchen geladen. Praktisch merken tut man als Außenstehender davon aber nichts. Insoweit ist das auch kein Problem. Beide Batterien passen sich in ihren Klemmenspannungen einander an. Mit Alterung hat das aber noch lange nichts zu tun. Sie lassen sich beide einwandfrei Laden bzw. Entladen und verhalten sich dabei wie eine einzige Batterie. Die Gesamtkapazität erhöht sich dabei entsprechend der Addition der Einzelkapazitäten.

Problemfall 1:

Nun stellen wir uns vor, eine der beiden sechszelligen 12V-Batterien hat eine defekte Zelle, die einen Kurzschluss aufweist (z.B. wegen Separatorschaden nach Tiefentladung). Damit würde man quasi eine fünfzellige und eine sechszellige Batterie parallelschalten. Das gibt natürlich Schwierigkeiten, weil die fünfzellige die sechszellige zwangsläufig leer saugen würde. Da es aber ohnehin nicht sehr sinnvoll ist, in einem 12V-Bordnetz fünfzellige Bleiakkus zu verwenden, können wir diesen Fall einfach als Dummheit abhaken, den man tunlichst vermeiden sollte. Man verwendet weder defekte, noch fünfzellige Batterien in 12V-Bordnetzen.

Problemfall 2:

Stellen wir uns vor, eine Batterie ist am Ende ihrer Lebensdauer angekommen, weil z.B. ihre Selbstentladerate in rasante Größenordnungen angestiegen ist. So etwas kommt zwar nicht allzu oft vor, ist aber immerhin möglich. Diese Batterie entlädt sich also sehr schnell selbst. Im Verbund mit einer parallel geschaltete zweiten Batterie würde diese nun die zweite gute Batterie unerwartet schnell mit entladen. Da eine deutlich erhöhte Selbstentladerate im weitesten Sinne aber auch einen Batteriedefekt darstellt (Ursache hierfür sind meist Feinschlüsse durch Dendritenbildung in den Separatoren (Tiefentladung), oder stark gesunkene Gasungsschwelle durch Elektrolytverunreinigung), sollte man solche Batterien lieber dem Recycling zuführen, als sie mit neuen Batterie parallel zu schalten.

Problemfall 3:

Dann gibt es noch Unterbrechungen in Batterien, durch gebrochene Platten- oder Zellenverbinder, bzw. stark erhöhten Innenwiderstand durch Plattenbrüche oder völlig verschlissene Aktivmaterialien. Was passiert, wenn man solchen Batterien neue parallel schaltet? Die neue Batterie weist einen deutlich geringeren Innenwiderstand und eine deutlich höhere Kapazität auf, was dazu führt, dass die alte Batterie kaum noch an den Ladungswechseln teilnimmt. Sie liefert kaum noch Strom und nicht auch kaum noch Ladestrom an. Hier spielt es nun endgültig keine Rolle mehr, denn negativ wird die Neue Batterie von der alten dann auch nicht beeinflusst.

Problemfall 4:

Manchmal ist auch von verschiedenen "Innenwiderständen" die Rede. Da wird dann schon mal behauptet, dass ältere Batterie höhere Innenwiderstände aufwiesen als neue. Das ist natürlich möglich, wenngleich es nicht immer so ist. Nur ändert das an der Fragestellung nichts, denn die Klemmenspannung bleibt dabei dieselbe. Aber wenn die Klemmenspannung sich durch einen erhöhten Innenwiderstand nicht ändert, findet auch keine Beeinflussung einer parallel geschalteten Batterie statt.

Fazit:

Es ist nichts Wahres daran, dass man alte und neue Batterien nicht parallel schalten dürfe. Was man aber nicht tun soll, ist, neue und defekte Batterien parallel zu schalten. Aber das versteht sich irgendwie von selbst. Man stellt ja auch keinen halbtoten oder kranken Gaul neben ein junges Pferd in ein Gespann.

Quelle: http://www.microcharge.de/forum/index.p ... readID=491

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Re: Batterie kocht und raucht

Beitrag von karl-otto » Dienstag 20. Oktober 2015, 11:33

...lass stecken, Bandit 1973...

Auch wenn Du als Poster auf der von Dir verlinkten Homepage per "paste and copy" den Artikel des Herrn Rücker einstellst, bleibt es trotzdem Schwachsinn.
Die vertretenen Ansichten des Herrn Rücker grenzen hart an Verschwörungstheorien.
Er hebelt nonchalant das ohmsche Gesetz, den Kirchhoff und noch ein paar andere elektrophysikalischen Gesetze aus und bezeichnet alle anderen als gewinnorientierte Märchenerzähler.

Ich habe 30 Jahre lang Elektrotechnik unterrichtet und als Projektant an Energieversorgungsanlagen (Notstrom, Photovoltaik...) mitgewirkt.
Wenn das von Dir zitierte stimmen sollte, hab ich eben 30 Jahre Blödsinn verzapft. Damit kann ich leben.

Ich habe auch wie schon gesagt keine Lust, auf die teils schwachsinnigen Punkte dieses Artikels einzugehen, dazu würde es einer "Grundlagen der Elektrotechnik - Vorlesung" bedürfen.
Das hab ich lange genug gemacht und dafür mein Gehalt bekommen. Umsonst tu ich es nicht mehr.

Wer nicht meiner Meinung ist, kann seine ruhig behalten, aber physikalische Gesetze kann ma leider ned diskutieren.

Das war´s für mich schon, das Thema ist für mich erledigt...
aniadaamoi

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